Projekt Beschreibung

TREVI-BRUNNEN




Beschreibung

Das Wichtigste zum Trevi-Brunnen

Wer Rom besucht, muss den Trevi-Brunnen gesehen haben. Ob der mit rund 26 Metern Höhe und 50 Metern Breite größte Brunnen Roms auch der schönste ist, muss jeder für sich beurteilen. Auf jeden Fall ist er der mit Abstand populärste. Touristenhorden belagern Tag für Tag den Brunnen und überfluten das Wasser mit Münzen, um sich Glück, eine Rückkehr nach Rom, Liebe und eine Heirat mit einem Römer beziehungsweise mit einer Römerin zu sichern (je nachdem wie viele Münzen man in den Brunnen wirft).

Die Geschichte des Trevi-Brunnens

Im Jahr 19 v. Chr. ließ der Konsul Marcus Agrippa zur Versorgung der von ihm erbauten Thermen neben dem Pantheon den Aquädukt Aqua Virgo anlegen. Dieser Aquädukt, der als einziger seit der Antike ununterbrochen in Betrieb ist, führt Wasser aus den Sabiner Bergen über eine Strecke von 26 Kilometern nach Rom. Spätestens im 12. Jahrhundert speisten drei Ausgänge, mit denen die Wasserleitung endete, Brunnentröge an der heutigen Via del Corso. Der Name Trevi für den Stadtteil und den Brunnen könnte sich auf diese drei Quellen beziehen oder auch auf die Kreuzung dreier Straßen (italienisch: tre vie) in der Nähe.

1453 ließ Papst Nikolaus V. nach Restaurierungsarbeiten dem Aquädukt einen neuen Endpunkt geben. Leon Battista Alberti errichtete eine Fassade mit Inschrift und Papstwappen, aus der sich das Wasser aus drei Speiern in ein einfaches, rechtwinkliges Brunnenbecken ergoss. Papst Pius IV. veranlasste die grundlegende Sanierung der Wasserleitung von der Quelle bis in die Stadt, die zwischen 1561 und 1570 durchgeführt wurde.

Im Jahre 1640 begann Gian Lorenzo Bernini, der wohl bedeutendste Architekt und Baumeister des italienischen Barocks, im Auftrag von Papst Urban VIII. mit dem Bau eines aufwändigeren Brunnens am heutigen Platz. Aus Geldmangel wurden jedoch nur der Platz vergrößert und ein großes, flaches Brunnenbecken ausgeführt.

Nach etlichen erfolglosen Anläufen zum Neubau des Brunnens lobte Papst Clemens XII. einen Architekturwettbewerb aus, an dem viele namhafte Architekten der Zeit teilnahmen. Überraschend vergab Clemens den Auftrag an den unbekannten Nicola Salvi, der bis dahin kaum Bauten errichtet hatte. Er begann 1732 mit der Ausführung des Brunnens, dessen Fassade sich in voller Länge an den Palazzo Poli anlehnt. Der Graf von Poli legte gegen den Bau Protest ein, weil diese neue Palastfassade in keiner Weise Rücksicht auf die Architektur seiner Gebäude nahm. Der Protest wurde aber zurückgewiesen.

Im Jahre 1735 weihte Papst Clemens XII. den neuen Brunnen ein, obwohl die Arbeiten noch in vollem Gange waren. Auch nach dessen Tod 1740 wurden die Arbeiten stockend unter Papst Benedikt XIV. fortgesetzt. An der langen Bauzeit waren nicht nur immer wiederkehrende Finanzierungsprobleme schuld, auch die äußerst penible Arbeitsweise Salvis trug dazu bei. Er ließ zum Beispiel manche Teile der Felslandschaft bis zu zehn mal neu fertigen, bis er damit zufrieden war. Ab 1744 erschwerte zudem seine sich verschlechternde Gesundheit den Fortgang. 1751 starb Salvi, Giuseppe Pannini vollendete dessen Pläne bis zur Fertigstellung 1762.

