Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zum Stockholmer Schloss
Ein Besuch des Stockholmer Schlosses ist ein Pflichtprogrammpunkt bei einer Reise in die schwedische Hauptstadt. Das Schloss thornt unübersehbar auf dem höchsten Punkt der Altstadt Gamla stan und ist mit über 600 Räumen einer der größten royalen Prachtbauten Europas. Bewohnt wird es zwar nicht mehr von der schwedischen königlichen Familie, aber immer noch für repräsentative Zwecke genutzt. Viele Räume des Schlosses können besichtigt werden. Zudem sind im Schloss drei interessante Museen untergebracht. Wer sich das wunderschöne Gebäude nur von außen ansehen will, sollte auf keinen Fall die unterhaltsame Wachablöse versäumen.
Die Geschichte und Architektur des Stockholmer Schlosses
Das Stockholmer Schloss in seiner heutigen Form ist nicht das erste Gebäude an dieser Stelle, sondern wahrscheinlich das dritte. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden Holzkonstruktionen aus dem 10. Jahrhundert gefunden, die vermutlich Reste einer Burg oder Festung darstellten. Im Jahr 1252 werden die Stadt Stockholm und die Burg „Tre Kronor“ erstmals urkundlich erwähnt. Diese diente als Festung und später als Königssitz. Im 16. Jahrhundert wurde Tre Kronor unter Gustav Wasa ausgebaut und im 17. Jahrhundert unter Karl XI. zu einem repräsentativen Schloss umgebaut. 1697 brannte das Schloss beihnahe vollständig ab.
Das heutige Schloss wurde nach Plänen des Architekten Nicodemus Tessin d. J. zwischen 1697 und 1760 errichtet und gehört zu den bemerkenswertesten Barockbauten Skandinaviens. Das Zentrum der regelmäßigen Vierflügelanlage bildet der quadratische Schlosshof. Der Hauptbau hat drei Geschosse und ein Mezzanin über dem Erdgeschoss sowie unter dem Dach. Nach Osten hin umschließen niedrigere Flügelgebäude den Schlossgarten und nach Westen hin bilden halbkreisförmige Flügelgebäude den äußeren Schlosshof, in dem sich unter anderem die Schlosswache befindet. Die Hauptfassade des Stockholmer Schlosses ist die zum Wassers gewandte Nordfassade, deren Mittelachse auf die Brücke Norrbro ausgerichtet ist, die über die Insel Helgeandsholmen nach Norrmalm führt.
Die Nutzung des Stockholmer Schlosses
Die Einrichtung des Schlosses ist von unterschiedlichen Epochen geprägt. Die ältesten Teile sind noch in einem vom Barock inspirierten französischen Klassizismus eingerichtet. Da das Schloss aber erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts bezogen wurde, ist ein großer Teil der Einrichtung im Rokoko und gustavianischen Stil gehalten. Die Etage König Karls XIII. und der Festsaal Vita havet wurden im 19. Jahrhundert im Empirestil gestaltet. Im Nordostflügel des Schlosses befindet sich heute die Bernadotte-Bibliothek.
Die Räumlichkeiten des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf und anderer Mitglieder der königlichen Familie befinden sich im Schloss. Das Stockholmer Schloss dient heute dem König ausschließlich zu repräsentativen oder zeremoniellen Zwecken. Bewohnt wird es nicht mehr, seit die Königsfamilie 1982 den bisherigen Sommersitz, das Schloss Drottningholm, als Hauptwohnsitz bezog.
Die Parade- und Wohnräume
Einige der Räumlichkeiten des Stockholmer Schlosses können besichtigt werden. Ein Rundgang durch das Schloss ist ein Streifzug durch höfisches Leben in vier Jahrhunderten. Die meisten der öffentlich zugänglichen Räume stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Besondere Höhepunkte sind die Prunkkammer von Gustav III. und das Schreibzimmer von Oscar II. Auch der reich verzierte Silberthron von Königin Kristina im Prunksaal ist ein echter Hingucker.
In der Galerie der Bernadotte-Etage hängen zahlreiche Gemälde, darunter jahrhundertealte Porträts von Königen und Königinnen. Hier befindet sich auch das Esszimmer von Adolf Fredrik aus dem 18. Jahrhundert und die Gästewohnung, die Politiker und Royals aus anderen Ländern bei Staatsbesuchen bis heute beziehen.
Die Schatzkammer
Die im Kellergewölbe des Stockholmer Schlosses untergebrachte Schatzkammer ist der Ort, an dem die schwedischen Kronjuwelen glitzern. Hightlight der Ausstellung sind zweifellos die schwedischen Reichsinsignien, die dem König oder der Königin am Tag der Krönung überreicht werden.
