TOKIO
Warum ist Tokio eine Reise wert?
An Tokio scheiden sich die Geister: Für die einen ist die japanische Hauptstadt eine aufregende und pulsierende Weltmetropole – für die anderen hingegen ein hässlicher und abstoßender Moloch. Fakt ist, dass Tokio und seine Nachbarstädte den größten Ballungsraum der Welt darstellen. Dementsprechend viel gibt es hier zu sehen und zu erleben. Wer in das Leben von Tokio eintaucht, wird eine Weltstadt mit vielen verschiedenen Gesichtern kennenlernen. Hier treffen an vielen Stellen Tradition und Moderne sowie japanische und westliche Kultur aufeinander und ergeben einen besonders spannenden Mix. In dieser Stadt wird einem so schnell nicht langweilig.
Hier sind unsere Top10 Gründe für eine Reise nach Tokio:
1. Tokio ist groß. Allein die schiere Größe des Ballungsraumes von Tokio und seiner Nachbarstädte ist beeindruckend und ein Erlebnis der besonderen Art.
2. Tokio hat jede Menge Geschichte. Obwohl viele Bauwerke im Laufe der Zeit durch Feuer und Bomben zerstört wurden, gibt es nach wie vor viel Historisches in der japanischen Hauptstadt zu entdecken.
3. Tokio ist eine grüne Stadt. Trotz ihrer gigantischen Ausmaße finden sich überall im Häusermeer von Tokio größere und kleinere Grünanlagen, die zu Spaziergängen, Picknicks, Sport, Teezeremonien und natürlich Kirschblütenfesten einladen.
4. Tokio hat tolle Aussichtspunkte. Von den Fernsehtürmen und Wolkenkratzern der Stadt genießt man atemberaubende Panoramaausblicke über das endlose Häusermeer.
5. Tokio ist ein Einkaufseldorado. In kaum einer anderen Stadt der Welt macht Shopping so viel Spaß wie hier. In der japanischen Hauptstadt gibt es tatsächlich nichts, was es nicht gibt.
6. In Tokio kann man hervorragend Essen. Gourmets und Liebhaber der japanisch-asiatischen Küche können in den schätzungsweise 160.000 Lokalen der Stadt in einzigartige Genusswelten eintauchen.
7. Tokio hat ein aufregendes Nightlife. Wenn sich die Dunkelheit über die japanische Hauptstadt senkt, beginnt eines der außergewöhnlichsten, pulsierendsten und hemmungslosesten Nachtleben der Welt.
8. Tokio ist eine Spaßmetropole. Kaum eine andere Großstadt der Welt hat in ihrem Stadtgebiet so viele Freizeit- und Vergnügungsparks zu bieten wie die japanische Hauptstadt.
9. Tokio hat interessante Museen. Ob japanische Geschichte, moderne Kunst oder Zukunftstechnologien – die Museumslandschaft Tokios ist breit gefächert.
10. Tokio ist abwechslungsreich. Die vielen Stadtviertel der japanischen Hauptstadt haben alle ihren eigenen Flair und ihre eigene Subkultur, die es zu entdecken gilt.
Für wen ist Tokio eine Reise wert?
Großstadtfans:
Wer Großstädte mag, wird Tokio lieben. Der Ballungsraum der japanischen Hauptstadt und ihrer Nachbarstädte ist mit ca. 35 Millionen Einwohnern nach wie vor der größte der Welt. Mehr Metropole geht nicht.
Geschichtsinteressierte:
Wer sich für japanische Geschichte interessiert, ist in der Hauptstadt bestens aufgehoben. Obwohl viele historische Bauwerke, wie beispielsweise die ehemalige Burg Edo-jō und der Kaiserpalast, im Laufe der Geschichte weitgehend zerstört wurden, gibt es nach wie vor viel Geschichte in Tokio zu entdecken.
Architekturinteressierte:
Tokio ist ein Mekka für Fans moderner Architektur. Allein die Vielzahl von Wolkenkratzern in der Stadt ist beeindruckend. Einige der Bauten zählen zu den interessantesten und architektonisch anspruchsvollsten der Welt.
Museumsbesucher:
Japanische Geschichte und Kunst im Nationalmuseum Tokio, die Stadtgeschichte Tokios im Edo-Tokyo-Museum, westliche Gemälde und Skulpturen im Nationalmuseum für westliche Kunst, moderne Kunstausstellungen im Mori-Kunstmuseum und im Nationalen Kunstzentrum Tokio sowie Wissenschaft und Technologie im Miraikan – die Museumslandschaft von Tokio hat für jeden Geschmack das Richtige zu bieten.
