Projekt Beschreibung

SAN PIETRO IN VINCOLI




Beschreibung

Das Wichtigste zu San Pietro in Vincoli in Kürze

Die Kirche San Pietro in Vincoli (dt. „St. Peter in den Ketten“) ist eine der ältesten Kirchen Roms. Die etwas nördlich des Kolosseums am Esquilin-Hügel gelegene Kirche ist nach den Ketten benannt, in denen Petrus während seiner Gefangenschaft in Rom und Jerusalem lag. Ein weiteres Highlight der Kirche ist das imposante Grabmal von Papst Julius II., an dem auch Michelangelo federführend arbeitete.

Die Geschichte von San Pietro in Vincoli

San Pietro in Vincoli ist auch unter dem Namen „Basilica Eudoxiana“ bekannt, nach Licinia Eudoxia, Gattin des Kaisers Valentinian III. Eudoxia brachte die Ketten nach Rom, in denen Petrus während seiner Gefangenschaft gelegen hatte. Viele glauben daher, die Kirche sei im 5. Jahrhundert als Aufbewahrungsort für diese bedeutende Reliquie gegründet worden. Tatsächlich aber ist die Kirche viel älter, denn ein Vorgängerbau, der ursprünglich dem Heiligen Petrus und Paulus gewidmet war, wurde bereits um das Jahr 400 errichtet. Im 6. Jahrhundert wurde die Kirche während des Einfalls der Ostgoten beschädigt und von Papst Pelagius I. wieder instand gesetzt. Zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert wurde sie noch mehrmals restauriert und 1475 sogar teilweise neu aufgebaut. Ein Großteil des Inneren, darunter auch die Deckengemälde, stammt jedoch aus dem 18. Jahrhundert.

Im 5. Jahrhundert übergab Juvenal, Bischof von Jerusalem, die Ketten, in denen Petrus angeblich in Jerusalem gefangengehalten worden war, an Eudoxias Mutter, die sie wiederum an ihre Tochter in Rom schickte. Eudoxia übergab die Ketten Papst Leo I., der sie schließlich in dieser Kirche aufbewahrte, zusammen mit den Ketten, in denen Petrus im Mamertinischen Kerker in Rom gelegen hatte. Einer mittelalterlichen Legende zufolge fügten sich beide Ketten daraufhin auf wundersame Weise zusammen. Heute sind die Ketten auffällig in einem prachtvollen goldenen Reliquiar vor dem hohen Altar ausgestellt.

Das Grab von Papst Julius II.

Die meisten Menschen besuchen jedoch die Kirche nicht wegen Petrus Ketten, sondern um das Grab von Giuliano della Rovere zu besichtigen, der 1503 als Papst Julius II. amtierte. 1505 ließ der Papst Michelangelo nach Rom kommen, um an seinem Grab zu arbeiten. Er plante, das Grabmal direkt unter der Kuppel des neuen Petersdoms aufstellen zu lassen. Michelangelo entwarf ein riesiges Grabmal mit 40 Statuen. Er reiste nach Florenz, um die besten Blöcke Carrara-Marmor zu erwerben, und begann mit der Arbeit. 1508 allerdings zog die Dekoration der Sixtinischen Kapelle die Aufmerksamkeit des Papstes auf sich, und so sollte Michelangelo stattdessen das Deckengemälde der Kapelle anfertigen. Michelangelo kam dem Wunsch nur widerwillig nach – betrachtete er sich doch vielmehr als Bildhauer und Architekt, weniger als Maler – und schuf sein berühmtes Deckengemälde.

Kurz nach Vollendung des Werks starb Julius II., und seine Nachfolger beauftragten Michelangelo mit anderen Aufgaben. An dem Grab eines ihrer Vorgänger zeigten sie kein besonderes Interesse, also konnte Michelangelo nur zeitweise daran arbeiten. Als Michelangelo im Jahre 1564 starb, waren lediglich die Statuen von Moses, Lea, Rachel und zweier sterbender Sklaven fertiggestellt. Niemand weiß genau, wie das Grabmal ausgesehen hätte, doch im wahrscheinlichten Fall war die Juliusstatue als Kernstück des Werks geplant, mit Moses und Jesus an der Spitze. Stattdessen steht nun die Mosesstatue prominent im Zentrum. Flankiert wird er von Lea und Rachel, beide in Michelangelos späten Lebensjahren geschaffen. Die beiden Statuen sterbender Sklaven sind heute im Louvre in Paris und in der Galleria dell’Accademia in Florenz ausgestellt. Die Statuen über Moses wurden von Michelangelos Schülern erstellt, wobei die liegende Statue Julius II. auch eine Schöpfung des Meisters selbst sein könnte – Experten sind sich noch uneinig.

Die Mosesstatue zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters nicht nur aufgrund ihrer auffälligen Position auf sich, sondern auch aufgrund ihrer fesselnden Wirkung. Die majestätische und Furcht erregende Figur des Propheten zeigt Moses, der mit den Gesetztafeln vom Berg Sinai zurückkommt, in dem Moment, als er die Israeliten beim Tanz um das goldene Kalb vorfindet. Adern und Muskeln sind so hervorgehoben, dass es scheint, als würde die ganze Statue vor Wut beben; auch der Gesichtsausdruck zeigt Ernst und Zorn.

Sogar Michelangelo betrachtete die Statue als eine seiner besten Arbeiten, und angeblich hielt er die Statue für so lebensecht, dass er begann, mit Moses zu sprechen. Als die Statue nicht antwortete, wurde Michelangelo wütend und warf Moses vor Zorn einen Meißel ans Knie. Diese Geschichte könnte den Schnitt erklären, der am rechten Knie der Statue sichtbar ist. Die Hörner an Moses Kopf sind übrigens das Ergebnis einer Fehlübersetzung des Alten Testaments. Im Mittelalter glaubte man, die Originalschriften hätten Moses als gehörnt beschrieben. Heute wissen wir, dass der Text seinem Gesicht eigentlich nur den Ausdruck „strahlend“ zuschreibt.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

+39 06 97844950

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Apr. – Sep.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
08:00 – 12:30 und 15:00 – 19:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 19:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 19:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 19:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 19:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 19:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 19:00

Öffnungszeiten Okt. – Mrz.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
08:00 – 12:30 und 15:00 – 18:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 18:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 18:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 18:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 18:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 18:00 08:00 – 12:30 und 15:00 – 18:00

Eintrittspreise

Keine.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metro-Linie B: Haltestelle Cavour

Buslinien 75, 117, MB und nMB: Haltestelle Cavour

Mit dem Auto:

In unmittelbarer Nähe von San Pietro in Vincoli gibt es keine Parkhäuser.

Flüge nach Rom suchen

Bilder: Von SPIV_small.jpg: Philipposderivative work: Rabanus Flavus – Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet  SPIV small.jpg: , CC BY 3.0, Link / Von Rabax63Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Link / Von I, Sailko, CC BY-SA 3.0, Link
Texte: Einzelne Inhalte und Informationen von Wikipedia DE und Wikipedia EN unter der Creative-Commons-Lizenz Attribution-ShareAlike 3.0 Unported