Zudem gibt es hier zwei Staatsschwerter von Gustav Vasa zu bestaunen, der Schweden zwischen 1523 und 1560 regierte. Sie sind die ältesten Objekte der Schatzkammer. Die älteste Krone stammt aus dem Jahr 1561 und zierte seinerzeit das Haupt von König Erik XIV.
Das Museum „Tre Kronor“
Wer sich für die Geschichte des Vorgängerbaus des heutigen Stockholmer Schlosses interessiert, sollte das Museum „Tre Kronor“ („Drei Kronen“) besuchen. Im Museum gibt es ein Modell der alten Burg zu sehen. Zudem lernen Besucher die Entwicklung der Burg von einer einfachen Verteidigungsfestung aus dem 11. Jahrhundert bis zum Märchenschloss mit Türmchen und Erkern des 17. Jahrhunderts kennen. Nicht zuletzt sind im Museum auch einige Gegenstände ausgestellt, die seinerzeit aus den Flammen gerettet werden konnten.
Das Antiquitätenmuseum von Gustav III.
Liebhaber antiker Skulpturen wird es in das ebenfalls im Schloss befindliche Antiquitätenmuseum von Gustav III. verschlagen. Der König war Sammler aus Leidenschaft und unternehmen im Jahr 1784 eine Tour durch Italien, von der er als neuer Besitzer zahlreicher antiker Skulpturen zurückkehrte. 1794 wurde knapp nach seinem Tod das Museum für Kunst der Antike eröffnet, das eines der ältesten Museen Europas ist. Die Sammlung besteht aus rund 200 Skulpturen, an deren Anordnung sich bis heute nichts geändert hat. Prachtstück der Sammlung ist der „Endymion“, die Abbildung eines schönen Jünglings aus der griechischen Mythologie.
Die königliche Kapelle
Auch die königliche Kapelle, das Gotteshaus der schwedischen Monarchen, ist ein Kunstwerk. Hier hat sich Schlossarchitekt Nicodemus Tessin d. J. auch in Möbeln und Kunstwerken verewigt. Nach dessen Tod wurde die Kapelle durch Carl Hårleman fertiggestellt. Hier sind auch Werke des berühmten Schreiners Georg Haupt zu sehen, darunter das Kirchengestühl aus der Palastkapelle von König Karl XI., das aus dem brennenden Schloss „Tre Kronor“ gerettet werden konnte.
Die königliche Kapelle ist im Sommer und auch das ganze Jahr über für besondere Anlässe wie klassische Konzerte und die wöchentliche Sonntagsmesse für die Öffentlichkeit geöffnet.
Die Ablösung der Schlosswache
Die vielleicht größte Touristenattraktion des Stockholmer Schlosses ist jedoch die Ablösung der Schlosswache. Jeden Tag sammeln sich Hunderte von Schaulustigen, um den von einem Musikkorps begleiteten Marsch der neuen Wachtruppen in historischen Uniformen zu erleben. Die Wachablöse findet täglich um 12:15 Uhr und sonntags um 13:15 Uhr statt.
Telefon
+46 8 15 26 26
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten Schloss und Museen:
Jan. – Apr. und Okt. – Dez.
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
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10:00 – 16:00 | 10:00 – 16:00 | 10:00 – 16:00 | 10:00 – 16:00 | 10:00 – 16:00 | 10:00 – 16:00 | 10:00 – 16:00 |
Mai – Sep.
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
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10:00 – 17:00 | 10:00 – 17:00 | 10:00 – 17:00 | 10:00 – 17:00 | 10:00 – 17:00 | 10:00 – 17:00 | 10:00 – 17:00 |
Englischsprachige Führungen durch die Parade- und Wohnräume
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
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geschlossen | geschlossen | geschlossen | geschlossen | geschlossen | 10:30 | 10:30 und 14:30 |
Eintrittspreise
Erwachsene: 180 SEK
Studenden: 160 SEK
Jugendliche (7 – 17): 90 SEK
Preis variieren nach Monat
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Buslinie 2, 57, 76, 96, 191, 192, 193, 194 und 195: Haltestelle Slottsbacken
Mit dem Auto:
Nächstgelegene Parkgarage ist das P-hus Slottsbacken.
Bilder: Øyvind Holmstad, 22 Kroningshall i det kongelige slott i Stockholm D, CC BY-SA 4.0 / Magnus Johansson, The Royal Palace (15891592359), CC BY-SA 2.0 / Pudelek, Royal Castle in Stockholm (by Pudelek), CC BY-SA 4.0
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