Projekt Beschreibung

CARACALLA-THERMEN




Beschreibung

Das Wichtigste zu den Caracalla-Thermen in Kürze

Die Caracalla-Thermen sind eines der beeindruckendsten Zeugnisse der römisch-antiken Baukunst. Nach den Diokletiansthermen sind sie die zweitgrößte, aber die am besten erhaltene antike Badeanlage in Rom und wohl auf der gesamten Welt. Schätzungen gehen davon aus, dass seinerzeit über 2.000 Gäste täglich die Thermen frequentierten.

Die Geschichte der Caracalla-Thermen

Der Bau der Caracalla-Thermen wurde wahrscheinlich im Jahre 206 unter Septimius Severus, dem Vater Caracallas, begonnen und 216 unter Kaiser Caracalla fertiggestellt. Endgültig vollendet war die Anlage wohl erst im Jahre 235, da viele Dekorationen und die Umfassungsanlage erst unter Caracallas Nachfolgern fertiggestellt wurden. Da die Badeanlage am Stadtrand Roms in einer eher ärmlichen Gegend gelegen war, kann angenommen werden, dass sie erbaut wurde, um die Popularität der Kaiser beim gewöhnlichen Volk durch einen öffentlichen und eintrittsfreien Badepalast zu steigern.

Unter Kaiser Aurelian kam es zu einem Brand, anschließend wurden die Thermen jedoch renoviert. Spätere Kaiser ließen die Badeanlage weiter ausbauen. Durch literarischen Quellen ist belegt, dass die Caracalla-Thermen noch im 5. Jahrhundert, als bereits die Ostgoten über Rom herrschten, in Betrieb waren. Im 6. Jahrhundert begann jedoch die jahrhundertelange Geschichte von Raub und Zerstörung der Caracalla-Thermen. In Jahre 537 zerstörten die Goten die Wasserleitung, was den Badebetrieb beendete.

Im Jahre 847 gab es weitere Zerstörungen durch ein Erdbeben und in den darauffolgenden Jahrhunderten setzten Regen, Hitze und Frost den Mauern und Inneneinrichtungen der Thermen zu. Ab dem 12. Jahrhundert dienten die Thermen schließlich als Steinbruch für Baumaßnahmen in Rom. Im 16. Jahrhundert ließ die Familie Farnese, insbesondere Papst Paul III. Farnese, einen Großteil der Marmorausstattung und Skulpturen entfernen, um damit den Palazzo Farnese und den Petersdom auszuschmücken.

Die Anlage der Caracalla-Thermen

Trotz ihrer jahrhundertelang andauernden Zerstörung und Ausraubung sind die Caracalla-Thermen auch heute noch immer eine sehr beeindruckende Anlage. Maßgeblich dafür sind die enormen Ausmaße der Thermen. Sie maßen etwa 340 mal 330 Meter. Da das Gelände, auf dem die Thermen ursprünglich standen, sehr uneben war, musste eine dreifache Terrassierung geschaffen werden, um die Höhenunterschiede auszugleichen.

Die Bäder und Ausstattung der Caracalla-Thermen

Die Logistik der Caracalla-Thermen

Die Wasserversorgung und Entwässerung der Thermen galten als technisch perfekt gelöst. Zur Wasserversorgung war extra ein neuer Aquädukt gebaut worden, der in eine riesige Zisternenanlage mündete. Von der Zisterne aus wurde das Wasser unter Druck durch Bleileitungen zu den verschiedenen Becken und Brunnen geleitet. Das Abwasser wurde wiederum durch einen zentralen, zehn Meter unter der Anlage gelegenen Kanal abgeleitet. Auch das Heizsystem der Anlage war perfekt ausgeklügelt. Über Tonrohre wurde Heißluft in sämtliche Räume sowie Fußboden- und Beckenheizungen geleitet. Unter der Thermenanlage waren hierfür mehr als hundert Sklaven mit der Befeuerung von riesigen Öfen beschäftigt. Täglich mussten bis zu zehn Tonnen Holz angeliefert werden, um alleine die 49 Öfen unter dem Caldarium, dem Warmbad, zu beschicken.

Der Badebetrieb wurde durch ein System von unterirdischen Räumen, Zugangstunneln und Kanälen aufrechterhalten, die zusammen über sechs Kilometer lang waren und sich auf drei getrennte Ebenen verteilten. Auf der ersten standen die Feuerungsanlagen, die Wände, Fußböden und Wasserbecken erhitzten. Auf der zweiten befanden sich die Wasserspeicher zur permanenten Zufuhr von Frischwasser, über die dritte Ebene wurde das Abwasser entsorgt.

