Projekt Beschreibung

KAPITOL




Beschreibung

Das Wichtigste zum Kapitol in Kürze

Das Kapitol ist die Namenskurzforum des Kapitolinischen Hügels, des zweitkleinsten aber bedeutendsten der sieben Hügel des antiken Rom. Als politisches und religiöses Zentrum der Stadt wurde er zum Symbol der Herrschaft Roms als „Caput Mundi“, dem „Kopf der Welt“. Noch heute symbolisiert der Hügel das Zentrum Roms und eignet sich ideal als Ausgangspunkt für einen Besuch der Ewigen Stadt. Auf dem Kapitol befindet sich heute der wunderschöne, von Michelangelo entworfene Kapitolsplatz mit einer Kopie der Reiterstatue Kaiser Mark Aurels, der vom Senatorenpalast (der das römische Rathaus beherbergt) sowie dem Konservatorenpalast und dem Palazzo Nuovo (in denen die Kapitolinischen Museen untergebracht sind) flankiert wird.

Der Name „Kapitol“

Die Römer leiteten das Wort „Capitolium“ von der Schädelstätte des legendären Etruskerkönigs Olus ab („caput Oli“ – „Schädel des Olus“), der einst auf dem Hügel begraben und dessen Schädel später dort gefunden worden sein soll. Aufgrund fehlender Quellen kann dieser etymologischer Erklärungsversuch jedoch nicht endgültig geklärt werden.

Die Geschichte und Gebäude des Kapitols

Die ersten Siedlungen auf dem Kapitol

Ausgrabungen des Hügels haben Spuren einer Siedlung ans Tageslicht gebracht, die hier bereits in der Eisenzeit errichtet worden war. Für die frühen Siedler war der Hügel ein idealer Standort, da er direkt an einer Furt über den Fluss Tiber lag und sein steiler, felsiger Hang natürlichen Schutz vor Feinden bot. Der Hügel besteht aus zwei Kuppen von etwa 1.200 Metern Umfang, dem 49 Meter hohen Arx im Norden und dem 46 Meter hohen, aber großflächigeren Capitolium im Süden. Zwischen den beiden Kuppen befand sich einst eine Senke namens Asylum. Erst zu einem späteren Zeitpunkt übertrugen die Römer die Bezeichnung „Capitol“ auf den gesamten Hügel.

Der Jupiter-Tempel

Noch vor der Zeit der Republik erbauten Roms Könige riesige Tempel auf dem Kapitolinischen Hügel. Sie wurden zum Symbol von Roms Stellung als Caput Mundi. Der größte und eindrucksvollste dieser Tempel war der des Jupiter Optimus Maximus Capitolinus. Der vergoldete Jupiter-Tempel war das bedeutendste Heiligtum im antiken Rom. Erbaut wurde er im 6. Jahrhundert v. Chr. von Tarquinius Pricus, dem ersten etruskischen König Roms, auf dem Gipfel des Capitolium. Er maß 53 mal 63 Meter und war drei Gottheiten gewidmet: Jupiter Optimus Maximum, Juno Regina und Minerva. Als das sakrale Zentrum Roms und damit des gesamten Römischen Reiches gewann das Kapitol auch politische Bedeutung. Der Amtsantritt der Konsuln wurde hier ebenso immer mit einem feierlichen Opfer begangen wie der Abschluss der Triumphzüge, die regelmäßig zum Kapitol führten.

Der Juno Moneta Tempel

Der nördliche Gipfel, der Arx, war lange Zeit Standort der Festung von Rom. 344-343 v. Chr. wurde hier auf Befehl des militärischen Oberbefehlshabers der Stadt Marcus Furius Camillus ein der Göttin Juno Moneta gewidmeter Tempel errichtet. Zur Erklärung des Namens „Moneta“ – eventuell vom lateinischen Wort „monere“ abgeleitet (zu Deutsch „warnen“ oder „mahnen“) – existiert eine der bekanntesten Legenden Roms. So sollen die heiligen Gänse des Juno-Heiligtums die Stadt im Jahre 387 v. Chr. vor einer gallischen Erstürmung gewarnt haben, indem sie den nächtlichen Angriff bemerkten und die Römer mit ihrem Geschnatter aufweckten. Von „moneta“ leitet sich übrigens auch ein weiteres, noch heute sehr bedeutendes Wort ab: Da die römische Münzanstalt „ad monetam“, also nahe dem Tempel der Juno Moneta stand, leitet sich das Wort für Geld in vielen Sprachen von „moneta“ ab.

Die Tarpejischen Felsen und das Tabularium

Neben diesen beiden Tempeln zierten noch zahlreiche weitere Altäre für verschiedenste Gottheiten sowie teils kolossale Statuen das Kapitol. Ein weiterer wichtiger Ort ist der sich an der Südspitze des Kapitols befindliche Tarpejische Felsen, auf dem Todesurteile durch Hinabstoßen des Verurteilten vom Fels vollstreckt wurden. Und darüber hinaus befand sich das Tabularium, der Standort der Staatsarchive, zwischen dem Jupiter- und dem Junotempel. Das große Bauwerk umfasste mehrere Stockwerke mit Kolonnaden, die Ausblick aufs Forum Romanum boten.

