SCHLOSS BELLEVUE

Beschreibung

Das Wichtigste zu Schloss Bellevue in Kürze

Seit 1994 ist das am nördlichen Rand des Tiergartens gelegene Schloss Bellevue der Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten. Es ist umgeben von einem weitläufigen, an das Spreeufer grenzenden Park, dem das Schloss auch seinen Namen „Bellevue“ verdankt. Die Landschaftsarchitekten haben den Schlosspark nämlich fächerartig mit Aussichtspunkten – sogenannten „points de vue“ – nach Charlottenburg, in die Landschaft nach Südwesten und über die Spree gestaltet.

Die Geschichte von Schloss Bellevue

Schloss Bellevue wurde Ende des 18. Jahrhunderts vom preußischen Prinzen August Ferdinand in Auftrag gegeben und bereits zwei Jahre später fertiggestellt. Das Anwesen diente dem jüngeren Bruder Friedrich des Großen als Wohnsitz. Die Schlossanlage im frühklassizistischen Stil zeichnet sich durch ihre Schlichtheit aus, brilliert jedoch mit einem der schönsten Landschaftsgärten damaliger Zeit. Einige Jahrzehnte später wurde Schloss Bellevue zum modernen Kunstmuseum umfunktioniert und ab 1844 in den Räumlichkeiten des Erdgeschosses zeitgenössische preußische Werke ausgestellt. Darüber hinaus wurde unter König Friedrich-Wilhelm IV. dem Volk der Zutritt in den Schlosspark gestattet. Zwei Jahrzehnte später wurde die Nutzung als Kunstmuseum wieder beendet und das Schloss fortan vom preußischen Hofstaat genutzt.

Schloss Bellevue als Sitz des Bundespräsidenten

Nach dem Ersten Weltkrieg diente Schloss Bellevue in seiner Verwendung als Gästehaus der Reichsregierung erstmals repräsentativen Zwecken. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt und Ende der 1950er-Jahre restauriert. In dieser Zeit erklärte der Deutsche Bundestag das Anwesen auch zum zweiten Amts- und Wohnsitz des Bundespräsidenten, der bislang ausschließlich in Bonn residierte. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde Schloss Bellevue ab 1994 zum primären Aufenthaltsort der Bundespräsidenten. Die meisten Bundespräsidenten zogen es jedoch vor, nicht privat in Bellevue einzuziehen, sondern das Schloss ausschließlich für staatliche Festakte zu nutzen. Alle Bürger können sich einmal im Jahr am Tag der offenen Tür wie Staatsgäste fühlen und Schloss Bellevue besichtigen. Ob der Bundespräsident anwesend ist, kann man übrigens an der Standarte, der Flagge vor dem Schloss, sehen. Wird diese eingeholt, so hält sich der Bundespräsident nicht in Bellevue auf.