Projekt Beschreibung

PANTHÉON




Beschreibung

Das Wichtigste zum Panthéon in Kürze

Das Panthéon ist die nationale Ruhmeshalle Frankreichs und wird als Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten genutzt. Hier haben unter anderem die Philosophen Rousseau und Voltaire, die Physiker und Nobelpreisträger Marie und Pierre Curie und die Schriftsteller Alexandre Dumas, Victor Hugo und Émile Zola sowie der Philosoph Jean-Jacques Rousseau ihre letzte Ruhestätte gefunden. Das beeindruckende Gebäude liegt auf dem Hügel der heiligen Genoveva, der Schutzpatronin von Paris, im Studentenviertel Quartier Latin.

Die Geschichte und Architektur des Panthéon

Bereits im 5. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine erste Kirche. Im 12. Jahrhundert wurde auf dem Areal ein Konvent gebaut und die alte Kirche durch den Neubau einer Stiftskirche ersetzt. Ende des 18. Jahrhunderts beauftrage König Louis XV. einen Kirchenneubau als Dank für die Wiedergenesung nach einer schweren Erkrankung. Als Architekt wurde der bis dahin weitgehend unbekannte Jacques-Germain Soufflot berufen, der den Bau einer riesigen Kirche in Form eines griechischen Kreuzes plante. Soufflot wollte mit seinem Kirchenbau die antike Klassik wiederaufleben lassen und eine Kuppelkirche mit einer griechisch-römischen Tempelfassade bauen. Vorbild und Namensgeber für die Kirche war der Pantheon in Rom, der einzig erhaltene Kuppelbau der Antike. Der Bau der Kirche zog sich über 26 Jahre von 1764 bis 1790. Soufflot verstarb während der Bauarbeiten, weshalb seine Schüler die Kirche vollendeten.

Der Innenraum des Panthéon

Im Innenraum ließ sich Soufflot von gotischen Kathedralen inspirieren, indem er die schweren Stützen der klassischen Kunst durch die Eleganz schlanker Säulen und Rippengewölbe ersetzte. Außerdem ist jeder der vier Kreuzarme von Seitenschiffen umgeben – wie in gotischen Kathedralen. Viele Einzelheiten des ursprünglichen Konzepts wurde später von den Revolutionären verändert, die beispielsweise viele der Seitenfenster zumauern ließen.

Kurz nach seiner Fertigstellung wurde der imposante Kuppelbau von den Führern der französischen Revolution profaniert und zur nationalen Ruhmeshalle erklärt. Hier sollten fortan wichtige Persönlichkeiten der französischen Geschichte verewigt werden. Dies sollte mittels Denkmälern geschehen, doch war auch vorgesehen, die sterblichen Überreste bedeutender Franzosen in Ehrengräbern im Untergeschoss des Gebäudes zu bestatten. Unter dem gesamten Boden des ehemaligen Gotteshauses befindet sich keine Krypta im üblichen Sinne, sondern ein riesiges Gangsystem mit zahlreichen Kapellen, in denen jeweils bestimmte historische Personen gewürdigt werden, ähnlich der Heiligenverehrung in christlichen Kirchen.

Der Panthéon als Grabstätte

Seitdem ist die Liste der im Panthéon beigesetzten Personen ein Who-is-who der französischen Kunst und Kultur, Wissenschaft und Politik. Der erste Franzose, dessen Leichnam feierlich beigesetzt wurde, war 1791 der Revolutionsführer Mirabeau (sein Leichnam wurde aber bereits zwei Jahre später, als er wieder in Ungnade gefallen war, aus dem nationalen Heiligtum entfernt). 1791 wurden die Gebeine des Philosophen Voltaire in das Pantheón überführt, die auch heute noch dort ruhen. Als erste Frau wurde die Physikerin und Nobelpreisträgerin Marie Curie im Panthéon beigesetzt. Seitdem wurde diese Ehre erst drei weiteren Frauen zuteil, die inmitten einer Heerschaar an Männer ruhen, unter anderem Louis Braille, der Erfinder der Blindenschrift, der Physiker und Nobelpreisträger Pierre Curie, die Schriftsteller Alexandre Dumas, Victor Hugo und Émile Zola und der Philosoph Jean-Jacques Rousseau.

Die Umbettung eines Leichnams oder einer Urne in das Panthéon wird offiziell „Panthéonisation“ (dt. „Pantheonisierung“) genannt und stellt quasi eine „mystische Erhöhung“ des Verstorbenen dar. Nur in Ausnahmefällen wurden die Verstorbenen schon unmittelbar nach ihrem Tod im Panthéon bestattet. Dies geschah bislang erst zweimal (beim Schriftsteller Victor Hugo und dem ehemaligen französischen Staatspräsidenten Marie François Sadi Carnot). Die weitaus meisten Personen, die im Panthéon begraben sind, wurden erst viele Jahre nach ihrem Ableben dorthin verbracht. Die Pantheonisierung ist bis heute ein wichtiger Vorgang in der französischen Kulturpolitik. Vorschläge für die Aufnahme einer Person ins Panthéon werden von der Nationalversammlung unterbreitet. Die endgültige Entscheidung darüber trifft jedoch der französische Präsident.

Das Foucaultsche Pendel

Im März 1851 war der Panthéon übrigens Schauplatz eines weltberühmten Experiments. Dem Physiker Léon Foucault gelang hier mit einem 67 Meter langen Pendel vor einer staunenden Öffentlichkeit der empirische Nachweis der Erdrotation. Am Ende des 28 Kilo schweren Pendelkörpers befand sich eine Spitze, die mit jeder Schwingung eine Spur in ein Sandbett auf dem Fußboden malte. Das Original des Foucaultschen Pendels ist noch heute in der Ruhmeshalle zu bewundern.




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Öffnungszeiten

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Eintrittspreise

Erwachsene: 9,00€

Ermäßigt: 7,00€

Bürger von EU-Staaten (bis 25): frei

Bürger von Nicht-EU-Staaten (bis 18): frei

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Métro-Linie 10: Haltestelle Cardinal Lemoine

RER-Linie B: Haltestelle Luxembourg

Buslinien 24, 84 und 89: Haltestelle Pantheon

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist der Parking Soufflot.

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