Projekt Beschreibung

RESIDENZ MÜNCHEN




Beschreibung

Das Wichtigste zur Residenz München in Kürze

Die Münchner Residenz ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der bayerischen Landeshauptstadt. Das in der Innenstadt gelegene Stadtschloss war über sechs Jahrhunderte lang die Residenz der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige. Der weitläufige Palast ist das größte Innenstadtschloss Deutschlands und heute eines der bedeutendsten Raumkunstmuseen Europas. Das Residenzmuseum, in dem 130 Schauräume der Residenz besichtigen werden können, verschafft Besuchern einen imposanten Eindruck von der einstigen Pracht der herzöglich-königlichen Wohn- und Repräsentationsräumlichkeiten und ist nicht nur für eingefleischte Royalisten unbedingt einen Besuch wert.

Die Geschichte und Architektur der Residenz München

Allgemeines

Die Geschichte der Münchner Residenz ist eine der jahrhundertelangen Erweiterungen, Abrisse, Neubauten und Zerstörungen durch Brände und Bomben. Kaum ein Jahrzehnt verging, ohne dass irgenwo auf dem Gelände der Residenz gebaut wurde. Der Gebäudekomplex der Residenz, der heute drei Haupttrakte und zehn Höfe umfasst, ist deshalb eine Mischung der Baustile verschiedenster Epochen wie Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus.

Die Residenz München im 14 und 15. Jahrhundert

Schon 1385 befand sich an der Stelle der heutigen Residenz die sogenannte „Neuveste“, eine gotische Wasserburg, die den Herzögen und ihrem Hofstaat als Fluchtburg diente. Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts wurde die Neuveste mehrfach erweitert und verändert. Mit der Zeit verlor die Burg allmählich ihren fortifikatorischen Charakter, der durch das verstärkte Aufkommen von Kanonen, welche die Mauern durchschlagen konnten, hinfällig geworden war.

Heute ist von der Neuveste bis auf ein paar Grundmauern nichts mehr übriggeblieben. Um 1620 erfolgte nämlich der Abbruch aller Gebäude an der Westseite und nach 1800 wurden die letzten Reste der Festung abgebrochen. Die gotischen Gewölbe im Ballsaalkeller sind die letzten noch erhaltenen Reste der Neuveste und der älteste Teil der heutigen Residenz.

Die Residenz München im 16. Jahrhundert

Die Geschichte der Münchner Residenz als neuzeitlicher Palast beginnt mit Herzog Wilhelm IV., der die Neuveste zwischen 1530 und 1540 durch den Rundstubenbau ausbauen und auch den ersten Hofgarten anlegen ließ. Wilhelm IV. war es auch, der den Wohnsitz der Wittelsbacher endgültig vom Alten Hof in die Residenz verlegte.

Wilhelms Nachfolger, Albrecht V., ließ neben einem Festsaal (St. Georgssaal) auch eine Kunstkammer im Marstallgebäude einrichten, in der viele Münchner Sammlungen ihren Ursprung haben. Da dort nicht genügend Platz für die umfangreiche Skulpturensammlung war, entstand zwischen 1568 und 1571 das Antiquarium im Erdgeschoss eines neuen Gebäudes. Das Antiquarium ist heute der älteste erhaltene Raum der Residenz und gleichzeitig der größte Renaissancesaal nördlich der Alpen. Im Stockwerk über dem Antiquarium wurde die Hofbibliothek untergebracht, die den Kern der späteren Bayerischen Staatsbibliothek bildete.

Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Residenz um eine Reihe weiterer Gebäude und Trakte erweitert. So entstand 1580/81 der Witwenstock, zwischen 1581 und 1586 die kunsthistorisch bedeutenden Vierflügelanlage des manieristischen Grottenhofs, um 1590 der Schwarze Saal und ab 1590 der Erbprinzentrakt.

