Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zur Piazza Navona in Kürze
Die Piazza Navona, mitten im Herzen von Rom gelegen, ist der wohl schönste der vielen Plätze der Stadt und wahrscheinlich auch der Lieblingsplatz der meisten Römer. An lauen Sommerabenden, wenn sich die Lichter Roms in den Becken der drei prächtigen Brunnen des Platzes spiegeln, quellen die Cafès und Restaurants über von Gästen. Kaum geringer ist die Betriebsamkeit zur Adventszeit, wenn auf der Piazza Navona Roms bekanntester Weihnachtsmarkt steht. Längst haben auch die Touristen die wunderbare Atmosphäre des lang gestreckten Platzes für sich entdeckt, der autofrei und nur durch wenige enge Straßen mit der Umgebung verbunden, viel Raum zum Flanieren und Entspannen lässt. Sein länglicher Grundriss bringt es mit sich, dass eine Längsseite immer in der Sonne liegt. Egal, ob man nun Sonne oder Schatten sucht – auf der Piazza Navona wird man immer fündig.
Die Geschichte der Piazza Navona
Ihren ungewöhnlichen länglichen Grundriss verdankt die Piazza Navona einem antiken Stadion, das einst auf dem Gelände stand. Von Julius Cäsar wurde 46 v. Chr. hier auf dem Marsfeld ein erstes, eher provisorisches Stadion für Spiele griechischen Typs, das heißt athletische Wettkämpfe, errichtet. Kaiser Domitian baute dieses Stadion 85 n. Chr. monumental aus. Es hatte die Ausmaße von 275 mal 106 Metern und bot über 30.000 Zuschauern Platz. Auch wenn diese unblutigen, leichtathletischen Spiele bei weitem nicht so beliebt waren wie die blutigen Gladiatorenkämpfe, wurden sie doch von vielen Kaisern gefördert. Der sogenannte kapitolinische Agon (griech. für „Wettkampf“) fand bis mindestens ins 4. Jahrhundert regelmäßig statt. Von dieser Bezeichnung „Agon“ leitet sich wohl auch der Name „Navona“ ab. Außerdem lebt er im Namen der auf dem Platz stehenden Kirche Sant’ Agnese in Agone fort.
Eine erste Kirche wurde innerhalb des Stadions an der Stelle errichtet, wo die Heilige Agnes der Legende nach ihr Martyrium erlitten hatte. Nach und nach wurden Häuser in die Unterbauten der Stadiontribünen eingebaut, die Arena wurde zu einem Platz, der u. a. für Pferderennen genutzt wurde. Da die Fundamente und teilweise die Außenwände des Stadions für die mittelalterlichen Häuser weiter genutzt wurden, blieb die Form der Arena bis heute erhalten. 1477 verlegte Papst Sixtus IV. den Markt vom Kapitol hierher. 1495 schließlich wurde der Platz gepflastert.
Die Gebäude und Denkmäler an der Piazza Navona
Die Fontana dei Quattro Fiumi
Auf der Piazza Navona befinden sich einige sehenswerte Gebäude und Monumente. Hauptattraktion des Platzes ist das bereits erwähnte Trio der Brunnen. Der zentrale und größte Brunnen ist die Fontana dei Quattro Fiumi, der sogenannte Vierströmebrunnen. Er wurde zwischen 1647 und 1651 im Auftrag von Papst Innozenz X. durch Gian Lorenzo Bernini gebaut, der nach Ansicht vieler Kunsthistoriker mit dem Brunnen sein absolutes Meisterwerk schuf.
Der Vierströmebrunnen ist eine allegorische Darstellung der päpstlichen Weltherrschaft: Ein aus dem Wasserbecken aufragendes wuchtiges Felsmassiv, das von einem Obelisken überhöht wird, gekrönt mit der Taube, dem Wappentier Innozenz‘ X. Auf Felsabsätzen lagern die Personifikationen der größten Flüsse der damals bekannten vier Kontinente. So steht der Ganges für Asien (mit Ruder, Palme und Schlange), der Nil für Afrika (der in Anspielung auf seine noch unbekannten Quellen das Haupt verhüllt, ihm zur Seite ein Löwe), Amerika wird durch den Rio de la Plata verkörpert (und durch ein mangels lebender Vorbilder phantastisch missratenes Gürteltier) und schließlich symbolisiert die Donau mit Pferd den europäischen Kontinent. Der Obelisk ist übrigens nicht ägyptischen Ursprungs. Er wurde zu Ehren Domitians um das Jahr 81 n. Chr. angefertigt und mit Schriftzeichen versehen, die den römischen Machthaber im Stil eines Pharaos preisen. Im Mittelalter erhielt die Granitnadel noch weitere ägyptischen Vorbildern nachempfundene Zeichen, die aber keinen Sinn ergeben.
Die Fontana del Nettuno und die Fontana del Moro
Die zwei anderen Brunnen auf dem Platz sind der Fontana del Nettuno (dt. Neptunbrunnen) am nördlichen Ende und der Fontana del Moro (dt. Mohrenbrunnen) am südlichen Ende des Platzes. Der Fontana del Nettuno wurde 1576 von Giacomo della Porta, Roms prominentestem Brunnenbauer, erbaut. Die Statuen des Neptun, die von Nereiden (Seenymphen) umringt sind, wurden im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Giacomo della Porta baute auch die Fontana del Moro. Die zentrale Statue eines Mohren, der einen Delphin trägt, ein Entwurf von Bernini, wurde im 19. Jahrhundert hinzugefügt, ebenso wie die Tritonen.
Sant’Agense in Agone
Ein weiterer Höhepunkt der Piazza Navona ist die Kirche des Sant’Agnese in Agone. Sie wurde 1652 von Papst Innozenz X. in Auftrag gegeben und an der Stelle gebaut, auf der der Legende nach die heilige Agnes ausgezogen, aber wie durch ein Wunder durch plötzlichen starken Haarwuchs vor Scham geschützt wurde. Die Frontfassade der barocken Kirche wurde von Borromini, Berninis Hauptrivalen, entworfen. Der Bau begann nur zwei Jahre nach der Vervollständigung Berninis Fontana dei Quattro Fiumi direkt vor dem Gebäude. Die Kirche wurde 1670 fertiggestellt.
Der Palazzo Pamphilj
Direkt neben Sant’Agnese in Agone befindet sich der Palazzo Pamphilj. Mitte des 17. Jahrhunderts beauftragte Giovanni Battista Pamphilj, wie Papst Innozenz X. mit bürgerlichem Namen hieß, die damaligen Stararchitekten Girolamo Rainaldi und später Francesco Borromini, drei Häuser am Platz zum neuen Palazzo Pamphilj auszubauen. Seit 1920 ist der Palazzo Pamphilj Sitz der brasilianischen Botschaft in Italien und beherbergt ebenfalls die Philharmonische Akademie.
Website
Nicht vorhanden.
Telefon
Nicht vorhanden.
Öffnungszeiten
Keine.
Eintrittspreise
Keine.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Buslinien 30, 70, 81, 87, 492, 628, C3, n70, n201 und n913: Haltestelle Rinascimento
Buslinien 30, 70, 81, 87, 492, 628, C3, n70 und n913: Haltestelle Senato
Mit dem Auto:
In direkter Umgebung der Piazza Navona gibt es keine Parkhäuser.
Bilder: Von Myrabella – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link / By Hanc1 – Own work, CC BY-SA 3.0, Link / By Tango7174 – Own work, GFDL, Link
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