Projekt Beschreibung

GLYPTOTHEK




Beschreibung

Das Wichtigste zur Glyptothek in Kürze

Wer sich für antike Skulpturen begeistert, sollte bei einer Reise nach München unbedingt der Glyptothek einen Besuch abstatten. Die beeindruckende Sammlung der bayerischen Herrscherfamilie der Wittelsbacher, besonders des antikenbegeisterten König Ludwig I., ist eine der bedeutendsten Ansammlungen griechischer und römischer Skulpturen aus verschiedenen Epochen. Außerdem ist die 1830 eröffnete Glyptothek das älteste öffentliche Museum Münchens.

Die Geschichte und Architektur der Glyptothek

Der Museumsbau der Glyptothek wurde im Auftrag von Kronprinz Ludwig (dem späteren König Ludwig I.) am Königsplatz errichtet. Hofarchitekt Leo von Klenze schuf den Platz ab 1815 in der Art eines antiken Forums, an dessen Nordseite die Glyptothek liegt. Das Gebäude der Glyptothek wurde in den Jahren 1816 bis 1830 erbaut. Nachdem die Glyptothek bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde, wurde das Museum ab 1947 rekonstruiert und 1972 wiedereröffnet. Von 2018 bis 2021 wurde der Museumsbau einer Generalsanierung unterzogen.

Der Name „Glyptothek“ ist übrigens ein modernes Kunstwort. Es ist gebildet aus den altgriechischen Wörtern „glyphein“ (dt. „meißeln“) und „theke“ (dt „Ablage“), bezeichnet also einen Aufbewahrungsort für Skulpturen.

Nicht nur die Schätze im Inneren der Glyptothek, auch das Bauwerk selbst ist absolut sehenswert. Das klassizistische Äußere, das Leo von Klenze und Karl von Fischer geschaffen haben, trägt zum imposanten Erscheinungsbild des Königsplatzes bei. Der Eingang wird von zwölf ionischen Säulen geschmückt. Darüber steht Athene, Beschützerin der plastischen Künste, umgeben von anderen Skulpturen. Die Figuren in den Nischen, darunter Prometheus oder Hephaistos, stehen für die Künste und ihre Geschichten, welche die Besucher im Innern erwarten.

Die Sammlung der Glyptothek

Die Glyptothek besitzt Skulpturen, Mosaike und Reliefs von der archaischen Zeit (ca. 650 v. Chr.) bis in die spätrömischen Zeit (ca. 550 n. Chr). Einige Skulpturen befanden sich schon lange im Besitz der Wittelsbacher. In erster Linie geht die Antikensammlung jedoch auf König Ludwig I. zurück, der bereits als Kronprinz seit 1804 begann, antike Skulpturen systematisch zu erwerben. Sein Vater hatte dafür wenig Verständnis. „Mein verrückter Sohn will wieder Geld ausgeben, dessen bin ich mir sicher, um alten Plunder zu kaufen, und er hofft, dadurch Griechen und Römer aus dieser Rasse von Biertrinkern zu machen“, charakterisierte Max I. Joseph in einem Brief das Hobby des Thronfolgers.

Die in der Glyptothek ausgestellten Skulpturen lassen sich in vier Perioden einteilen:

Die Archaische Periode (700 – 490 v. Chr.)

Hauptwerke der archaischen Kunst sind insbesondere die frühgriechischen Jünglingsstatuen (Kouroi), darunter der Münchner Kouros (Jüngling aus Attika, ca. 540 v. Chr) und der Apoll von Tenea (Kouros aus Tenea bei Korinth, ca. 560 v. Chr.) sowie die Ägineten (Giebelfiguren des Aphaia-Tempels von Ägina, ca. 500 v. Chr.).

Die Klassische Periode (490 – 323 v. Chr.)

Unter den bekanntesten Werken der griechischen Klassik sind zu nennen: Das Bildnis des Homer (460 v. Chr.), der Münchner König (460 v. Chr), die Statue des Diomedes (430 v. Chr.), die Medusa Rondanini (440 v. Chr.), die Grabstele des Mnesarete (380 v. Chr.), die Statue der Eirene (370 v. Chr.), der Alexander Rondanini (ca. 338 v. Chr.) und der kniende Jüngling Ilioneus (ca. 320 v. Chr.).

Die Hellenistische Periode (323 – 146 v. Chr.)

Bekanntestes Werk des Hellenismus ist der Barberinische Faun (220 v. Chr.), eine Männerskulptur, die ihre Männlichkeit besonders freizügig zur Schau stellt. Weitere römische Kopien berühmter griechischer Bildwerke aus dieser Zeit sind unter anderen der Knabe mit der Gans (ca. 250 v. Chr.) und Die trunkene Alte (ca. 200 v. Chr.).

Die Römische Periode (150 v. Chr. – 550 n. Chr.)

Eine römische Nachahmung im klassischen Stil ist auch der Jünglingskopf aus Bronze (um Christi Geburt). Die Glyptothek besitzt eine reiche Sammlung römischer Porträts, darunter die berühmten Bildwerke, die Marius und Sulla (ca. 40 v. Chr.) darstellen sowie zahlreiche Kaiserportraits, darunter Augustus (ca. 40 n. Chr.), Nero (65 n. Chr.), Septimius Severus (200 n. Chr.) und seine Gemahlin Julia Domna (195 n. Chr.). Eine Statue mit Schwertgurt heroisiert Domitian als Prinz (um 75 n. Chr.) und der Apollon Barberini, eine kolossale Statue des Apollon als Kitharöden (1./2. Jh.n. Chr.).

Ergänzt wird der Bestand der Glyptothek durch die antike Vasenkunst, die Bronzen und den Goldschmuck in den Antikensammlungen, die mit der Glyptothek als ein Museum geführt wird. Griechisch-römische Plastiken, die seit hellenistischer Eroberung in Ägypten entstanden sind, befinden sich im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst. Für die Abgüsse antiker Skulpturen aus anderen Museen der Welt gibt es an der Ostseite des Königsplatzes eine eigene Sammlung.




Telefon

+49 89 28 92 75 02

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten der Staatlichen Antikensammlungen:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
geschlossen 10:00 – 17:00 10:00 – 20:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00

Öffnungszeiten der Glyptothek:

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Eintrittspreise

Eintrittspreise für die Glyptothek und die Antikensammlungen:

Erwachsene: 6€

Ermäßigt: 4€

Kinder und Jugendliche (0 – 17): kostenlos

Sonntags: 1€ (pro Haus)

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

U-Bahnlinien 2 und 8: Haltestelle Königsplatz

Buslinien 68 und 100: Haltestelle Königsplatz

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist das Parkhaus Elisenhof.

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