Projekt Beschreibung

QUIRINALSPALAST




Beschreibung

Das Wichtigste zum Quirinalspalast in Kürze

Der auf dem Quirinal-Hügel gelegene Quirinalspalast ist der Dienstsitz der Präsidenten der Italienischen Republik. Bevor die Repräsentaten der Republik Einzug hielten, war der Palast Sitz der italienischen Könige und davor jahrhundertlang Residenz der Päpste. Die Säle und der wunderschöne Garten des Quirinalspalasts kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Nicht nur für Hobbypolitiker ein tolles Erlebnis.

Die Geschichte des Quirinalspalastes

Auftraggeber für den Bau des Quirinalspalastes war Papst Gregor XIII., der sich in den Jahren 1573 bis 1585 eine auf dem Quirinal-Hügel bestehende Villa aneignete und zur Sommerresidenz ausbauen ließ. Der Platz war auf jeden Fall gut gewählt, denn auf dem Quirinal wehte meist ein frisches Lüftchen, man genoss herrliche Ausblicke bis hinüber zur Peterskirche und der großflächig konzipierte Palazzo bot viel Bewegungsfreiheit, ganz anders als der Vatikanische Palast mit seinen verwinkelten Gängen und den engen, muffigen Räumen. Schon in der Antike hatten sich Bürger verschiedenster sozialer Schichten auf dem Quirinal niedergelassen und so gab es hier auch zahllose Heiligtümer, darunter den Tempel des altrömischen Kriegsgottes Quirinus, nach dem der Hügel benannt wurde.

Gregors unmittelbarer Nachfolger, Papst Sixtus V., und eine Reihe weiterer Päpste vergrößerten die Anlage. Nach Gregors zweigeschossigem Loggienbau mit Turm und Glockenstube, ließ Sixtus den Flügel, der den Platz begrenzt und den Gebäudeteil mit dem aufgesetzten dritten Stockwerk an der Via del Quirinale bauen. Unter Paul V. wurde Anfang des 17. Jahrhunderts das noch offene Rechteck auf der Nordseite geschlossen und die spitzwinklig vom Flügel an der Piazza abgehende Dataria errichtet, ein für Gnadensachen und Dispenserteilungen zuständiges apostolisches Amt. Und unter Urban VIII. entstand ein paar Jahre später direkt daneben der halbrunde Turm für die Artillerie und über dem Eingangsportal die Benediktionsloggia, von der aus der Papst seinen Segen sprach. Alexander VIII. schließlich gab um 1660 den Startschuss zum Bau der sogenannten „Manica Lunga“, des „langen Ärmels“, jenes endlos anmutenden Traktes, der über rund 360 Meter die Via del Quirinale säumt und u. a. der Unterbringung der Schweizer Garde diente.

Der Palazzo samt Nebengebäuden, Anbauten und Palastgarten hatte derweil gigantische Ausmaße angenommen und wirkte auf Besucher wie ein eigenständiger kleiner Stadtteil. Als zusammenhängender Gebäudekomplex ist der Quirinalspalast heute mit seinen insgesamt rund 1.200 Räumen auf knapp 111.000 Quadratmetern einer der größten Amtssitze weltweit.

Während des Pontifikats von Clemens XII. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Piazza vor dem Palazzo grundlegend umgestaltet. Wo noch vor kurzem einfache Ställe und Schuppen standen, wurde der päpstliche Marstall errichtet und in den Jahren danach der Palazzo della Consulta (damals päpstlicher Gerichtshof, heute italienisches Verfassungsgericht) – für die Architekturgeschichte Roms bedeutende Bauten, die den Übergang vom Spätbarock zum Klassizismus markieren.

Der Platz vor dem Quirinalspalast

Am Rande der Piazza stehen die Kolossalstatuen des Castor („Rossebändiger“) und Pollux („Faustkämpfer“) auf ihren Sockeln. Es sind römische Kopien einer Figurengruppe aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Die Heroen der griechischen Mythologie waren Söhne des Zeus und dessen Geliebter Leda. Man übernahm sie gerne in den römischen Götterhimmel und verehrte sie als Glücksbringer und Götter der Freundschaft, Helfer in Seenot und im Kampfgetümmel.

Ursprünglich standen sie in den Thermen des Konstantin, auf deren Überresten die Bauten des Quirinal errichtet wurden. Die stolzen Jünglinge erhielten ihren endgültigen Standort 1783. Drei Jahre später wurde der Obelisk zwischen ihnen errichtet, der früher das Mausoleum des Augustus bewacht hatte. Und schließlich vervollständigte 1818 die antike Brunnenschale aus grauem Granit das Ensemble. Sie stammt vom Forum Romanum und diente dort im Mittelalter als Pferdetränke.

Der Garten des Quirinalspalastes

Bleibt noch der angrenzende Palastgarten zu erwähnen, der zu den gepflegtesten Grünanlagen Roms zählt – kein Wunder, ist er doch für das Publikum nicht zugänglich, sondern nur im Rahmen von Führungen zu sehen. Es gibt reiche Mittelmeerflora und exotische Pflanzen zu bestaunen, darunter unzählige Palmen, auch Wasserspiele, Statuen und ganze Figurengruppen. Im Palast selbst kann man bei Führungen unzähligen Säle und Salons bewundern und sich Ausstellungen zur Geschichte und zur aktuellen Funktion des Palastes ansehen.




Telefon

+39 06 39967557

Öffnungszeiten

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
geschlossen 09:30 – 16:00 09:30 – 16:00 09:30 – 16:00 09:30 – 16:00 09:30 – 16:00 09:30 – 16:00

Eintrittspreise

Rundgang 1 (künstlerisch-institutionell): Besuch der Herrschaftsetage und des Erdgeschoßes: 1,50€

Rundgang 2 (künstlerisch-institutionell und thematisch): Wie Rundgang 1, aber mit Besuch der Vasella (Ausstellung von Tafelgeschirr und Porzellan), der Gärten und der Kutschen: 10,00€

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Buslinien 71 und 117: Haltestelle Milano (Nazionale)

Buslinien 64, 70, 170, H, n8, n11, n70, n98 und n716: Haltestelle Nazionale/Palazzo Esposizini

Mit dem Auto:

In unmittelbarer Nähe des Quirnalspalastes gibt es keine Parkhäuser.

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Bilder: By Luca AlessOwn work, CC BY-SA 3.0, Link
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