Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zum Englischen Garten in Kürze
New York City hat den Central Park, London hat den Hyde Park und München den Englischen Garten. Der sich von der Münchner Innenstadt entlang der Isar nach Norden erstreckende Garten ist das mit Abstand beliebteste Naherholungsgebiet der Münchner und auch für Touristen eine wahre Attraktion. Mit einer Fläche von 375 Hektar zählt der Englische Garten zu den größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Jährlich kommen 3,5 Millionen Menschen zum Entspannen, Sonnenbaden, Spazieren, Joggen, Fahrrad fahren, Reiten, Boot fahren, Surfen, Grillen, Picknicken, Musik machen und natürlich Bier trinken in den Park. Kaum ein anderer Stadtpark der Welt bietet seinen Besuchern so viele Möglichkeiten wie der Englische Garten.
Die Geschichte des Englischen Gartens
Historisch geht der Englische Garten auf den pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor zurück, der Bayern erbte als der bayerische Kurfürst Maximilian III. 1777 kinderlos starb. Karl Theodor verfügte im Jahre 1789, in jeder Garnisonsstadt der bayerischen Armee Militärgärten anzulegen. Diese Gärten sollten die Soldaten in Friedenszeiten sinnvoll beschäftigen und ihnen landwirtschaftliche Fähigkeiten vermitteln, aber sie sollten auch der Allgemeinheit zugänglich sein. Die Anregung dazu stammte von dem in Massachusetts geborenen bayerischen Kriegsminister Benjamin Thompson. Als Standort für die Münchner Gärten war das westliche Hirschangergebiet, die heutige Schönfeldwiese im Südwesten des Englischen Gartens vorgesehen. Noch im selben Jahr wurde mit der Anlage des Parks begonnen.
Am 13. August 1789 ordnete Karl Theodor an, das Gebiet östlich der Militärgärten in einen Volkspark umzuwandeln. Dieses Datum gilt heute gemeinhin als eigentlicher Gründungstag des Englischen Gartens in seiner heutigen Form. Es handelte sich um die erste Anlage dieser Art in Europa. Der Volkspark hieß zunächst „Theodors Park“, doch schon bald setzte sich der Name „Englischer Garten“ durch, einer programmatischen Bezeichnung für den zeitgenössisch neuen Gartenstil, der dem Vorbild der Natur folgte (in Abgrenzung zum geometrischen, „französischen“ Barockgarten). Am 1. April 1792 wurde der Park für die damals rund 40.000 Münchner Bürger geöffnet. 1799 wurde der Englische Garten um weitere Gebiete erweitert und 1800 kam Gelände der mittlerweile aufgelösten Militärgärten hinzu.
Die Teilbereiche des Englischen Gartens
Der Englische Garten wird vom durch den Park verlaufenden Isarring in einen Nord- und einen Südteil geteilt. Der zentrumsnahe Südteil wird als „Englischer Garten“ im engeren Sinne bezeichnet. Er entspricht in etwa der Ende des 18. Jahrhunderts angelegten Parkanlage. Der Südteil ist der deutlich belebtere Teil des Parks. Hier liegen mit dem Chinesischen Turm, dem Monopteros und dem japanischen Teehaus auch die bekanntesten Gebäude des Parks.
Der nördliche Teil des Englischen Gartens wird auch als Hirschau bezeichnet. Diese Bezeichnung geht auf den früheren Wildreichtum der Isarauen nördlich der Stadt zurück. Die Hirschau wurde von 1798 bis 1804 als nördliche Fortsetzung des Englischen Gartens bis zum Biergarten Aumeister angelegt. Im Gegensatz zum stark besuchten südlichen Teil des Englischen Gartens haben große Teile der Hirschau den Charakter eines ruhigen Stadtwaldes.
Die Gewässer im Englischen Garten
Der Englische Garten ist auch eine sehr wasserreiche Parkanlage. Am Südende des Gartens treten der Schwabinger Bach und der Eisbach in den Park ein, vereinigen sich und fließen dann wieder getrennt weiter. Vom Eisbach zweigt der Oberstjägermeisterbach ab, so dass ein Großteil des Englischen Gartens von drei etwa parallel verlaufenden Bächen durchzogen wird. Mehrere kleine Bäche dienen als Querverbindungen zwischen diesen Bächen und zur Isar. Darüber hinaus gibt es mit dem rund neun Hektar großen Kleinhesseloher See, der unmittelbar südlich des Isarrings liegt, ein relativ großes stehendes Gewässer im Englischen Garten.
Die Bauwerke im Englischen Garten
Im Englischen Garten gibt es vier erwähnenswerte Bauwerke:
Das Rumfordhaus
Das Rumfordhaus ist ein klassizistisches Gebäude im Südwesten des Gartens, das nach Benjamin Thompson, der den Titel „Reichsgraf von Rumford“ trug, benannt wurde. Das Rumfordhaus wurde 1791 (ein Jahr vor der Öffnung des Englischen Gartens für die Münchner Bürger) erbaut. Es diente zuerst als Offizierskasino und wurde später für höfische Zwecke genutzt. Das verfallene Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg renoviert und in ein Freizeitheim für Kinder und Jugendliche umfunktioniert. Heute ist es unter dem Namen Natur- und Kulturtreff bekannt.
