TRÄNENPALAST

Beschreibung

Das Wichtigste zum Tränenpalast in Kürze

An wohl keinem anderen Ort in Berlin kann man die „Grenzerfahrungen“ der Berliner während der Teilung ihrer Stadt von 1961 bis 1989 so hautnah erfahren wie im sogenannten Tränenpalast. Der Name ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die ehemalige Ausreisehalle an der Grenzübergangsstelle am Bahnhof Friedrichsstraße und leitet sich davon ab, dass die allermeisten DDR-Bürger keine Reisefreiheit nach West-Berlin hatten und ihre Verwandten und Besucher aus dem Westen hier schmerzlich, meist unter Tränen verabschieden mussten.

Das Gebäude des Tränenpalastes

Das 1962 errichtete Gebäude, in dem sich die Kontroll- und Abfertigungsschalter der Grenztruppen der DDR befanden, war ein Prestigebau. Der Tränenpalast war bewusst modern gestaltet, um seine Funktion als streng bewachter Grenzkontrollpunkt zu verschleiern. Auch die Infrastruktur im Inneren war propagandistisch durchdacht. Der Weg in den Osten wirkte hell und weit, der Gang in den Westen hingegen betont dunkel. Die Bereiche für Berliner, Ost- und Westdeutsche und für Reisende aus dem Ausland waren strikt getrennt. Die große Treppe in der verglasten, hellen Halle, die zur Zoll- und Passkontrolle führte, ist noch Originalzustand erhalten. In der restaurierten Kontrollkabine – eigens entworfen für DDR-Bürger – können Besucher heute noch die beklemmende Atmosphäre bei der Passkontrolle erahnen.

Das Museum im Tränenpalast

Heute fließen glücklicherweise keine Tränen mehr im Tränenpalast, denn das Gebäude ist seit 2011 ein Museum und dokumentiert in seiner Dauerausstellung „GrenzErfahrungen. Alltag der deutschen Teilung“ die menschlichen Schicksale am Tränenpalast. Interviews mit Zeitzeugen, Biografien und 570 originale Objekte lassen die Geschichte während der Teilung Berlins anschaulich werden. Wo einst die Zollkontrollen durchgeführt wurden, stehen heute geöffnete Koffer mit Erinnerungsstücken der Reisenden.