Park- und Gartenliebhaber:
Die japanische Gartenkunst ist weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Kein Wunder, dass die Parks und Gärten Tokios zu den schönsten der Welt zählen. Ein Spaziergang beispielsweise durch den Koishikawa Kōrakuen und den Rikugi-en ist eine Reise in wunderschöne Naturlandschaften.
Fans von Aussichten:
Die Fernsehtürme und Wolkenkratzer Tokios bieten tolle Gelegenheiten, sich die gigantischen Dimensionen der Stadt von oben anzusehen. Von den Aussichtsplattformen auf dem Tokyo Skytree, dem Tokyo Tower und dem Tokyo Metropolitan Government Building genießt man eine der besten Aussichten der Welt.
Shopaholics:
Tokio ist ein Paradies für Shopaholics. Egal, ob man sich für Bekleidung, Elektronik oder typisch japanische Produkte begeistert, in der japanischen Hauptstadt hat man die Qual der Wahl zwischen Abertausenden Läden, die alle nur erdenklichen Produkte dieser Welt anbieten.
Liebhaber japanischer Küche:
Für Sushi-, Tempura- und Kobe-Beef-Fans gibt es definitiv keinen besseren Ort auf der Welt als Tokio. Liebhaber der japanischen und asiatischen Küche werden auch nach Jahren in der japanischen Hauptstadt noch nicht alle Facetten der Tokioter Küche kennengelernt haben.
Partymacher:
Wer die Nacht zum Tage machen will, ist in Tokio richtig. Egal, ob man eine Kneipentour machen möchte, in Clubs und Diskos das Tanzbein schwingen will oder Vergnügungen anderer Art sucht – Tokios Nachtleben ist eines der pulsierendsten und facettenreichsten weltweit.
Freizeit- und Vergnügungssüchtige:
Nur wenige Großstädte der Welt können in Sachen Freizeit- und Vergnügungsparks mit Tokio konkurrieren. Der moderne Vergnügungspark der Tokyo Dome City, der Themenpark Tokyo Joypolis, der nostalgische Hanayashiki Freizeitpark und viele weitere Parks garantieren Spaß und Adrenalinkicks für Groß und Klein.
Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für einen Tokio-Besuch sind das Frühjahr (März und April) und der Herbst (Oktober und November). In diesen Monaten sind die Temperaturen in der japanischen Hauptstadt recht angenehm und vor allem die Gärten der Stadt zeigen sich dann in den allerschönsten Farben. Von Mitte März bis Mitte April ist die Zeit der Kirschblüte und von etwa Mitte Oktober bis Ende November färben sich die Bäume in ihrem Herbstkleid (beides absolut unvergessliche Naturschauspiele). In den Sommermonaten (Juli und August) kann es in Tokio sehr heiß werden. Temperaturen über 30 Grad sind keine Seltenheit. Ab ca. Mitte Juni ist noch dazu Regenzeit und im September fegen häufig Taifune über die Stadt. Der Sommer ist somit nicht unbedingt die beste Reisezeit. In den Wintermonaten (Dezember bis Februar) kann es in Tokio hingegen empfindlich kühl werden.
Anreise
Mit dem Auto:
Nicht möglich aus Europa.
Mit der Bahn:
Nicht möglich aus Europa.
Mit dem Flugzeug:
Tokio hat zwei internationale Großflughäfen, Haneda und Narita. Von beiden bestehen tägliche Verbindungen nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Von Tokio-Haneda gibt es tägliche Flüge nach Frankfurt/Main, München und Wien. Und von Tokio-Narita bestehen Verbindungen nach Düsseldorf, Frankfurt/Main, Wien und Zürich.
Einkaufen
Tokio gehört zu denjenigen Städten auf der Welt, in die man nur des Einkaufens wegen reisen kann. In der japanischen Hauptstadt gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt. Die Bandbreite der von Touristen meistbegehrten Artikeln reicht von japanischer Mode über Antiquitäten und traditionelles Handwerk bis hin zu den neuesten Elektro-Hightech-Gadgets.
