Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zum Chinesischen Turm in Kürze
Der Chinesischer Turm ist zweifellos eine der merkwürdigsten Sehenswürdigkeiten in München. Der 25 Meter hohe Holzbau im Stile einer chinesischen Pagode ragt mitten aus den Baumwipfeln des Englischen Gartens. Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, diente der Turm einst als Aussichtsplattform für die Öffentlichkeit. Heute darf er nur noch von den regelmäßig dort auftretenden Blasmusikkapellen betreten werden. Das schmälert seine Beliebheit bei den Einheimischen und Touristen jedoch nicht, denn zu Füßen des Turms liegen Münchens zweitgrößter Biergarten, in dem man es sich vor der herrlich grünen Kulisse des Englischen Gartens bei Bier und Hendl gut gehen lassen kann, und das historische Kinderkarussell.
Die Geschichte und Architektur des Chinesischen Turms
Errichtet wurde der Chinesische Turm in den Jahren 1789 und 1790 als Teil des geplanten Volksparks, dem heutigen Englischen Garten. Die Bauausführung übernahm der Hofzimmermeister Johann Baptist Erlacher nach einem Entwurf des Architekten Joseph Frey. Ende des 18. Jahrhunderts war der chinesische Baustil in Mode, weshalb sich der Münchner Turm die doppelt so hohe Pagode in den Londoner Royal Botanic Gardens zum Vorbild nahm (die wiederum ein Nachbau einer Majolikapagode in Peking ist).
Zu Beginn diente die Turmkonstruktion vorrangig als Aussichtsplattform. Überlieferungen zufolge waren die umliegenden Bäume zur Bauzeit nicht höher als das zweite Obergeschoss. Inzwischen überragen viele Bäume den Holzbau, sodass er als Aussichtsplattform nicht mehr geeignet ist. Durch die nahe gelegenen Gastronomien erhielt das Bauwerk jedoch seine heutige Popularität und entwickelte sich zum Herzstück des Englischen Gartens. Wegen seiner Holzkonstruktion erlitt der Chinesische Turm häufig Brandschäden, die jedoch stets wieder repariert wurden. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs brannte der Turm nach einem Bombentreffer vollständig ab, wurde jedoch in den Jahren 1951/52 rekonstruiert.
Der Biergarten am Chinesischen Turm
Heute ist der Chinesische Turm nicht nur als Wahrzeichen des Englischen Gartens ein beliebter Anlaufpunkt, sondern vor allem wegen seines Biergartens, dem mit 7.000 Sitzen zweitgrößten seiner Art in München. Ausgeschenkt wird übrigens Hofbräubier. Nach bayerischer Tradition darf jeder Gast ihre/seine eigene Brotzeit zum Verzehr mitbringen. Nur das Bier muss an der Schank bestellt werden. Wer lieber etwas gediegener speist, findet neben dem Biergarten das Restaurant am Chinesischen Turm, in dem regionale und internationale Küche angeboten wird.
Das Kinderkarussell am Chinesischen Turm
Und auch für Kinder gibt es am Chinesischen Turm ein echtes Highlight, und zwar das historische Kinderkarussell. Das bereits 1823 im Biedermeier-Stil errichtete ursprüngliche Karussell ist heute nicht mehr vorhanden. Dafür gibt es aber ein genauso schönes Karussell aus dem Jahre 1913 mit zwei Reihen voll holzgeschnitzter Tierfiguren und altmodischen Kutschen, Wagen und Schlitten, die zu Walzenorgel- und Polyphon-Musik ihre Runden drehen. Kinder mit Drehwurm können sich im Anschluss auf dem daneben liegenden Spielplatz anderweitig austoben.
Der Kocherlball am Chinesischen Turm
Zweimal im Jahr ist der Chinesischer Turm außerdem der Schauplatz von besonderen Ereignissen. An einem Sonntag im Juli strömen bei Tagesanbruch tausende Frauen und Männer in Tracht zum Chinesischen Turm, wo der sogenannte Kocherlball stattfindet. Ab 6 Uhr morgens wird dann zu Walzer und Volksmusik getanzt was das Zeug hält. Der Kocherlball geht übrigens auf einen Brauch der Mägde und Diener zurück, die sich im Sommer jeden Sonntag vor Beginn der Arbeit zum Tanz verabredeten.
Der Weihnachtsmarkt am Chinesischen Turm
Und im Winter liegt zu Füßen des Chinesischen Turms einer der schönsten Christkindlmärkte Münchens. Zwischen den schneebedeckten Bäumen und Wegen des Englischen Gartens kann man hier ganz wunderbar der vorweihnachtlichen Hektik der Großstadt entkommen und bei einem Glühwein die Ruhe des verschneiten Parks genießen. Die vielen Kunst- und Handwerksstände des Marktes bieten außerdem Gelegenheit, noch das eine oder andere Weihnachtsgeschenk zu kaufen.
Telefon
+49 89 38 38 73 0
Öffnungszeiten
Keine.
Eintrittspreise
Keine.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U-Bahnlinien 3 und 6: Haltestelle Giselastraße
Buslinien 54, 58, 154 und N43: Haltestelle Chinesischer Turm
Straßenbahnlinien 16 und 36: Haltestelle Tivolistraße
Mit dem Auto:
In unmittelbarer Nähe des Chinesischen Turms gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten.
Bilder: AxelCruise, Biergarten am Chinesischen Turm, CC BY-SA 4.0 / A-M-Grs, ChinTurm-01, CC BY-SA 4.0 / Softeis, P1010166, CC BY-SA 4.0
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