Die Neugestaltung des Kapitols durch Michelangelo

Nach dem beispiellosen Niedergang Roms im Mittelalter und der Plünderung der Stadt Anfang des 16. Jahrhunderts lag das Kapitol in Trümmern und wurde sogar als Ziegenweide genutzt, was ihm den Namen „Monte Caprino“, der „Ziegenhügel“, bescherte. Im 16. Jahrhundert verhalf die Renaissance Roms Pracht jedoch zu neuer Blüte, und mit ihr kam eine völlige Umgestaltung seines Zentrums.

Der entscheidende Anstoß zur Neugestaltung des Areals kam von Papst Paul III, der sich anlässlich eines Besuchs von Kaiser V. für den Zustand des Platzes schämte. Er betraute niemanden Geringeren als Michelangelo, der gerade mit den Arbeiten in der Sixtinischen Kapelle beschäftigt war, mit der Gesamtleitung des Projekts. Dieser erste große Architekturauftrag in Rom für den genialen Bildhauer, Maler und Baumeister geriet zu einer der großartigsten Schöpfungen der Spätrenaissance.

Der Kapitolsplatz und die drei Paläste

Auf den noch gut sichtbaren Fundamenten des Tabulariums steht heute der Senatorenpalast, das römische Rathaus. In der aufgeschütteten Senke befinden sich der von Michelangelo entworfene Kapitolsplatz mit einer Kopie der Reiterstatue Mark Aurels, der Konservatorenpalast und der Palazzo Nuovo (beide sind heute Teil des Kapitolinischen Museums). Der Kapitolsplatz, wie wir ihn heute kennen, hat nichts mehr mit der Funktion und der daraus abgeleiteten Bedeutung des Kapitols als religiöses Machtzentrum zu tun. Der zwischen den zwei Hügelkuppen gelagerte Platz ist ein Beispiel für einen Platz, der nach neuzeitlichen, also nicht nach römisch-antiken Plänen gestaltet wurde. Der Platz als solcher wendet sich ab vom einstigen Zentrum der Stadt, dem hinter dem Senatorenpalast gelegenen Forum Romanum, und wendet sich hin zum neuen Zentrum, dem Vatikan.

Die Symbolik des Kapitols

Michelangelo plante einen öffentlichen Festsaal, der die Antike verherrlicht und deren Formensprache in der Anlage der Palazzi würdigt. Durch den Bau des Palazzo Nuovo schuf Michelangelo einen öffentlichen Raum, der zugleich offen und geschlossen wirkt. Die trapezförmige Anlage öffnet sich an beiden Seiten des Senatorenpalastes und leitet über zum Forum. In der Pflasterung befindet sich ein vielstrahliger Stern, das Universum, mit der Sonne und dem Kaiser in der Mitte.

Michelangelo stellte damit das Selbstverständnis des antiken Rom dar: Caput mundi, Haupt der Welt, mit dem Kaiser als zentraler Figur. Dieses Selbstverständnis übernahmen die Päpste in der Renaissance. Das einmalige Reiterstandbild zeigt den größten Philosophen unter den Kaisern, Mark Aurel. Das Glück dieser einzigartigen erhaltenen Reiterstatue war eine Verwechselung. Im Mittelalter fielen alle der 22 anderen Reiterbildnisse der Metallgier zum Opfer. Diese Statue überlebte, weil man sie fälschlicherweise für ein Bildnis des ersten christlichen Kaisers Konstantin hielt.

Das Reiterstandbild Mark Aurels

Auf dem Platz steht heute nur noch eine Kopie von Mark Aurels Reiterstandbild. Die Umweltverschmutzung hatte dem Original so sehr zugesetzt, dass man es in den 1980er-Jahren entfernte und im Kapitolinischen Museum aufstellte. Der Sockel, auf dem das Reiterstandbild steht, ist eine Kreation Michelangelos, ebenso die Freitreppe zum Senatorenpalast. Am Fuß der Rampe des Senatorenpalastes platzierte er eine antike Statue in der Nische über dem Brunnen. Diese Plastik stellte einst Minerva dar, die in der Renaissance zur Göttin Roma umgestaltet wurde. Flankiert wird die Roma von zwei Statuen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die den Nil und den Tiber symbolisieren.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Keine.

Eintrittspreise

Keine.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Buslinien 30, 51, 81, 83, 85, 87, 118, 160, 170, 628, C3 und n716: Haltestelle Ara Coeli/P.za Venezia

Buslinien 30, 44, 51, 63, 81, 83, 85, 87, 118, 160, 170 und 628: Haltestelle Teatro Marcello/Ara Coeli

Buslinien 44, 715 und 716: Haltestelle Teatro Marcello

Mit dem Auto:

In unmittelbarer Nähe des Kapitols gibt es keine Parkmöglichkeiten.

Flüge nach Rom suchen

Texte: Einzelne Inhalte und Informationen von Wikipedia DE und Wikipedia EN unter der Creative-Commons-Lizenz Attribution-ShareAlike 3.0 Unported