Ein Einkauf in Tokio lohnt sich alleine schon aus zwei Gründen: Erstens sind viele Dinge in der japanischen Hauptstadt günstiger als in unseren Breiten. Und zweitens findet man in Tokio viele Sachen, die es in Europa einfach gar nicht zu kaufen gibt. Das gilt natürlich besonders für typische japanische Gegenstände und Souvenirs, wie beispielsweise Kalligrafie-Utensilien, Bonsai-Pflanzen oder Sushi-Gedecke, aber auch für Mode japanischer Designer und Marken. Außerdem ist die Hauptstadt Japans selbstverständlich auch ein Paradies für Elektronik-Freaks und alle Fans ausgefallener japanischer Jugendkulturen. Tokio ist häufig die erste Stadt der Welt, in der die neuesten Elektronikgeräte oder Jugend-Kultgegenstände auf den Markt kommen.
Und nicht zuletzt ist Tokio eine enorm abwechslungsreiche Shopping-Metropole. Dafür sorgt nicht nur die schiere Größe der Stadt, sondern auch die unglaubliche Bandbreite unterschiedlicher Einkaufsmöglichkeiten. Von Luxus- bis zu Schnäppchen-Kaufhäusern, von großen Ketten bis zu Indepedent Läden, von Märkten bis zu Mini-Shops gibt es in Tokio jede nur erdenkliche Geschäfts- und Einkaufsform. Langweilig wird einem beim Shopping in der japanischen Hauptstadt definitiv nie! Dafür sorgt auch das unterschiedliche Einkaufsflair der verschiedenen Stadtbezirke Tokios.
Wer gerne schick und nobel einkauft, ist in Ginza am richtigen Ort. Ginza ist das etablierteste und luxuriöseste Einkaufsviertel Tokios. Hier kann man sein Geld in den Edelboutiquen und Flagship-Stores der großen internationalen Marken loswerden. Unbedingt einen Besuch wert sind die schicken Kaufhäuser des Viertels. Ginza ist aber nicht nur für Liebhaber von Luxusgütern einen Besuch wert. Hier findet man auch eine Reihe von Geschäften, die Produkte des traditionellen japanischen Handwerks verkaufen.
Wer auf der Suche nach traditionellen japanische Waren und Souvenirs ist, sollte sich auf den Weg nach Asakusa machen. Die vielen kleinen Straßen und verwinkelten Gassen von Asakusa stecken voller Einkaufsüberraschungen. Die interessanteste und auch bekannteste Straße des Viertels ist die Nakamise-Straße. Die 250 Meter lange Straße ist nicht nur eine der ältesten Einkaufsstraßen in Japan, sondern auch eine der schönsten. Sie ist im Stile eines Stadtviertels aus der ehemaligen Edo-Zeit gehalten und führt zu Tokios ältestem Tempel, dem Sensō-ji. Links und rechts der Nakamise-Straße liegen etwa 90 Verkaufsstände, an denen man Souvenirs, traditionelle japanische Waren und Lebensmittel einkaufen kann. Wer einen japanischen Fächer, einen Kimono, ein Samurai-Schwert oder eine Maneki-Neko-Winkekatze kaufen möchte, ist hier richtig. Die zweite berühmte Einkaufsstraße in Asakusa ist die Kappabashi-Straße. Sie ist das Paradies schlechthin für alle Profi- und Hobbyköche. In rund 200 Geschäften findet man hier wirklich alles, was man in einer (japanischen oder europäischen) Küche gebrauchen kann.
Schrill und szenig geht es hingegen in Harajuku zu. Wer sich für die Mode und sonstigen Dinge der japanischen Jugendkultur(en) begeistert, ist hier am rechten Ort. Mit seinen vielen Läden und Boutiquen ist Harajuku das Modezentrum der jüngeren Tokioter. Vor allem in der Takeshita-Straße befinden sich die bei den hippen Kids angesagten Läden. An Wochenende tummeln sich hier Abertausende Teens und Twens, um sich mit den neuesten Modetrends einzudecken. Wer sich eher für High-Fashion begeistert, sollte die schöne Omotesandō-Alle am Rande Harajuku abspazieren. Sie ist eine der besten Einkaufsmeilen Tokios für Luxusgüter.
Neben Harajuku ist Shibuya das zweite beliebte Einkaufsviertel bei den jüngeren Tokiotern, die sich hier die Taschen mit den neuesten Teenie-Trends voll stopfen. Überall gibt es hier hippe (und oft auch billige) Klamotten- und Musikläden. Wer über 30 ist, fühlt sich in Shibuya möglicherweise schon ein wenig alt.
