Projekt Beschreibung

SANTA MARIA MAGGIORE




Beschreibung

Das Wichtigste zu Santa Maria Maggiore in Kürze

Kirchenbesucher haben in Rom die Qual der Wahl. Keine andere Stadt der Welt hat so viele, so schöne und so interessante Gotteshäuser zur Auswahl wie die Ewige Stadt. Alleine 80 davon sind Maria gewidmet. Unter diesen Marienkirche sticht jedoch eine ganz besonders hervor: Santa Maria Maggiore (dt. „Groß Sankt Marien“). Bereits ihr Name besagt, dass sie die Wichtigste der achtzig Maria geweihten Kirchen in Rom ist. Sie ist eine der vier Papstbasiliken in Rom (die anderen drei sind der Petersdom, die Lateranbasilika und Sankt Paul vor den Mauern) und mit ihrem herrlichen Innenraum, mit einer spektakulär vergoldeten Decke und verzierten Kapellen, ist sie noch dazu eine der schönsten Kirchen der Stadt.

Die Geschichte von Santa Maria Maggiore

Die Kirche wird manchmal als Santa Maria della Neve (dt. „Groß Maria Schnee“) bezeichnet, oder als liberianische Basilika, ein Verweis auf die mittelalterliche Gründungslegende. Demnach erschien in der Nacht auf den 5. August 352 dem römischen Patrizier Johannes und seiner Frau die Madonna und versprach, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung gehe, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet werde, wo am nächsten Morgen Schnee liege. Das Ehepaar begab sich daraufhin zu Papst Liberius, der, wie man erfuhr, denselben Traum gehabt hatte. Am Morgen des 5. August sei die höchste Erhebung des Esquilinhügels tatsächlich weiß gefärbt von Schnee gewesen (angeblich in Form eines Grundrisses für eine Kirche). Es gibt jedoch keine antiken Dokumente, welche die Geschichte des Schnees im August untermauern.

Die heute zu sehende Basilika Santa Maria Maggiore hat auch nichts mit dem mutmaßlichen Vorgängerbau, der der Legende nach 352 durch den römischen Bischof Liberius errichtet worden sein soll, zu tun. Die Liberius-Basilika befand sich wahrscheinlich an einer anderen, wenn auch nahe gelegenen Stelle auf dem Esquilin. Sie wurde jedoch bei der Plünderung Roms durch die Westgoten unter Alarich im Jahr 410 niedergebrannt.

Die heutige Kirche wurde unter Papst Coelestin I. errichtet und von seinem Nachfolger, Papst Sixtus III., im Jahre 434 geweiht. Die Päpste des beginnenden 5. Jahrhunderts sahen sich vor die Aufgabe gestellt, der ehemals heidnischen Weltmetropole Rom ein christliches Antlitz zu geben. Die Ewige Stadt war seinerzeit durch ihre weltberühmten heidnischen Bauten geprägt, vor allem am Forum Romanum. Nun hatten in der Nachfolge der römischen Kaiser und des römischen Senats die Päpste die alleinige Befugnis und Macht, das Stadtbild zu verändern. Die prächtige Basilika auf der höchsten Erhebung des Esquilin sollte das Antlitz des neuen, christlichen Rom als Mittelpunkt der Kirche und als Zentrum des Imperium Romanum entscheidend prägen. Santa Maria Maggiore gilt als die erste der Jungfrau Maria geweihte Kirche im Westen und ist auch die älteste Marienkirche Roms.

Die Architektur von Santa Maria Maggiore

Santa Maria Maggiore ist auch die erste frühchristliche Basilika, die nicht mehr vom Kaiser oder der kaiserlichen Familie, sondern vom römischen Bischof als Votivstiftung in Auftrag gegeben wurde. Außerdem übertrifft sie durch ihre Größe (79 Meter Länge, 35 Meter Breite und 18 Meter Höhe) die meisten Titelkirchen dieser Zeit.

Die Kirche wurde in der Tradition einer großen römischen Basilika ohne Querschiff errichtet. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche viele Veränderungen. Im 14. Jahrhundert wurde ein Glockenturm gebaut, um dabei zu helfen, Pilger zu ihrem Ziel zu führen. Später, im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert, wurden zwei große Kapellen hinzugefügt, was den Aufbau veränderte und die Kirche wie ein lateinisches Kreuz aussehen ließ. Die Fassade mit ihren zweistöckigen Arkaden wurde erst Mitte des 18. Jahrhunderts angebracht. Sie umfasst eine ältere Fassade aus dem 12. Jahrhundert, welche im späten 13. Jahrhundert mit Mosaiken verziert wurde.

