SANTA MARIA DELLE GRAZIE

Beschreibung

Das Wichtigste zu Santa Maria delle Grazie in Kürze

Neben dem Mailänder Dom ist die Dominikanerkirche Santa Maria delle Grazie die wohl bekannteste Kirche in Mailand. Und das liegt vor allem an einem weltberühmten Bild, das in einstigen Refektorium (Speisesaal) des angrenzenden Klosters liegt: „Das Abendmahl“ von Leonardo da Vinci. Als eines der besten Beispiele der Renaissancekunst und als Hort dieses einzigartigen Kunstwerks wurde Santa Maria delle Grazie im Jahre 1980 in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.

Die Geschichte von Santa Maria delle Grazie

Vor dem Bau von Santa Maria delle Grazie befand sich an der Stelle der Kirche eine kleine Kapelle mit einem Fresko der Heiligen Maria (genannt „delle Grazie“), die später zum Namensgeber der Kirche wurde. Francesco I. Sforza, Herzog von Mailand, beauftragte Anfang des 15. Jahrhunderts den Bau eines Dominikanerklosters und einer dazugehörigen Kirche. Das Kloster war 1469 fertiggestellt, die Kirche folgte im Jahre 1490.

Herzog Ludovico Sforza beschloss, die Kirche als Familienmausoleum der Sforzas zu nutzen, und ließ dazu den gerade erst fertiggestellten Chor mit Vierung abreißen, um ihn durch einen monumentaleren Zentralbau im Stil der Renaissance zu ersetzen. Die Fertigstellung und Ausschmückung zog sich auch nach dem Sturz Ludovicos noch bis ins zweite Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts hin. Baumeister war der berühmte Maler, Baumeister und Begründer der Hochrenaissance-Architektur Donato Bramante. Bramante fügte der Kirche halbkreisförmige Apsiden, eine beeindruckende Kuppel umgeben von einer Kolonnade und ein Refektorium hinzu.

Die Kapellen von Santa Maria delle Grazie

Auf den Seiten der Kirche befinden sich jeweils sieben viereckige Kapellen (die Ausnahme ist die letzte Kapelle auf der linken Seite, die Mariä delle Grazie geweiht ist). Nach dem Bau von Santa Maria delle Grazie forderte die wichtigsten Adelshäuser Mailands jeweils eine der Kapellen als Grabstätte für ihre Angehörigen. Mit der Dekoration der Kapellen wurden dementsprechend die wichtigsten Künstler der Renaissance beauftragt. In der Kapelle Santa Caterina sind beispielsweise Statuen von Antonello da Messina und in den Kapellen Vergine Adorante und Santa Corona Fresken von Gaudenzio Ferrari zu sehen.

Das Abendmahl von Leonardo da Vinci

Auf der südlichen Seite der Klosteranlage befindet sich das Refektorium, in dem für die meisten Touristen der Hauptgrund ihres Besuchs von Santa Maria delle Grazie hängt: „Das Abendmahl“ von Leonardo da Vinci. Es ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt (und das einzige von da Vinci erhaltene) und gilt als Höhepunkt in Leonardos malerischem Schaffen.

Das etwa neun mal vier Meter große Bild basiert auf dem Johannesevangelium und zeigt Jesus mit den zwölf Aposteln, unmittelbar nachdem dieser ihnen beim letzten gemeinsamen Essen am Vorabend seiner Kreuzigung sagte: „Einer von euch wird mich verraten“. Leonardo verbildlichte den berühmten Moment in einem Raum, in dessen Vordergrund eine lange Tafel mit Jesus im Zentrum steht. Die Apostel sind symmetisch in vier Dreiergruppen um Jesus verteilt. Mit der angewandten Perspektive, der Verteilung der Personen und deren deutlichen Reaktionen schafft es da Vinci, dem Bild eine ungeheure Lebdendigkeit zu verleihen und den Betrachter fast magisch in das Bild hineinzuziehen.

Da Leonardo „Das Abendmahl“ nicht wie damals üblich auf feuchten Putz malte, sondern in der sogenannten Secco-Technik die Farbe auf die trockene Wand auftrug, konnte das Bild den wechselnden Klimabedingungen schlechter standhalten und war einem schnelleren Verfall preisgegeben. Im Jahre 1999 wurde es deshalb aufwendig restauriert.

Wer „Das Abendmahl“ übrigens mit eigenen Augen sehen will, muss eine Karte reservieren. Da inzwischen zwei Klimaschleusen zum Schutz des Gemäldes installiert wurden, kann nur noch eine begrenzte Anzahl an Besuchern täglich das Refektorium besuchen. Für das Betrachten dieses so einzigartigen Kunstwerks bekommen Besucher 15 Minuten Zeit.

Website

legraziemilano.it

cenacolovinciano.org

Telefon

+39 02 4676111

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Kirche und Sakristei Bramantes:

Montag	Dienstag	Mittwoch	Donnerstag	Freitag	Samstag	Sonntag
07:00 – 13:00 und 15:00 – 19:30	07:00 – 13:00 und 15:00 – 19:30	07:00 – 13:00 und 15:00 – 19:30	07:00 – 13:00 und 15:00 – 19:30	07:00 – 13:00 und 15:00 – 19:30	07:00 – 13:00 und 15:00 – 19:30	07:00 – 12:30 und 15:00 – 21:00