Wenn es ein paradiesisches Einkaufsviertel in Tokio gibt, dann ist es wahrscheinlich Shinjuku. Einkaufen in Shinjuku ist selbst für erfahrene Power-Shopper eine Herausforderung, die schon mal zur Überforderung werden kann. Die Einkaufsdimensionen von Shinjuku sind einfach überwältigend: Riesige Kaufhäuser mit über 10 Etagen, gigantische Elektrofachmärkte und Bekleidungsgeschäfte. Und das alles eingebettet in ein Chaos an Lärm, schrillen Neonreklamen und Tausenden Passanten, das einem die Sinne betäubt.
Wer am liebsten in Shopping Malls einkaufen geht, wird sich in Odaiba wohl fühlen. Auf der künstlichen Insel am Nordrand der Bucht von Tokio sind gleich vier Einkaufszentren und ein Outlet Center auf engstem Raum zu Hause. Vor allem an regnerischen Tagen ist hier ein tolles Shopping-Erlebnis garantiert.
Für alle Elektronik-Fans und Otaku-Nerds ist Akihabara das Einkaufsparadies auf Erden. Der Stadtteil ist Tokios traditioneller Knotenpunkt für alle Arten von elektronischen Produkten. In den berühmten Kaufhäusern von Akihabara finden Elektro-Freaks so gut wie jedes elektronische Gadget, das überhaupt auf der Welt existiert. Neben Elekronik ist das Stadtviertel aber auch ein Zentrum der Anime-, J-Pop- und Manga-Kultur. Akihabara ist jedoch gleichermaßen einen Bummel für Liebhaber von Buchhandlungen und hochwertigen Handwerksläden wert.
Essen und Trinken
Für Gourmets und Liebhaber der asiatischen Küche ist Tokio einer der pardiesischen Orte auf dieser Welt. Schätzung besagen, dass es um die 160.000 Restaurants und sonstige Lokalitäten in der japanischen Hauptstadt gibt. Man hat also die Qual der Wahl. Egal, ob Michelin-Sterne-Restaurant oder authentische lokale Gaststätte, ob stylishe Cocktail-Bar oder rustikale Bier-Bar – in Tokio gibt es für jeden Geschmack das richtige Lokal.
Zwei Hinweise vorab, um zwei weitverbreiteten Irrtümern vorzubeugen. Erstens, Essen gehen in Tokio muss nicht unbedingt den finanziellen Ruin bedeuten. Natürlich sind viele Bars und Restaurants in der japanischen Metropole nicht gerade günstig. Wer sich aber ein wenig umsieht, wird herausfinden, dass es ein paar Meter weiter fast immer eine gute und günstigere Alternative gibt. Und zweitens, Japanisch-Kenntnisse sind keine Grundvoraussetzung, um in Tokio nicht zu verhungern. Viele Lokale haben inzwischen englischsprachige Speisekarten. Und wenn nicht, dann helfen einem die sehr häufig zu sehenden (ultrarealistischen) Plastiknachbildungen der Gerichte auf der Speisekarte weiter.
Wer in Tokio unterwegs ist, sollte sich zuallererst auf die japanische Küche konzentrieren, die vor allem für Fans von Reis und Nudeln eine Offenbarung ist. Nudelliebhaber haben die Wahl zwischen chinesischen Nudeln (rāmen) oder japanischen Nudeln aus Buchweizen (soba) oder Weizenmehl (udon). Die Nudeln werden auf die unterschiedlichsten Weisen zubereitet – Langeweile definitiv ausgeschlossen. Was in unseren Breiten übrigens als schlechte Manieren angesehen wird, ist in einem japanischen Restaurants ausdrücklich erlaubt: Schlürfen. Angeblich kommt dadurch der Geschmack besser zum Ausdruck.
Ebenfalls aus der japanischen Küche nicht wegzudenken ist Tempura. Die zarten Teigmäntel mit frittiertem Fisch, Garnelen, Gemüse oder Pilzen sind ein Gaumenschmaus, an den man sich schnell gewöhnen kann. Aber auch Fleisch kommt in Tokio auf den Tisch, meinst in Form kleiner Holzspieße. Sehr beliebt sind die Rindfleischgerichte Sukiyaki und Shabu-shabu, eine Art Fondue. Auch in Europa inzwischen bekannt sind die Teppanyaki genannten Schweinefleischscheiben mit Gemüse. Fleischgerichte werden in Tokio häufig direkt am Tisch zubereitet. Fleischliebhaber, die mit einem besonders großen Reisebudget nach Tokio gekommen sind, dürfen sich nicht das weltberühmte Kobe- oder Matsusakaya-Beef entgehen lassen. Die Rinder werden mit Bier gemästet und ihr Fleisch mit regelmäßigen Massagen zart gehalten. Mehr Fleischgenuss ist kaum möglich.
