Projekt Beschreibung

KARLSBRÜCKE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Karlsbrücke in Kürze

Diese Brücke sollte jeder Reisende einmal im Leben gesehen haben: Die Karlsbrücke (cz. „Karlův most“). Sie ist eine der ältestesten Steinbrücken Europas und die älteste erhaltene Brücke über den Fluss Moldau. Und mit ihren 30 steinernen Figuren und den beiden imposanten Brückentürmen, die den „Eingang“ zur Brücke markieren, ist die Karlsbrücke definitiv eine der schönsten und außergewöhnlichsten historischen Brücken in ganz Europa.

Die Geschichte der Karlsbrücke

Als Übergang über die Moldau diente zunächst eine Furt, die vermutlich seit dem 9. Jahrhundert durch Floßverkehr ergänzt wurde. Eine hölzerne Brücke wurde erstmals im 10. Jahrhundert durch einen Gesandten des Kalifen von Córdoba erwähnt. Die Holzbrücke wurde wiederholt beschädigt und Mitte des 12. Jahrhunderts endgültig durch ein Hochwasser zerstört. Zwischen 1158 und etwa 1170 entstand die erste Prager Steinbrücke im romanischen Stil. Benannt war die sogenannte „Judithbrücke“ (cz. „Juditin most“) nach Judith von Thüringen, der Gattin Herzogs Vladislav II. Im Jahre 1342 fiel jedoch auch die Judithbrücke einem Hochwasser zum Opfer. Unzerstört blieben lediglich einer der beiden Brückentürme auf der Kleinseite, ein Torturm (der später in das Malteserkloster einbezogen wurde) sowie einige Pfeiler und Brückenbögen, die in Wohngebäude auf der Kleinseite integriert wurden.

Die Grundsteinlegung der heutigen Karlsbrücke erfolgte 1357 durch Kaiser Karl IV. Der Architekt der Brücke ist nicht sicher belegt. Lange wurde angenommen, sie sei ein Werk Peter Parlers, einer der berühmtesten Baumeister des 14. Jahrhunderts. Einer neuen Theorie zufolge könnte der Architekt jedoch auch ein Prager Steinmetz namens Otlin gewesen sein. Fakt ist, dass die Arbeiten an der Brücke und den Türmen unter der Leitung von Parler standen.

Nach dem Vorbild der Steinernen Brücke in Regensburg wurde die Karlsbrücke als Bogenbrücke mit 16 Bögen errichtet. Ihre Länge beträgt 516 Meter, ihre Breite rund 10 Meter. Die Bögen sind fast symmetrisch über die gesamte Brückenkonstruktion angeordnet. Als Baumaterial wurden alte Mühlsteine, Granit aus dem Flussbett sowie Sandstein aus nahegelegenen Steinbrücken verwendet.

Die anfänglich „Steinbrücke“ (cz. „Kamenný most“) oder „Prager Brücke“ (cz. „Pražský most“) genannte Brücke trug maßgeblich dazu bei, dass sich Prag als bedeutender Handelsknotenpunkt zwischen West- und Osteuropa etablieren konnte.Im Laufe ihrer Geschichte wurde die Brücke mehrfach durch Flutwellen und kriegerische Handlungen beschädigt. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges war die Brücke 1648 Schauplatz heftiger Kämpfe, als die schwedischen Truppen vom Westufer der Moldau aus Prag belagerten.

Erst 1870 wurde die Brücke offiziell in „Karlsbrücke“ umbenannt. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts spielte die Brücke auch eine wichtige Rolle im öffentlichen Nahverkehrs Prags. Sie wurde anfangs von einer Pferdebahn überquert, die später durch eine Straßenbahn und Busse ersetzt wurde. Seit den 1970er-Jahren ist die Brücke aufgrund der zu hohen Belastungen jedoch für jeglichen Fahrzeugverkehr gesperrt und nur noch für Fußgänger zu passieren. Für die Unterhaltung der Tausenden Touristen, die die Brücke jeden Tag überqueren, sorgen Dutzende Musiker, Maler und Souvenirhändler.

