Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zum Deutschen Museum in Kürze
Wer sich für Naturwissenschaften und Technik begeistert, sollte das Deutsche Museum in München mindestens einmal im Leben gesehen haben. Es ist nämlich ein Museum der Superlative. Nach Ausstellungsfläche ist das Deutsche Museum das größte Wissenschaft- und Technikmuseum der Welt. Jährlich besuchen ca. 1,5 Millionen Menschen das Museum, um 28.000 Objekte aus etwa 50 Wissenschaftsbereichen zu entdecken. Von Astronomie und Physik über Luft- und Raumfahrt bis hin zu Biologie und Chemie – kaum ein anderes Technikmuseum kann in puncto Bandbreite der Ausstellung mit dem Deutschen Museum konkurrieren.
Die Geschichte des Deutschen Museums
Die Gründung des Deutschen Museums geht auf den Münchner Bauingenieur Oskar von Miller zurück. Bereits früh begann von Miller elektrotechnische Ausstellungen zu organisieren und entwickelte dabei ein beachtliches Organisationstalent. Zudem war von Miller ein talentierter Netzwerker, der es geschickt verstand, Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft für seine Zwecke zu gewinnen.
Als Gründungszeitpunkt des Deutschen Museums ist das Jahr 1903 anzusehen. Seinerzeit verschickte Oskar von Miller ein Rundschreiben an renommierte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Industrie im gesamten Deutschen Reich, das die Gründung eines Museumsvereins zum Inhalt hatte. Mit vielen der prominenten Adressaten, wie zum Beispiel Wilhlem Conrad Röntgen, Carl von Linde, Georg Krauß, Hugo von Maffei und Rudolf Diesel war von Miller persönlich bekannt. Dem Gründungsaufruf folgten weitere sehr bekannte Persönlichkeiten wie Max Planck und Gustav Krupp von Bohlen und Halbach. Sogar Prinz Ludwig und Kaiser Wilhelm II. konnten als Schirmherren für das Projekt gewonnen werden.
Der Magistrat der Stadt München stellte einen Teil der Alten Kohleninsel in der Isar als Baugrund für einen neu zu errichtenden Museumsbau zur Verfügung. Den Grundstock der Sammlungen stellten Stiftungen aus der Industrie und insbesondere die Übertragung der Sammlung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Die Ausschreibung für den Museumsausbau auf der Kohleninsel gewann 1906 der Architekt Gabriel von Seidl. Bis zur Fertigstellung des Neubaus bezogen die Ausstellungen des Deutschen Museums vorläufig Räume im alten Bayerischen Nationalmuseum an der Maximilianstraße (heute ist dort das Museum Fünf Kontinente untergebracht), wo am 12. November 1906 im Beisein des deutschen Kaisers die Eröffnung stattfand. Einen Tag später wurde auf der Kohleninsel der Grundstein für den Neubau gelegt. Die Resonanz der Bevölkerung auf das neue Museum war überwältigend. Im ersten vollständigen Betriebsjahr 1907 verzeichnete das Deutsche Museum bereits über 200.000 Besucher.
Der Baubeginn auf der Kohleninsel verzögerte sich aufgrund des schwierigen Untergrunds bis 1909. Mehrere tausend Betonpfähle mussten in den Untergrund getrieben werden, um das Fundament zu stabilisieren. Die für das Jahr 1915 geplante Eröffnung musste wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs verschoben werden. Mit den politischen Umwälzungen am Ende des Weltkrieges wurde dem Deutschen Museum ein wesentlicher Teil seiner finanziellen Mittel entzogen. Die Inflation vernichtete das Barvermögen der Stiftung, während sich die Unterstützung durch Staat und Wirtschaft ebenfalls verringerte und die Besucherzahlen zurückgingen. Aufgrund der desolaten Kapitallage war die Fortführung des Museumneubaus zeitweise stark gefährdet.
Trotz dieser Widrigkeiten konnte der Neubau des Deutschen Museums am 7. Mai 1925 – zu Oskar von Millers 70. Geburtstag – mit einem pompösen Fest eröffnet werden. Das Deutsche Museum war seinerzeit eines der ersten größeren Gebäude, die aus Stahlbeton errichtet wurden. Die Verwendung dieses damals noch neuen und fortschrittlichen Baumaterials wurde bewusst gewählt, um den Stand der Technik aufzuzeigen und somit auch das Gebäude selbst quasi zu einem Teil der Ausstellung zu machen.
Das Deutsche Museum entwickelte sich ab 1925 zu einem wahren Publikumsmagneten. Die Besucherzahl erhöhte sich mit der Eröffnung des Neubaus schlagartig auf fast 800.000 Menschen. Das Museum erlangte auch rasch weltweite Bekanntheit und wurde zum Vorbild für weitere Technikmuseen in anderen Ländern.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude und die Exponate des Deutschen Museums durch Luftangriffe schwer in Mitleidenschaft gezogen. Gegen Kriegsende waren gut 80 Prozent der Bausubstanz zerstört. Obwohl besonders wertvolle und mobile Ausstellungsstück im Luftschutzkeller oder außerhalb Münchens ausgelagert wurden, gingen einige besonders große und immobile Exponate verloren.
