Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zur Städtischen Galerie im Lenbachhaus in Kürze
Die Städtische Galerie im Lenbachhaus ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen Münchens. Das im wunderschönen Lenbachpalais des Münchner Malers Franz von Lenbach untergebracht Museum ist vor allem berühmt für die weltweit größte Kunstsammlung der Gruppe „Blauer Reiter“ um die Maler Wassily Kandinsky, Paul Klee August Macke, Franz Marc und Gabriele Münter. Die Städtische Galerie, zu der auch der Kunstbau im U-Bahnhof Königsplatz gehört, zeigt jedoch auch Werke verschiedenster Kunstrichtungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und aktuelle Wechselausstellungen.
Die Geschichte und Architektur des Lenbachhauses
Der Platz, an dem der Maler Franz von Lenbach seine Villa erbauen ließ, wurde von ihm ganz bewusst gewählt. Direkt gegenüber dem klassizistischen Königsplatz mit seinen Propyläen und der Glyptothek schuf er sich eine Residenz, die er zu einem Zentrum der Kunst in München machen wollte. „Ich gedenke mir einen Palast zu bauen, der das Dagewesene in den Schatten stellen wird; die machtvollen Zentren der europäischen großen Kunst sollen dort mit der Gegenwart verbunden sein“, schrieb Lenbach in einem Brief im Jahre 1885. Und er sollte seinen Traum tatsächlich verwirklichen.
Die Villa, die er gemeinsam mit dem Architekten Gabriel von Seidl gestaltete, hatte einen L-förmigen Grundriss mit einem Haupt- und einem Atelierbau. Vor den beiden Gebäuden wurde ein durch Brunnen gegliederter Garten angelegt. Bau und Garten sind im Großen und Ganzen der italienischen Renaissance nachempfunden, mit vielen dekorativen Elementen nach antiken Vorlagen. Die reiche Innenausstattung umfasste antike Skulpturen, mittelalterliche Malereien, Gobelins und Teppiche, aber auch Kopien von antiken Kunstwerken.
Nach dem Tod von Franz von Lenbach im Jahre 1904 verkaufte seine Witwe das Haus 1924 an die Stadt München. Ebenfalls schenkte sie der Stadt eine große Zahl von Kunstwerken von Lenbach selbst und anderen Künstler aus dem Inventar des Hauses. Diese Bilder bildeten den Grundstock für eine neue städtische Galerie.
Ein Jahr nach Kauf der Villa stellte die Stadt einen Geldbetrag für den Kauf weiterer Kunstwerke zur Verfügung. Die Stadt ließ einen weiteren Gebäudeflügel gegenüber dem Ateliertrakt errichten. Der Architekt Grässel entschied sich für eine zurückhaltende historisierende Formensprache, angepasst an den Stil der anderen Gebäudeflügel. 1929 wurde das neue Lenbachhaus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In den letzten Kriegsjahren 1944/1945 wurden große Teile des Hauses bei Bombenangriffen zerstört, nach dem Krieg jedoch wieder aufgebaut. Am 19. Februar 1957, zu ihrem 80. Geburtstag, schenkte Gabriele Münter der Stadt München einen großen Teil des Lebenswerkes ihres Lebensgefährten Wassily Kandinsky. Die Schenkung umfasste mehr als 90 Ölbilder, über 330 Aquarelle und Zeichnungen, Skizzenbücher, Hinterglasbilder, sowie den größten Teil von Kandinskys druckgrafischen Arbeiten. Hinzu kamen 25 Gemälde, viele Zeichnungen und Grafiken von Münter selbst sowie eine Sammlung von Fotografien des Künstlerpaares und seiner Freunde. Des Weiteren gehörten viele Werke von befreundeten Künstlern wie Alexej von Jawlensky, Franz Marc, August Macke und Marianne von Werefkin zur Schenkung. Mit einem Schlag wurde das Haus damit zu einem Museum von Weltgeltung.
Weitere bedeutende Bilder von Macke, Jawlensky, Marc und Jean-Bloé Niestlé gelangten 1965 durch die Bernhard-Koehler-Stiftung in den Besitz der Galerie. In den folgenden Jahren konnten weitere Werke der Hauptvertreter des Blauen Reiters und der klassischen Moderne angekauft werden. In den Jahren 1969 bis 1972 wurde ein Erweiterungsbau geschaffen, um die stark angewachsene Sammlung angemessen präsentieren zu können.
Im Jahr 1994 wurden die Möglichkeiten der Galerie im Lenbachhaus mit der Eröffnung des Kunstbaus wesentlich erweitert. Die geräumige Ausstellungsfläche befindet sich in einem bis dahin ungenutzten Teil des Zwischengeschosses des U-Bahnhofs Königsplatz ganz in der Nähe des Lenbachhauses und wird für große Wechselausstellungen meist moderner oder neuester Kunst genutzt. 2009 wurde das Lenbachhaus mit einem würfelförmigen Erweiterungsbau der britischen Architekten Foster + Partners ergänzt, in dem der neue Empfansbereich des Museums untergebracht ist.
Die Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus
Seinen Weltruhm verdankt das Lenbachhaus der einmaligen Sammlung von Werken der Gruppe Der Blaue Reiter mit zahlreichen Bildern von Alexej Jawlensky, Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc, August Macke, Marianne von Werefkin und Paul Klee. Daneben ist auch die Neue Sachlichkeit mit Werken von Christian Schad, Rudolf Schlichter und weiteren Künstlern zu sehen. Seit 1979 kauft das Lenbachhaus auch zeitgenössische Kunst an, die nur indirekt mit München verbunden ist. Zentrale Stücke sind Werke von Joseph Beuys und Gerhard Richter.
Das Lenbachhaus besitzt etwa 30.000 Kunstwerke. Einen Teil der Räumlichkeiten nutzt das Museum für wechselnde Ausstellungen. Seit den 1970er-Jahren stellt das Museum in seinen Ausstellungen wesentliche Tendenzen und Künstler des internationalen zeitgenössischen Kunstgeschehens vor.
Telefon
+49 89 233 32029
Öffnungszeiten
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
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geschlossen | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 20:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 |
Eintrittspreise
Erwachsene: 10€
Ermäßigt: 5€
Kinder und Jugendliche (0 – 17): kostenlos
Für weitere Informationen zu möglichen Ermäßigungen siehe die Website.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
U-Bahnlinien 2 und 8: Haltestelle Königsplatz
Buslinien 58, 68 und 100: Haltestelle Königsplatz
Mit dem Auto:
In unmittelbarer Nähe der Städtischen Galerie im Lenbachhaus gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten.
Bilder: Lenbachhaus, Gartenansicht 2013 (c) Lenbachhaus, CC BY-SA 4.0 / High Contrast, Museum Lenbachhaus in München (2), CC BY 3.0 DE / Bärwinkel,Klaus, Ausstellungsraum Lenbachhaus, CC BY 3.0
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