NOTRE-DAME DU SABLON

Beschreibung

Das Wichtigste zu Notre-Dame du Sablon in Kürze

Notre-Dame du Sablon ist eine der wichtigsten und auch schönsten Kirchen von Brüssel. Die zwischen der Place du Grand Sablon und der Place du Petit Sablon gelegene Marienkirche wurde im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts erbaut und zählt zu den sehenswertesten gotischen Bauwerken der belgischen Hauptstadt. Ein architektonisches Highlight sind die farbenfrohen Kirchenfenster.

Die Geschichte und Architektur von Notre-Dame du Sablon

Das heutige Brüsseler Stadtviertel Sablon war im 13. Jahrhundert nicht mehr als eine große sandige Fläche, die als Begräbnisplatz diente. Im Jahre 1304 errichtete die Gilde der Armbrustschützen hier eine Kapelle. Nachdem in der Kapelle 1348 eine aus einer Antwerpener Kirche entwendete und angeblich wundertätige Marienstatue aufgestellt worden war, wurde sie zum Anziehungspunkt für Gläubige, die der Kapelle großzügige Spenden zukommen ließen.

Dies gab in der Gilde der Armbrustschützen zu Beginn des 15. Jahrhunderts den Anlass dafür, die Kapelle durch einen neuen und größeren Sakralbau zu ersetzen. Zunächst wurden das südliche Querschiff und die ersten beiden Pfeiler des Hauptschiffs errichtet, dann folgten das nördliche Querschiff und der Chor, sowie die Längsschiffe, welche zu Beginn des 16. Jahrhunderts noch einmal verlängert wurden. Die massiven Stützmauern deuten darauf hin, dass der Bau eines Turmes vorgesehen war. Als nach dem Tod Karls des Kühnen im Jahre 1477 Unruhen ausbrachen, kamen die Bauarbeiten zum Erliegen. Erst unter der Herrschaft Philipps des Schönen wurden die Arbeiten an den Seitenschiffen und am Hauptportal fortgesetzt.

Als Ende des 16. Jahrhunderts der Calvinismus Einzug in Brüssel hielt, wurde die Kirche geschlossen, litt aber darüber hinaus durch den Schutz der militärischen Gilden nur wenig unter den religiösen Unruhen. Unter der französischen Herrschaft Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie kurzzeitig entwidmet und geschlossen, 1803 aber wieder als Gotteshaus in Betrieb genommen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche einer gründlichen Renovierung unterzogen, die bis 1907 andauerte.

Trotz ihrer wechselvollen Geschichte hat sich Notre-Dame du Sablon ihren ursprünglichen Baustil bewahrt. Bis heute sind die Stilelemente der Flamboyantgotik aus dem 15. und 16. Jahrhundert schon von weitem sichtbar. Zudem ist die Kirche ein prachtvolles Beispiel für die berühmte Brabanter Spitzbogenarchitektur. Ein sehenswertes architektonisches Highlight der 65 Meter langen und 57 Meter breiten Kirche sind übrigens ihre farbenfrohen Kirchenfenster.