Die Mosaike sind noch sichtbar und erzählen die Geschichte des wundersamen Schneefalls im August. Auf der linken Seite befindet sich die Porta Sancta (Heilige Pforte), welche nur während eines Jubiläumsjahr geöffnet wird (einmal alle 25 Jahre). Auf der rechten Seite befindet sich eine Statue von Philip IV. von Spanien, welche eine unbefristete jährliche Spende an die Kirche gewährte. Der 75 Meter hohe Glockenturm – übrigens der höchste romanische in Rom – wurde 1377 erbaut, kurz nachdem die Päpste aus dem Exil in Avignon zurückkehrten. Die pyramidenförmige Turmspitze wurde erst viel später, im frühen 16. Jahrhundert hinzugefügt.

Die Innenausstattung von Santa Maria Maggiore

Die Kirche Santa Maria Maggiore ist bekannt für ihre prächtige Innenausstattung, welche noch immer der einer antiken Basilika ähnelt. Sie ist durch 36 ionische Säulen aus Marmor und Granit in drei Schiffe unterteilt. Oberhalb der Säulen, direkt unter den Fenstern, befinden sich eine Reihe von Mosaiken aus dem frühen 5. Jahrhundert, die 36 Szenen aus dem Alten Testament zeigen. Ein weiteres Highlight in der Basilika ist die wunderschöne Kassettendecke, welche von Giuliano da Sangallo im 16. Jahrhundert erschaffen wurde. Angeblich stammte das dafür verwendete Gold von einer der Amerika-Reisen von Christoph Columbus und wurde Papst Alexander VI. durch den spanischen König überreicht.

Der päpstliche Altar in der Apsis wird von einem reich verzierten Baldachin bedeckt, der von vier antiken Säulen gestützt wird, welche aus der Hadriansvilla in Tivoli entnommen wurden. Die Apsis ist mit einem herrlichen Mosaik verziert, das die „Krönung der Maria“ zeigt, mit Christus und Maria auf einem Thron sitzend und in Begleitung von Heiligen.

Die beiden sich gegenüberliegenden, großen Kapellen, die Capella Borghese und die Capella Sistina, bilden das Querschiff der Kirche. Die Kapelle auf der rechten Seite ist die Capella Sistina (Sixtinische Kapelle), benannt nach Papst Sixtus V., der den Bau in Auftrag gab. Die von Domenico Fontana entworfene und im Jahr 1587 gebaute Kapelle beherbergt wertvolle Reliquien und die Gräber der Päpste Pius V. und Sixtus V.

Die Capella Borghese, welche auch als Capella Paolina bekannt ist, wurde später, im Jahre 1611 von Flaminio Ponzio erbaut. Die Kapelle ist nach Papst Paul V. Borghese benannt. Der Legende nach wurde die Madonna in der Borghese Kapelle vom Evangelisten Lukas gemalt und durch Engel fertiggestellt. Es ist wahrscheinlicher, dass sie eher im Mittelalter erstellt wurde, wahrscheinlich um das 13. Jahrhundert. Die Päpste Paul V. und Clemens VIII. sind in dieser Kapelle begraben.

Die berühmteste, in Santa Maria Maggiore begrabe Persönlichkeit, ist aber Gian Lorenzo Bernini, einer der bedeutendsten Bildhauer und Architekten der Geschichte. Sich seiner eigenen Bedeutung sehr bewusst, entwarf Bernini in seinen letzten Lebensjahren für sich selbst ein monumentales Grabmal. Leider wurde das Grabmal nie gebaut und nur ein einfacher Grabstein markiert das Grab von Bernini und seiner Familie.

Die Plätze vor und hinter Santa Maria Maggiore

Vor der Kirche befindet sich die Piazza Santa Maria Maggiore, in deren Mitte eine Säule mit einer barocken Bronzestatue von Maria und Kind steht. Sie wurde 1614 von Papst Paul V. als Danksagung für die Vergebung der Pest errichtet. Die Säule wurde von der Maxentiusbasilika auf dem Forum Romanum entnommen. Die Statue stammt vom französischen Bildhauer Guillaume Berthélot.

Der Obelisk auf der anderen Seite der Kirche, an der Piazza dell’Esquilino, wurde im Jahre 1587 von Papst Sixtus V. als Führer für Pilger errichtet. Er befand sich ursprünglich am Eingang des Augustusmausoleum. Eine breite Treppe hinter der Obelisken führt zur Apsis der Kirche. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über den Platz und seine Umgebung.




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Buslinien 16, 70, 71, 75, 360, 649, 714 und F20: Haltestelle S. Maria Maggiore

Buslinien 71 und 75: Haltestelle Esquilino

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Nächstgelegene Parkhäuser sind der ES Park Giolitte und Parking Roma Termini.

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Bilder: By Maros M r a z (Maros) – Own work, CC BY-SA 3.0, Link / By Livioandronico2013Own work, CC BY-SA 4.0, Link
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