Projekt Beschreibung

SAN MICHELE IN ISOLA




Beschreibung

Das Wichtigste zu San Michele in Isola in Kürze

Kirchen- und Friedhofsinteressierte Menschen sollten sich bei einem Venedig-Besuch auf den Weg auf die Insel San Michele machen, die auf halbem Wege zwischen der Altstadt von Venedig und der Insel Murano liegt. Auf San Michele befinden sich das ehemalige Kamaldulenserkloster und die Kirche San Michele in Isola, die erste Renaissancekirche der Stadt, sowie der größte Friedhof Venedigs.

Die Geschichte von San Michele in Isola

An der Stelle der heutigen Kirche, auf der noch unbewohnten Insel, soll Ende des 10. Jahrhunderts der heilige Romuald als Einsiedler gelebt haben. Der früheste Vorgängerbau der Kirche, der um diese Zeit datiert wird, war die Stiftung einer wohlhabenden Patrizierfamilie. Im Jahre 1212 wurde die Insel dem Kamaldulenserorden überlassen, der dort bis 1221 eine neue Kirche und Konventsgebäude errichtete. Diese wurden um 1300 tiefgreifend restauriert, waren aber nach der Mitte des 15. Jahrhunderts wieder baufällig und wurden abgerissen. Der Campanile wurde 1460 noch in gotischen Formen neu errichtet.

Der Neubau des übrigen Gebäudekomplexes begann 1469. Den Entwurf schuf der bedeutende Baumeister Mauro Codussi. Es war sein erster Auftrag in Venedig und die erste Renaissancekirche der Stadt. 1530 wurde neben der Portalfassade, an der Nordspitze der Insel, die Cappella Emiliani als Mausoleum für die wohlhabende Witwe Margarita Vitturi Emiliani angebaut.

Das Kloster erlebte Zeiten religiöser und kultureller Blüte. 1434 wurde ihm eine Ordenshochschule für Theologie, Philosophie und alte Sprachen und Literatur angegliedert. Die Klosterbibliothek war zum Zeitpunkt der Auflösung im Jahre 1810 mit 40.000 Bänden, darunter wertvolle Handschriften und Inkunabeln, eine der bedeutendsten der Region. Der Mönch und Kartograf Fra Mauro zeichnete hier seine berühmte Weltkarte, eines der wichtigsten Zeugnisse des vorkolumbianischen Weltbilds.

Nach der Eroberung der Republik Venedig durch Napoleon im Jahr 1797 wurde das Kamaldulenserkloster 1810 aufgehoben und die Insel Staatseigentum. Danach begann ihre aufwendige Umwandlung in den neuen städtischen Friedhof, wofür sie 1837 mit der unmittelbar benachbarten Insel San Cristoforo durch Aufschüttung verbunden wurde. Die Klosterkirche San Michele mit Kreuzgang und die Cappella Emiliani blieben erhalten.

Die Sehenswürdigkeiten auf San Michele

Die Kirche San Michele in Isola

San Michele ist eine äußerlich schlichte dreischiffige Basilika. Die Schiffe sind innen durch schlanke Säulen und weitgespannte Bögen getrennt und tragen Kassettendecken. Alle drei münden in je einen Chor mit Rundapsis. Über dem Hauptchor steht eine Flachkuppel mit rundem Tambour. Sie ist im Inneren mit zwei Chorbögen abgetrennt, sodass der Eindruck einer quadratischen Vierung entsteht. In die Westjoche das Langhauses ist eine geräumige, reich dekorierte Empore eingebaut.

Repräsentationswillen verrät die Portalfassade, die nach Westen zur Lagune weist, ein charakteristischer, seinerzeit neuartiger Entwurf Codussis. Sie besteht aus weißem istrischem Karstmarmor und spiegelt die dreischiffige Baugestalt der Kirche wider. Den Mittelteil krönt ein Halbkreisbogen, die niedrigeren Seiten schließen mit angelehnten Viertelkreisen. Gebälke und Pilaster, ein zentrales Rund- und zwei schlanke Rundbogenfenster gliedern die Fläche.

Der Campanile

Der Glockenturm von 1460 aus unverputztem Ziegelmauerwerk ist der einzige gotische Teil des Ensembles. Er erhebt sich neben dem nördlichen Seitenschiff freistehend auf quadratischem Grundriss. Waagerechte Zierfriese gliedern ihn in Stockwerke. Ein achteckiges Obergeschoss mit kugeligem Helm bildet den Abschluss.

Der Kreuzgang

Der Kreuzgang, ein leicht unregelmäßiges Quadrat aus vier Arkadenreihen mit 57 Rundbögen, in dessen Mitte ein Brunnen steht, bietet ein Bild von seltener Geschlossenheit und Ruhe.

Die Cappella Emiliana

Die Cappella Emiliana, ein exemplarisches Renaissance-Mausoleum, ist ein sechseckiger, klar proportionierter Zentralbau mit einer über kurzem Tambour gemauerten Kuppel aus istrischem Stein. Den Auftrag zum Bau der Kapelle erteilten die Prokuratoren von San Marco 1528 an den Architekten Guglielmo de’ Grigi d’Alzano. Vollendet wurde der Bau 1543 durch Mauro Codussi. Finanziert wurde der Bau durch eine Stiftung von 1427 durch Margherita Vitturi, die Witwe von Giovambattista Miani (Emiliani). Daher ist die Kapelle der Heiligen Margareta geweiht. Im Inneren ist sie mit Böden aus kostbaren geometrischen und farbigen Marmorinkrustationen und mit Steinrelief-Altarretabeln ausgestattet.

Der Friedhof von San Michele

Im Jahre 1804 verbot Napoleon die Beerdigung von Menschen auf der Hauptinsel Venedigs aus hygienischen Gründen. Angesichts der Tatsachen, dass die Stadt auf Pfählen errichtet ist und häufig von Hochwasser heimgesucht wird, eine absolut nachvollziehbare Entscheidung. Gian Antonio Selva, der Architekt des berühmten Teatro La Fenice, wurde 1808 mit dem Entwurf eines Friedhofs auf der Insel San Michele beauftragt. 1813 wurde der Friedhof San Michele „in Betrieb“ genommen. Die heutige Struktur des Friedhofs wurde vom Architekten Annibale Forcellini im Jahre 1860 entworfen.

Aufgrund des begrenzten Platzangebots auf dem Friedhof werden Gräber nach maximal 20 Jahren bzw. nach 99 Jahren (wenn sie sich in Familiengräbern befinden) aufgelöst. Auf dem Friedhof von San Michele sind auch einige Berühmtheiten beerdigt, unter anderem der russische Komponist, Pianist und Dirigent Igor Strawinsky und der österreichische Mathematiker und Physiker Christian Doppler.




Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Friedhof Apr. – Sep.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
07:30 – 18:00 07:30 – 18:00 07:30 – 18:00 07:30 – 18:00 07:30 – 18:00 07:30 – 18:00 07:30 – 18:00

Öffnungszeiten Friedhof Okt. – Mrz.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
07:30 – 16:00 07:30 – 16:00 07:30 – 16:00 07:30 – 16:00 07:30 – 16:00 07:30 – 16:00 07:30 – 16:00

Eintrittspreise

Kostenlos.

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Vaporetto-Linien 4.1 und 4.2: Haltestelle Cimitero S. Michele

Mit dem Auto:

Nicht erreichbar.

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