Nach der starken Zerstörung im Krieg wurde das Museum im Jahre 1948 wiedereröffnet und in den folgenden Jahren mehrmals erweitert. 1992 wurde die Flugwerft Schleißheim als Zweigmuseum auf dem ältesten erhaltenen Flugplatz Deutschlands eröffnet. Als Zweigmuseum zur Darstellung der Entwicklung der Wissenschaft und Technik in Deutschland nach 1945 wurde 1995 das Deutsche Museum Bonn gegründet. Und 2003 wurde die erste Halle des Verkehrszentrums des Deutschen Museums auf der Theresienhöhe (dem ehemaligen Messegelände) in München bezogen.
Das Deutsche Museum als „Mitmach-Museum“
Im Gegensatz zu vielen anderen Wissenschafts- und Technikmuseen, in denen die Besucher eher passiv durch die Ausstellungsräume gehen, ist das Deutsche Museum eine riesige Spielweise. Besucher dürfen aktiv an Knöpfen drehen, Hebel umlegen und Exponate anfassen. Bereits der Gründervater Oskar von Miller war ein Befürworter dieses bildungsorientierten Mitmachprinzips, bei dem die Exponate die Besucher zu kleinen Experimenten einladen sollen. Von Millers Aphorismus „In diesem Haus darf jeder machen, was ich will“ ist noch heute im Eingangsbereich des Museums zu lesen.
Die Ausstellungen im Deutschen Museum
Agrar- und Lebensmitteltechnik, Astronomie, Bergbau, Brückenbau, Chemie, DNA, Drucktechnik, Energietechnik, Erdöl und Erdgas, Foto und Film, Glastechnik, Informatik, Kraftmaschinen, Luft- und Raumfahrt, Mathematik, Metalle, Mikroelektronik, Pharmazie, Physik, Schifffahrt, Telekommunikation, Umwelt, Wasserbau – die Liste der Abteilungen des Deutschen Museums ist schier endlos. Eine detaillierte Beschreibung der Themenschwerpunkte des Museums würde den Rahmen dieser Seite vollkommen sprengen – man könnte einen eigenen Reiseführer über das Deutsche Museum schreiben. Als Besucher pickt man sich deshalb am besten ein paar der Bereiche heraus, die einen besonders interessieren und verbringt dort etwas mehr Zeit als sich in der gigantischen Ausstellung zu verzetteln.
Ein paar außergewöhnliche Highlights des Deutschen Museums sollen an dieser Stelle aber doch kurz vorgestellt werden: Besonders beliebt ist die fast einen Kilometer lange Stollenwelt, eine dunkle Bergbauanlage, die tief unter das Museum führt. Noch enger wird es im 42 Meter langen U-Boot U1 der kaiserlichen Marine von 1906. Wer lieber einen ordentlichen Knall erlebt, sollte die Abteilung Starkstromtechnik aufsuchen. Dort demonstrieren Museumsmitarbeiten mehrmals täglich anhand eines Blitzschlags mit einer Million Volt, warum man in einem Faradayschen Käfig selbst vor heftigsten Stromschlägen geschützt ist.
Zum seinem 100. Geburtstag im Jahr 2025 soll das Deutsche Museum im neuen Glanz erstrahlen. Seit 2015 wird das Museumsgebäude deshalb grundlegend saniert und ganze Abteilungen neu aufgebaut. Einige der Abteilungen sind wegen der Modernisierungsarbeiten derzeit geschlossen oder nicht in vollen Umfang zugänglich. Informationen zum aktuellen Öffnungsstatus der einzelnen Abteilungen findet man auf der Website des Museums.
Telefon
+49 89 2179 333
Öffnungszeiten
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
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09:00 – 17:00 | 09:00 – 17:00 | 09:00 – 17:00 | 09:00 – 17:00 | 09:00 – 17:00 | 09:00 – 17:00 | 09:00 – 17:00 |
Eintrittspreise
Erwachsene: 15€
Kinder und Jugendliche (6 – 17): 8€
Kleinkinder (0 – 5): kostenlos
Familien (2 Erwachsene und ihre Kinder bis 17): 31€
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U-Bahnlinien 1, 2, 7 und 8: Haltestelle Fraunhoferstraße
Buslinie 132: Haltestelle Boschbrücke
Straßenbahnlinien 17, 19, 37, N17 und N19: Haltestelle Deutsches Museum
Mit dem Auto:
Nächstgelegene Parkhäuser sind die Parkgarage Böhringer und die MAHAG Parkgarage.
Bilder: Martin Falbisoner, Deutsches Museum in the Evening, CC BY-SA 4.0 / Tiia Monto, Deutsches Museum 10, CC BY-SA 4.0 / © Jorge Royan / http://www.royan.com.ar / CC BY-SA 3.0, Munich – Deutsches Museum – 07-0084, CC BY-SA 3.0
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