Die Figuren der Karlsbrücke

Bei ihrer Einweihung trug die Karlsbrücke noch keinerlei Brückenschmuck. Erst nach und nach wurden ab dem frühen 17. Jahrhundert über den Brückenpfeilern Skulpturen von Heiligen und Madonnen aufgestellt. Die Figuren stammen aus verschiedenen Bildhauerwerkstätten und sind überwiegend im barocken Stil gehalten. Heute steht genau über jedem Bogenpfeiler eine Figur. Es handelt sich jedoch nicht mehr um die Originale – diese wurden seit 1965 schrittweise durch Repliken ersetzt und sind seitdem im Nationalmuseum Prag ausgestellt.

Die wohl berühmteste aller Figuren auf der Karlsbrücke ist jene des Heiligen Johannes Nepomuk. Der böhmische Priester gehörte zum Gefolge des Prager Erzbischofs und wurde der Legende nach in Folge einer Auseinandersetzung gefoltert und an der Karlsbrücke in die Moldau gestoßen. Seine im Wasser treibende Leiche war der Überlieferung nach von fünf Sternen gesäumt. So zieren auch fünf Sterne den Kopf seiner Statue. Die 1683 errichtete Nepomuk-Figur ist übrigens die älteste auf der Brücke. Wer das Glück auf ihrer/seiner Seite haben will, sollte das Relief auf der Statue Nepomuks reiben. Es soll schließlich Glück bringen. Kein Wunder, dass es vor lauter Berührungen bereits hell glänzt.

Die Türme der Karlsbrücke

Das wohl außergewöhnlichste architektonische Element der Karlsbrücke sind die zwei Türme zu beiden Seiten der Brücke, die in unterschiedlichen Epochen gebaut wurden.

Der Altstädter Brückenturm

Auf der Altstädter Seite entstand zwischen 1370 und 1380 genau über dem ersten Brückenpfeiler im gotischen Stil der Altstädter Brückenturm, dessen Ostfassade über die Jahrhunderte erhalten blieb. Der Schmuck auf der Westfassade wurde bei der Beschießung durch die schwedischen Truppen im Dreißigjährigen Krieg vernichtet und nicht wiederhergestellt. Der Altstädter Brückenturm hat eine Aussichtsetage, von der aus sich ein herrlicher Blick über die Karlsbrücke, die Moldau und die Prager Altstadt bietet.

Der Kleinseitner Brückenturm

Der Kleinseitner Brückenturm besteht eigentlich aus zwei Türmen. Der erste Turm wurde 1464 wahrscheinlich an der Stelle eines älteren romanischen Turms errichtet. Seine Gestaltung im spätgotischen Stil lehnt sich an den Altstädter Brückenturm am anderen Ende der Brücke an. Er weist auf seiner Ostseite Reliefs in Bogenform mit aufgesetzten stilisierten Türmchen auf. Sein Aussichtsumgang ist ebenfalls für die Öffentlichkeit zugängig.

Der niedrigere der beiden Türme ist der leicht modifizierte unversehrte Turm der einstigen Judithbrücke. Er ist im romanischen Stil auf rechteckigem Grundriss errichtet und wurde im Jahr 1591 im Renaissancestil umgebaut. Im 15. Jahrhundert wurden beide Türme über eine mit Zinnen besetzte mittelalterlicher Mauer miteinander verbunden. Das Tor bildet seitdem den Zugang zur Prager Kleinseite.

Die Aussicht von der Karlsbrücke

Zu guter Letzt noch ein Hinweis an alle Hobbyfotografen: Die Karlsbrücke ist nicht nur selbst ein wunderschönes Fotomotiv – von der Brücke aus hat man einen traumhaft schönen Ausblick auf die Prager Altstadt, die Prager Kleinseite und die Prager Burg. Wer tolle Fotos von der Brücke machen möchte, sollte übrigens nicht nur tagsbüber sondern auch nachts vorbeikommen. Seit einigen Jahren wird die Brücke nach Einbruch der Dunkelheit nämlich wieder von Gaslaternen beleuchtet, was dem historischen Ambiente der steinernen Brücke mit ihren Figuren und Brückentürmen einen ganz besonderen Ausdruck verleiht.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Keine.

Eintrittspreise

Keine.

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie A: Haltestelle Staroměstská

Tramlinien 2, 13, 14, 17, 18 und 93: Haltestelle Karlovy lázně (auf Seiten der Prager Altstadt)

Tramlinien 5, 7, 12, 15, 20, 22, 23 und 97: Haltestelle Malostranské náměstí (auf Seiten der Prager Kleinseite)

Mit dem Auto:

In unmittelbarer Nähe der Karlsbrücke gibt es keine Parkmöglichkeiten.

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