Die Residenz München im 17. Jahrhundert

Unter Herzog Maximilian I. entstand an der Westseite die nach ihm benannte Maximiliansiche Residenz. Maximilian ließ auch den Brunnenhof umbauen und in der Mitte des Hofes 1610 den großen Wittelsbacherbrunnen errichten. Darüber hinaus entstanden während Maximilians Regenschaft die Hofkapalle und die Reiche Kapelle, sowie Anfang des 17. Jahrhunderts der Kaiserhof mit den Trier- und Steinzimmern, dem Kaisersaal und der Kaisertreppe als großzügiges Gästequartier. Unter Maximilian waren die Bauten der Residenz so umfangreich geworden, dass sie bis ins frühe 19. Jahrhundert Maximilians Nachfolgern genügten. Sie konzentrierten sich nun im Wesentlichen auf den Innenausbau der Residenz.

Zur Zeit des Hochbarock ließ die Kurfürstin Henriette Adelaide zwischen 1666 und 1669 das Appartement ihrer Schwiegermutter zu einer überaus prächtigen Raumfolge erweitern. Es bestand nun aus dem Saal der Garde (Hartschiersaal), zwei Vorzimmern, dem Audienzgemach (Goldener Saal), einem großen Kabinett (Grottenzimmer), dem Schlafzimmer, einer kleinen Kapelle und einem Kabinett (Herzkabinett). Ergänzt wurde diese Raumsequenz durch eine Galerie zwischen Residenzgasse und südlichem Garten und einer gangartigen Bibliothek.

Die Residenz München im 18. Jahrhundert

Dem Kurfürsten und späteren Kaiser Karl Albrecht sind die Reichen Zimmer mit der Grünen Galerie, dem Spiegelkabinett und dem Paradeschlafzimmer zur verdanken. Im Erdgeschoss entstand zwischen 1726 und 1730 die Ahnengalerie mit ihren über hundert Porträts von Mitgliedern des Hauses Wittelsbach bis hin zum letzten König von Bayern, Ludwig III. Des Weiteren ließ Karl Albrecht neben der Ahnengalerie ein weiteres prächtiges Kabinett zur Aufbewahrung des Hausschatzes errichten, für den bisher kein spezieller Raum zur Verfügung stand. Seit dem Bau der Alten Schatzkammer unter Prinzregent Luitpold 1897 beherbergt dieser Raum bis heute das Porzellankabinett.

Bedeutendster Neubau unter Karl Albrechts Sohn Kurfürst Maximilian III. Joseph war die Errichtung des Alten Residenztheaters ab 1751 (auch Cuvilliés-Theater genannt), ein Logentheater im Rokokostil, welches ausschließlich dem Hof vorbehalten war.

Die Residenz München im 19. Jahrhundert

Mit der Erhebung Bayerns zum Königreich 1806 und den zu Beginn des 19. Jahrhunderts vorgenommenen großen städtebaulichen Veränderungen Münchens wurden die bis dato wenig repräsentativen, nicht sichtbaren Teile der Residenz freigelegt. Dieser zum Teil einer Residenz unwürdige Zustand veranlasste Hofarchitekten noch zu Zeiten Maximilian III. Josephs zu großzügigen Ausbauplänen, die jedoch wegen der leeren Staatskassen nicht verwirklicht wurden.

Auch unter dem Nachfolger Karl Theodor entstand lediglich an der Nordseite des Hofgartens die 1780/1781 erbaute Churfürstliche Galerie. König Max I. Joseph begnügte sich wiederum mit bescheidenen Neueinrichtungen von Gemächern. Des Weiteren ließ er neben der Residenz das Königliche Hof- und Nationaltheater und den späteren Max-Joseph-Platz errichten. Ab 1817 entstand gegenüber der Ostseite der Residenz der neue Marstall mir der königlichen Reitschule, den Kutschenremisen und Stallungen sowie der Verwaltung.