Generell ist die japanische Küche jedoch eher fischlastiger. Der auf Reisstücken angerichtete (Sushi) oder in feine Scheiben geschnittene (Sashimi) Fisch hat in den letzten Jahrzehnten einen weltweiten Siegeszug angetreten und wird in so gut wie jeder Ecke dieser Erde gerne gegessen. Ein besonderes Erlebnis ist es, in einem Tokioter Sushi-Lokal an der Theke zu essen. Die Auswahl und Qualität in der japanischen Hauptstadt stellt immer noch alles in den Schatten, was man in Europa gemeinhin so kennt.
Fischliebhaber, die sich einen besonderen Nervenkitzel gönnen wollen, können in Tokio übrigens in ein Fugu-Restaurant gehen und dort die Leber des so putzig aussehenden Kugelfisches verspeisen. Putzig ist die Fischleber aber ganz und ganz nicht, denn die Innerei ist dermaßen giftig, dass der Verzehr bei unsachgemäßer Zubereitung sogar tödliche Folgen haben kann. Aber keine Angst: Fugu-Köche haben selbstverständlich eine spezielle Ausbildung, sodass sich die Zahl der Vergiftungen stark in Grenzen hält.
Einen weiteren, ganz besonderen kulinarischen Genuss sollte man sich in Tokio nicht entgehen lassen: Das Kaiseki-ryōri. Darunter werden die winzigen Appetithäppchen verstanden, die zu einer japanischen Teezeremonie serviert werden. Meist haben die kunstvoll angerichteten Häppchen einen jahreszeitlichen Bezug. Kaiseki-ryōri sind alles andere als preiswert, aber diese Vollendung der japanischen Esskultur sollte jeder Tokio-Besucher einmal im einzigartigen Ambienten eines japanischen Teehauses genossen haben.
Zu guter Letzt noch ein Wort zur Getränkekultur in Tokio. Japan ist bekanntermaßen kein Weinanbauland. Dementsprechend rar (und teuer) sind Weinlokale. Biertrinker haben es da deutlich einfacher. Die Japaner sind ausgesprochene Fans des Gerstensaftes. Und natürlich sollte man zu einem Essen (oder einfach so) auch mal einen Sake probiert haben. Japan ist übrigens auch ein ausgewiesenes Whiskey-Land. Die Spirituosen des Landes zählen zu den besten Welt und sind unbedingt ein Tasting wert.
Nachtleben und Unterhaltung
Japaner gelten geheimhin ja eher als verschlossene Menschen. Wer Tokio einmal bei Nacht erlebt hat, wird dieses Vorurteil definitiv aufgeben müssen. Denn wenn sich die Nacht über die japanische Hauptstadt senkt und überall die Neonleuchten angehen, beginnt eines der pulsierendsten, außergewöhnlichsten und hemmungslosesten Nachtleben der Welt. Im Tokioter Nachtleben gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. Kein Wunder, muss die Stadt doch dem Ausgeh- und Partygeschmack von rund 35 Millionen Menschen gerecht werden. Dementsprechend kann man hier in superstylishen Cocktail-Bars in Wolkenkratzern einen Drink zu sich nehmen, in einer lebhaften Izakaya (japanischen Kneipe) ein paar Bier und/oder Sake trinken, in Clubs und Großraumdiskos abtanzen und selbstverständlich auch in einer Karaoke-Bar sein Gesangstalent zum Besten geben.
Wer in Tokio die Nacht zum Tage machen möchte, steuert entweder gezielt eine oder mehrere Nightlife Locations an oder geht in ein Stadtviertel, das ihrem/seinem Geschmack in puncto Flair, Musik und Drinks am besten entspricht. Jüngere Menschen (oder ewig jung gebliebene) sollten sich auf den Weg nach Shibuya machen. In den Bars, Clubs und Diskos des Viertels versammelt sich das jüngere Publikum Tokios zum Feiern. Von Elektro über R&B und Reggae bis zu Techno wird hier so gut wie jede Musikrichtung bedient.
