Projekt Beschreibung
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Das Wichtigste zum Palatin in Kürze
Der Palatin ist die Wiege der Ewigen Stadt. Er ist einer der sieben Hügel Roms und gilt als ältester bewohnter Teil der Stadt. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. befanden sich auf dem zwischen Forum Romanum, Kolosseum und Circus Maximus gelegenen Hügel menschliche Ansiedlungen. Nach fast allen Seiten – außer im Nordosten, wo sich der höhere Hügelrücken der Velia befindet – fällt der Palatin etwa 30 Meter steil ab. Seine Höhe beträgt etwa 51 Meter, während die Gesamtfläche auf dem Hügelrücken etwa 10 Hektar einnimmt. Wer wissen will, wie es zu Zeiten der römischen Antike auf dem Palatin aussah, sollte sich nach einem Spaziergang über den Hügel, der nach wie vor eine aktive Ausgrabungsstätte ist, das Palatin-Museum nicht entgehen lassen.
Die Geschichte des Palatins
Nach der Gründungslegende Roms führten die Brüder Romulus und Remus zur Entscheidung, wer über Rom herrschen sollte, eine Vogelschau durch – Romulus auf dem Palatin, Remus auf dem Aventin. Da Romulus als Sieger ausgerufen wurde, gilt der Palatin zugleich auch als legendärer Gründungsort der Stadt. Im antiken Rom stand auf dem Palatin, als heiliger Ort inmitten der prachtvollen Villen, noch die Casa Romuli genannte ärmliche Hütte, in der Romulus angeblich gewohnt hatte.
Seit dem 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. wurden auf dem Palatin Tempel errichtet. Erhalten sind heute unter anderem noch Überreste der Tempel der Magna Mater (Kybele), der Victoria und des Apollon. Seit dem Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. (die Zeit der Römischen Republik) avancierte der Palatin aufgrund seiner schönen Aussichten und der angeblich guten Luft zum Wohnviertel wohlhabender Römer. Darunter waren viele Aristokraten, Konsuln, Volkstribune und Redner. Die Häuser der aristokratischen Oberschicht überboten sich gegenseitig an Luxus und Pracht.
Seit Kaiser Augustus seine Residenz auf dem Palatin einrichtete, residierten in der Folge viele römische Kaiser auf dem Hügel. Nero schloss den Palatin in sein Goldenes Haus ein, welches heute unter den Ruinen der Trajansthermen begraben liegt. Zu sehen ist heute unter anderem noch der überdimensionale Palastkomplex Domitians mit der Domus Flavia (Regierungs- und Repräsentationsgebäude) sowie mit der Domus Augustana (Wohngebäude des Kaisers).
Nordwestlich der Domus Flavia befindet sich das Haus der Livia, eines der am besten erhaltenen Häuser auf dem Palatin. Das Haus stammt aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und war das Heim des Kaisers Augustus und seiner Frau Livia. Darüber hinaus sind auf dem Palatin noch die Überreste des Palastes und der Thermen von Kaiser Septimius Severus zu sehen. Nördlich dieses Palastes befindet sich das sogenannte Stadion. Es ist nicht klar, ob dieser Bereich tatsächlich ein öffentliches oder privates Stadion war, oder ob es als privater kaiserlicher Garten verwendet wurde.
Als interessante Randnotiz sei hier angemerkt, dass die auf dem Palatin befindlichen Kaiserpaläste gemeinsam den Namen palatium trugen, woraus sich das italienische Wort „palazzo“, der französische „palais“, der englische „palace“ und der deutsche „Palast“ ableiteten.
Als Konstantin der Große den Regierungssitz nach Konstantinopel verlegte, begann der Niedergang der Palastbauten. Byzantinische Statthalter residierten noch eine Zeit lang darin, aus anderen wurden Kirchen. Im frühen Mittelalter verwandelte die Familie des altrömischen Adelsgeschlechts der Frangipani die Paläste in eine Festungsanlage, die sich bis zum Titusbogen erstreckte. Im 16. Jahrhundert wurde der Palatin zum Parkidyll umgestaltet. Reiche Familien, wie die Farnese, ließen zwischen den Ruinen die Farnesinischen Gärten entstehen, damals die ersten botanischen Gärten Europas.
Das Palatin-Museum
Da ein großer Teil des Hügels nach wie vor eine aktive Ausgrabungsstätte ist, ist das Palatin-Museum – welches sich auf dem Domus Flavia befindet – die beste Möglichkeit zu erfahren, wie der Hügel wohl einmal war. In den neun Räumen des Museums findet man Töpferware, Fresken, Mosaiken, Inschriften, Skulpturen und Porträtköpfe, welche tatsächlich auf dem Hügel gefunden wurden. Im November 2007 wurde übrigens eine senstionelle Ausgrabung auf dem Palatin gemacht. 16 Meter tief im Hügel entdeckte man eine mit Muscheln und Marmor geschmückte Höhle. Manche Archäologen vermuten, dass es sich hier um den legendären Lupercal handelt – die Höhle, in der Romulus und Remus von der Wölfin gesäugt wurden.
Website
Nicht vorhanden.
Telefon
Nicht vorhanden.
Öffnungszeiten
Keine.
Eintrittspreise
Keine.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Metro-Linie A: Haltestelle Colosseo
Metro-Linie B: Haltestelle Colosseo or Circo Massimo
Buslinien 51, 75, 81, 85, 87, 118, C3, n3d, n3s, nMB und nMC: Haltestelle S. Gregorio
Straßenbahnlinien 3 und 8: Haltestelle Parco Celio
Mit dem Auto:
Nächstgelegenes Parkhaus ist der Park Colosseo.
Bilder: By Jakub Hałun – Own work, CC BY-SA 4.0, Link / By Jean-Pol GRANDMONT – Own work, CC BY-SA 3.0, Link / Von MatthiasKabel – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
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