Den heutigen Umfang erreichte die Anlage zwischen 1825 und 1842 unter König Ludwig I. mit den im Stil des Klassizismus errichteten Flügeln des Königsbaus und des Festsaalbaus sowie der Allerheiligen-Hofkirche. Der Königsbau wurde 1826 bis 1835 als zweigeschossiger Südflügel mit einer bis zu 30 Meter hohen Grünsandstein-Fassade am Max-Joseph-Platz erbaut. Als Vorbild dienten der Palazzo Pitti und der Palazzo Rucellai in Florenz. Im Erdgeschoss befinden sich heute die Schatzkammer sowie die Nibelungensäle, die als öffentlich zugängliche Schauräume konzipiert waren. Im ersten Obergeschoss lagen die Wohnräume Ludwigs I. Im zweiten Obergeschoss befanden sich die sogenannten Festgemächer, welche für kleine Hoffeste gedacht waren.

In den Jahren 1832 bis 1842 wurde schließlich an der Nordseite am Hofgarten der ebenfalls dem Stil der italienischen Renaissance nachempfundenen Festsaalbau ausgeführt, um dort die letzten Reste der nach dem Brand von 1750 nur notdürftig wieder instand gesetzten Neuveste zu beseitigen. Im Festsaalbau entstand eine großzügige Raumfolge, die den Thronsaal in der Mitte, die Kaisersäle, den Ballsaal und den Schlachtensaal im Nordostpavillon enthielt. Diese Räumlichkeiten waren einzig für Staatsakte und Hoffeste gedacht und waren über eine heute ebenfalls nicht mehr erhaltene Prunktreppe erreichbar.

Max II. Joseph ließ nur das Appartement des Königs seinen Bedürfnissen entsprechend umbauen und auf einem Verbindungstrakt zum Nationaltheater hin einen Wintergarten errichten. Ludwig II. ließ viele heute nicht mehr erhaltene Veränderungen an der Residenz vornehmen. Er gestaltete seine Prinzenwohnung im Dachgeschoss des Festsaalbaus um, ließ für seine Verlobte Räumlichkeiten herrichten, ließ die Nibelungensäle vollenden, die gesamten Appartements der Residenz restaurieren und einen riesigen Wintergarten mit einem künstlichen See errichten.

Die Residenz München im 20. Jahrhundert

Bei den Luftangriffen auf München im Zweiten Weltkrieg wurde die Residenz vor allem im Jahre 1944 schwer zerstört. Von 23.500 Quadratmentern Dachfläche blieben nur 50 Quadratmeter intakt. In den Jahrzehnten nach dem Krieg wurde die Residenz größtenteils rekonstruiert, was vor allem der Tatsache zu verdanken ist, dass fast das gesamte Mobiliar sowie ein Großteil der Wand- und Deckenverkleidungen bereits vor den ersten Bombenangriffen ausgelagert werden konnte. Sonst wäre ein Wiederaufbau in der heutigen Form undenkbar gewesen.

Unwiderbringlich verloren gingen im Krieg jedoch die Fresken der Allerheiligen-Hofkirche, die einst prunkvolle Ausstattung der Päpstlichen Zimmer, die Decke des Goldenen Saals, die Wohnräume Ludwigs II. sowie die restlichen klassizistischen Säle im Festsaalbau inklusive der prächtigen Prunktreppe gegenüber dem Marstall. Außerdem wurde nach dem Krieg der Große Thronsaal für die Errichtung eines Konzertsaals (Neuer Herkulessaal) geopfert.

Nach dem Krieg erfolgte der Bau des Neuen Residenztheaters anstelle des Cuvilliés-Theaters, das im weiter nördlich gelegenen Apothekenstock der Residenz wiedererrichtet wurde. Verbaut wurde außerdem die Ostseite der Residenz zwischen dem Marstall und der Allerheiligen-Hofkirche. Bis 1985 wurden die zwei seit 1799 verlorenen Festräume des 17. Jahrhunderts, der Kaisersaal und der Vierschimmelsaal, wiedererrichtet. Bis zum heutigen Tage wird noch an der Residenz gearbeitet.