Neben Shibuya ist auch Roppongi ein ausgewiesenes Ausgeh- und Partyviertel. Vor allem bei ausländischen Gästen erfreut sich Roppongi großer Beliebtheit. Während man in vielen Teilens Tokios mit Englisch nicht besonders weit kommt, sind die Bars, Cafés und Clubs in Roppongi bestens auf das ausländische Publikum eingestellt.
Das Unterhaltungsviertel Tokios schlechthin ist jedoch Kabukichō. Das Viertel im Bezirk Shinjuku ist das Zentrum der Vergnügungs- und Rotlichtszene Tokios und bietet so gut wie jede Form von Entertainment und Nightlife. Die unzähligen Hostessenbars, Love Hotels, Kneipen, Nachtclubs und Spielhallen haben dem Viertel (zu Recht) den Beinamen „die schlaflose Stadt“ eingetragen. Wer bis in den Frühen morgen durchfeiern will und Vergnügungen besonderer Art sucht, ist in Kabukichō am richtigen Ort.
Und nicht zuletzt sollte keine Tokioter Partynacht zu Ende gehen, ohne Shinjuku Golden Gai besucht zu haben. Inmitten des Viertels Shinjuku liegt ein enger sechsreihiger Gassenblock, dessen heruntergekommenes Aussehen so gar nicht zum hochmodernen Look von Shinjuku passen möchte. Aber gerade deshalb ist Golden Gai das perfekte Ambiente, um sich den einen oder anderen Drink zu genehmigen. In den verwinkelten Gassen reiht sich nämlich eine Bar an die andere. In Summe sind es wohl um die 300, in denen man Japans einzigartige Trinkkultur erleben kann. Viele der Bars in Golden Gai sind einem speziellen Thema oder einer bestimmten Musikrichtung gewidmet. Manche der Etablissements sind so klein, dass gerade mal fünf Gäste darin Platz haben. Touristen haben übrigens nicht überall Zutritt. Manche der Kneipen sind nur für Mitglieder.
Last, but not least noch zwei wichtige praktische Hinweise zum Nachtleben in Tokio. Erstens, bezirkübergreifendes Barhopping ist in Tokio nicht so einfach wie gedacht. Fast unglaublich, aber wahr ist, dass zwischen Mitternacht und ca. 5 Uhr morgens keine Bahnen in der japanischen Millionenmetropole fahren. Wer gut bei Kasse ist, kann sich ein teures Taxi nehmen, um von einem Viertel zum nächsten zu kommen. Alle andere beschränken ihre Nightlife-Aktivitäten besser auf ein bestimmtes Stadtviertel. Und zweites, wer Alkohol konsumieren möchte, muss in Tokio mindestens 20 Jahre alt sein.
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Bilder: Francisco Anzola, Tokyo Tower (218544801), CC BY 3.0 / Chris 73 / Wikimedia Commons, Imperial Palace Tokyo Panorama, CC BY-SA 3.0 / Kakidai, 2018 Zōjō-ji 2, CC BY-SA 4.0 / くろふね, 隅田公園右岸からスカイツリーと桜, CC BY-SA 4.0 / Kakidai, Seimon Ishibashi 3, CC BY-SA 4.0 / Benh LIEU SONG from Torcy, France, Koishikawa-Kōrakuen Steps (31993901208), CC BY-SA 2.0 / Kakidai, Hibiya Park in autumn 2, CC BY-SA 4.0 / Ajay Suresh from New York, NY, USA, Day2-2 (40909714314), CC BY 2.0 / Myshkin., Nezu jinja – Torii 3, CC BY-SA 4.0 / Kakidai, 2018 Chumon Torii (Yasukuni Shrine) 2, CC BY-SA 4.0 / Celuici, Golden Gai from above, May 2017, CC BY-SA 3.0 / 江戸村のとくぞう (Edomura no Tokuzo), 三社祭ー仲見世, CC BY-SA 3.0 / Davide Mauro, ASIMO in Miraikan 06, CC BY-SA 4.0 / Chad Kainz from Monterey, CA, USA, Panorama of Tokyo Bay; 2017, CC BY 2.0 / kanesue, 東京スカイツリー – panoramio (52), CC BY 3.0 / Celuici, Shibuya Crossing, May 2017 3, CC BY-SA 3.0 / Kakidai, Kabukicho Ichibangai 2, CC BY-SA 4.0 / T.Kiya from Japan, Tokyo Sky tree. 東京スカイツリー (24018147244), CC BY-SA 2.0 / Kakidai, Tokyo Tower Afterglow 2, CC BY-SA 3.0