Der Badezyklus in den Caracalla-Thermen

Die Caracalla-Thermen entsprechen in ihrem Aufbau dem Typus der „großen kaiserlichen Thermen“. Der Besucher betrat die Thermen durch den Eingang und befand sich dann in einem Vorraum (der Natatio) des großen Kaltwasser-Schwimmbeckens. Von dort begab er sich ins Apodyterium, den Umkleideraum, dem sich ein 20 mal 50 Meter großer Sportplatz anschloss. Von hier aus erreichte er die Laconica, die Schwitzbäder. Über einen Durchgangsraum kam man schließlich ins Caldarium, das Warmbad. Das Caldarium war eine architektonische Meisterleistung. Sein Kuppeldach aus leichten Tonhohlkörpern, das auf acht Pfeilern ruhte, hatte einen Durchmesser von 35 Metern und war damit die größte Kuppel in dieser Bauweise in der damaligen Welt. Bisher ist noch keine größere Kuppel dieser Art erbaut worden.

Nach dem Heißbad im Caldarium folgte das Laubad im Tepidarium, einem kleinen Raum mit zwei seitlichen Becken. Dann beendete man das Baderitual, indem man in der großen Halle des Frigidarium einen Sprung ins Kaltwasserbecken wagte oder sich in die Natatio, das große, nicht überdachte Schwimmbecken, begab. Auch die 58 mal 24 Meter große und von drei Kreuzgewölben überspannt Halle des Frigidariums war seinerzeit sehr innovative Architektur und inspirierte viele spätere Bauwerke (u.a. die Pennsylvania Station in New York City).

Weitere Räumlichkeiten in den Caracalla-Thermen

Abgesehen von den hohen Hallen war die Badeanlage zweistöckig, was an den mancherorts noch vorhandenen Zwischenböden und Treppenaufgänge zu erkennen ist. In den oberen Räumen konnten die Badegäste wahrscheinlich Massagen oder andere Wellness-Anwendungen genießen. Besonders bemerkswert ist die 38 mal 22 Meter große Bibliothek der Thermen. In deren Wänden befinden sich 32 Nischen, in denen die Schriftrollen aufbewahrt wurden. Vor den Wänden verlief eine gemauerte Bank, auf der es sich diejenigen bequem machen konnten, die eine der Schriftrollen aus den Regalen genommen hatten, um sie zu lesen.

Die Innenausstattung der Caracalla-Thermen

Von der Innenausstattung der Caracalla-Thermen ist leider nicht mehr allzu viel erhalten. Man kann sich nur noch vorstellen, wie reich das Bad einst mit Marmor, Mosaiken und Statuen ausgestattet war. Die Anlage hatte mindestens 250 Säulen, von denen 16 über 12 Meter hoch waren. Schätzungen ergaben, dass in den Thermen mindestens 120 Statuen standen, die in den Nischen aufgestellt wurden, die es in den Wänden fast aller Räume gab. Ebenso reich war einst der Bauschmuck aus figürlichen Kapitellen und dekorierten Friesen. Wer sich übrigens vom Badeausflug in die Caracalla-Thermen erholen will, kann dies hervorragend in dem bereits zur damaligen Zeit angelegten Park vor den Thermen.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

2. Januar bis 15. Februar: 09:00 – 16:30

16. Februar bis 15. März: 09:00 – 17:00

16. März bis letzter Samstag im März: 09:00 – 17:30

Letzter Sonntag im März bis 31. August: 09:00 – 19:15

1. September bis 30. September: 09:00 – 19:00

1. Oktober bis letzter Samstag im Oktober: 09:00 – 18:30

Letzter Sonntag im Oktober bis 31. Dezember: 09:00 – 16:30

Eintrittspreise

Erwachsene: 8,00€

Kinder und Jugendliche (unter 17): frei

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metro-Linie B: Haltestelle Circo Massimo

Buslinien 671, 714 und 792: Haltestelle Terme Caracalla

Buslinien 118 und 628: Haltestelle Terme Caracalla/Valle Camene

Mit dem Auto:

Nächstgelegene Parkmöglichkeit ist der Parking Via delle Terme di Caracalle.

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Bilder: By T. Thielemans, CC BY 3.0, Link / By Ethan_Doyle_White – Own work by original uploader, CC BY-SA 4.0, Link
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