Heute werden die festlichen Säle der Residenz für Empfänge und Konzerte genutzt. Darüber hinaus befinden sich das Residenzmuseum, weitere Museen und Behörden in der Residenz. Außerdem haben die Bayerische Akademie der Schönen Künste, die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ihren Sitz in der Münchner Residenz.

Das Residenzmuseum

Das Residenzmuseum ist die Bezeichnung für die Schauräume der Münchner Residenz. In rund 130 Wohn-, Fest- und Sammlungsräumen können sich Besucher einen Eindruck von den Räumlichkeiten der Residenz verschaffen. Die Festsäle, Prunkräume oder Hofkapellen der bayerischen Herrscher vermitteln einen Einblick in historische Raumensembles verschiedener Epochen und zeigen bedeutende Exponate aus den Wittelsbacher Sammlungen beispielsweise von Miniaturen, Gemälden, antiken Skulpturen, Bronzeplastiken, Tapisserien, Möbeln, Uhren, Kerzenleuchtern, Lüstern, Porzellan, Silber und Reliquien.

Neben dem Antiquarium, der Alten Hofkapelle und den zahlreichen Prunksälen, den sogenannten Kaiserzimmern, den Reichen Zimmern und den repräsentativen Wohnräumen Ludwigs I., sind besonders die Porzellankammern, die neben Exponaten aus ganz Europa auch eine bedeutende Sammlung aus Ostasien umfassen, und das Miniaturenkabinett mit 129 Miniaturgemälden hervorzuheben. Die Miniaturensammlung mit weiteren Exponaten zählt zu den international anspruchsvollsten Kollektionen dieser Art und umfasst ein breites Spektrum an Miniaturen aus der Zeit des 16. bis 19. Jahrhunderts. Ferner gibt es noch eine Reliquienkammer und die Silberkammer. Mit rund 4.000 noch heute vorhandenen Stücken zählt die Silberkammer in der Residenz zu den umfangreichsten noch erhaltenen fürstlichen Silbersammlungen Europas. Die Ausstellung im St. Georgsrittersaal erinnert mit zentralen Bilddokumenten an die verschwundenen Wintergärten der bayerischen Könige Max II. und Ludwig II.

Die Schatzkammer im Königsbau sowie die Münzsammlung können getrennt besichtigt werden. Die Bronzesäle rund um den Vierschäftesaal sind dort gesondert zugänglich. Mit den im Erdgeschoss des Westflügels des Festsaalbaus ausgestellten Bronzeplastiken aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert präsentiert das Residenzmuseum einen der reichsten Bestände europäischer Bronzekunst aus der Zeit des Manierismus und Frühbarock.




Telefon

+49 89 29067 – 1

Öffnungszeiten

Residenzmuseum und Schatzkammer:

Öffnungszeiten Ende Mrz. – Ende Okt.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00

Öffnungszeiten Ende Okt. – Ende Mrz.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
10:00 – 17:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00 10:00 – 17:00

Das Cuvilliés-Theater hat abweichende Öffnungszeiten. Für weitere Informationen siehe die Website.

Eintrittspreise

Residenzmuseum Schatzkammer Kombikarte Residenzmuseum + Schatzkammer Cuvilliés-Theater Gesamtkarte Residenzmuseum + Schatzkammer + Cuvilliés-Theater
Erwachsene 10€ 10€ 15€ 5€ 20€
Ermäßigt  9€  9€  13€  4€  16€
Kinder und Jugendliche (0 – 18) frei frei frei frei frei

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

U-Bahnlinien 3, 4, 5 und 6: Haltestelle Odeonsplatz

Buslinien 100, 153, N40, N41 und N45: Haltestelle Odeonsplatz

Straßenbahnlinien 19, 21 und N19: Haltestelle Nationaltheater

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist die Operngarage.

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