Der Chinesische Turm
Der 25 Meter hohe Holzbau im Stil einer Pagode wurde 1789/90 nach dem Vorbild der doppelt so hohen Großen Pagode im königlichen Schlossgarten Kew Gardens in London errichet (die sich wiederum an einer Majolikapagode des chinesischen Kaisers in Peking orientierte). Der Chinesische Turm brannte im Laufe der Geschichte mehrfach ab, zuletzt im Jahre 1944 nach Bombenangriffen. Er wurde aber stets originalgetreu wieder aufgebaut.
Am Chinesische Turm befindet sich der mit 7.000 Sitzplätzen zweitgrößte Biergarten Münchens. In der Adventszeit wird am Turm ein Christkindlmarkt abgehalten. Nahe des Chinesische Turms steht ein beliebtes Kinderkarussell im Stil der Biedermeierzeit.
Der Monopteros
Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Idee eines Pantheons im Englischen Garten zur Ehrung bayerischer Persönlichkeiten diskutiert. 1831 wurde schließlich der Beschluss zum Bau eines Rundtempels, eines Monopteros, gefasst und ein Jahr später mit den Arbeiten begonnen. Auf einem aufgeschütteten Hügel wurde ein etwa 16 Metern hoher Rundtempel im klassizistisch-griechischen Stil geschaffen. 1836 war das Bauwerk fertiggestellt, der Hügel wurde teilweise bepflanzt. Heute ist der Monopteros ein beliebter Aussichtspunkt, von dem aus sich eine tolle Sicht über die Dächer der höchsten Gebäude der Münchner Innenstadt bietet.
Das japanische Teehaus
Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 in München und der seitdem bestehenden Städtepartnerschaft mit der japanischen Stadt Sapporo (dem Austragungsort der Winterspiele) wurden am Südende des Englischen Gartens ein japanisches Teehaus und ein japanischer Garten erschaffen. Das Teehaus befindet sich auf einer kleinen Insel im sich dort zu einem kleinen See ausweitenden Schwabinger Bach. Teeliebhaber können im Teehaus einer traditionellen japanischen Teezeremonie beiwohnen.
Der Englische Garten als Freizeitparadies
Der Englische Garten ist ein riesiges Freizeitparadies mitten in der Stadt. Vor allem für Sportler aller Disziplinen ist der Park ein Eldorado. Radler und Jogger können auf dem 78 Kilometer langen Wegenetz des Parks ihre Runden drehen. Für Reiter gibt es eigens angelegte Reitwege. Slackliner können die Abertausenden Bäume nutzen, um ihre Seile aufzuspannen. Sogar für Fußballer, Badminton- und Frisbee-Spieler bietet der Englische Garten ausreichend Platz. Wer lieber auf dem Wasser unterwegs ist, kann mit dem Ruder- oder Tretboot über den Kleinhesseloher See schippern. Und sogar Surfer kommen im Englischen Garten auf ihre Kosten. Die sogenannte „Eisbachwelle“ im gleichnamigen Eisbach zählt zu den bekanntesten urbanen Surfspots der Welt.
Im Winter verwandelt sich der Englische Garten bei ausreichender Schneelage in ein beliebtes Loipen-Gelände für Skilangläufer. Auf dem zugefrorenen Kleinhesseloher See ist das Eislaufen erlaubt. Und der Hügel am Monopteros eignet sich bestens für Rodelpartien. Er gilt übrigens als ältester Skihang Bayerns. Hier fanden bereits 1888 die ersten Fahrversuche auf Skiern statt (natürlich heimlich in der Nacht).
Essen und Trinken im Englischen Garten
Wer anstatt Sport zu treiben lieber in einem Biergarten einkehrt, hat im Englischen Garten die Qual der Wahl. Im Biergarten am Chinesischen Turm ist sogar an schönen Sommertagen meist noch ein Platz auf einer Bank frei. Mit 7.000 Plätzen ist der Biergarten auch der zweitgrößte der Stadt. Auch der Biergarten am Kleinhessseloher See ist wegen seiner schönen Aussicht aufs Wasser sehr beliebt.
Aber auch im Nordteil des Parks (der Hirschau) gibt es noch zwei weitere sehr große und bekannte Biergärten. Der Biergarten Hirschau liegt direkt an der südlichen Grenze der Hirschau und bietet 2.500 Gästen Platz. Der Biergarten Aumeister bildet den nördlichen Abschluss des Englischen Gartens und ist am besten mit dem Fahrrad zu erreichen. Und wer weniger Lust auf „einfache“ Biergartengerichte hat, sondern lieber etwas gediegener speist, kann das bestens im Seehaus am Kleinhesseloher See oder im Restaurant am Chinesischen Turm.
Website
Nicht vorhanden.
Telefon
Nicht vorhanden.
Öffnungszeiten
Keine.
Eintrittspreise
Keine.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Aufgrund der großen Ausdehnung des Englischen Gartens gibt es eine Vielzahl an Anfahrtsmöglichkeiten.
Mit dem Auto:
Aufgrund der großen Ausdehnung des Englischen Gartens gibt es eine Vielzahl an Anfahrts- und Parkmöglichkeiten.
Bilder: Rufus46, Blick vom Monopteros auf den Englischen Garten Muenchen-1, CC BY-SA 3.0 / David Kostner at German Wikipedia, Schwabinger Bach (Englischer Garten), CC BY-SA 3.0 DE / Rufus46, Japanisches Teehaus Englischer Garten Muenchen-1, CC BY-SA 3.0
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