Die Architektur des Trevi-Brunnens

Der Trevi-Brunnen besteht aus einer Palastfassade, der ein Triumphbogen vorgesetzt ist. Davor tummeln sich Meeresgestalten auf einer Felslandschaft, über die sich das Wasser in ein großes, flaches Becken ergießt. Das verwendete Material ist Travertin aus Tivoli und Marmor aus Carrara. Salvis Thema waren die Naturgewalten, die das Werk der Menschen bedrohen. Auf der rechten Seite scheint die Fassade durch die hervorbrechenden Felsen bereits zu zerbrechen. Die dramatische Wirkung wird noch durch das vom fließenden Wasser erzeugte Meeresrauschen verstärkt, das schon in den Seitengassen zu hören ist. Salvi experimentierte lange Zeit, mit welcher Steinoberfläche er diesen Effekt trotz der relativ geringen Wassermenge erreichen konnte. Jeden Tag fließen ca. 80 Millionen Liter Wasser durch den Brunnen. Es wird übrigens zur Versorgung mehrerer anderer Brunnen in Rom wiederverwendet, darunter der Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona und der Fontana della Barcaccia auf der Piazza di Spagna.

Auf den Felsen sind allerlei Fabelwesen des Meeres wie Meerespferde und Tritonen angeordnet, die dem Betrachter entgegenstürmen. Über ihnen steht im Zentrum der herrschaftliche Meeresgott Oceanus bereits in der mittleren Nische des Triumphbogens. Er fährt in einem muschelförmigen Streitwagen, der von zwei Hippokampen gezogen wird. Jedes Meerespferd wird von einem Triton geführt. Eines der Pferde ist ruhig und gehorsam, das andere störrisch. Damit stehen sie für die wankelmütige Stimmung des Meeres.

Der Triumphbogen stellt eine Neuinterpretation des Konstantinbogens dar. In den Nischen rechts und links des Oceanus stehen Figuren, die die Gesundheit und die Fruchtbarkeit symbolisieren. Darüber befindet sich jeweils ein Relief. Rechts zeigt eine Jungfrau Soldaten Agrippas die Quelle in den Sabiner Bergen. Links befiehlt Agrippa den Bau des Aquädukts. Auf dem Architrav stehen vier Figuren, die als Allegorien von rechts nach links die satten Wiesen, die Gaben des Herbstes, die Fruchtbarkeit der Felder und die Fülle der Früchte darstellen. Die Inschriften huldigen den am Bau beteiligten Päpsten. Bekrönt wird die Brunnenanlage mit dem Wappen Clemens XII.

Die Wirkung des Brunnens wird durch das ansteigende Niveau der Piazza Trevi noch erhöht, so dass man, wenn man um den Brunnen geht, die Szenerie aus ständig wechselnden Blickwinkeln erlebt. Den Kontrapunkt bildet die gegenüberliegende Kirche Santi Vincenzo e Anastasio mit ihrer ungewöhnlichen Fassade mit vielen eng stehenden Säulen.

Baden im Trevi-Brunnen

Wer übrigens meint, dass sie/er sich wie die schwedische Schönheit Anita Ekberg in Fedrico Fellinis Kultfilm La dolce vita von 1959 im kühlen Nass des Trevi-Brunnens vergnügen kann, sollte das besser sein lassen. Denn aufgrund des massiven Touristenandrangs wachen heute Polizisten über das Wohlverhalten der Besucher am Brunnen. Schon wer Anstalten macht, nur seinen großen Zeh ins Wasser zu tauchen, wird durch schrille Trillerpfeifen zurecht gewiesen.

Die Münzen im Trevi-Brunnen

Und zu guter Letzt darf natürlich nicht die Information fehlen, was es mit den vielen Münzen im Brunnen auf sich hat. Ein Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen über die Schulter in den Brunnen zu werfen. Eine Münze führe zu einer sicheren Rückkehr nach Rom, zwei Münzen dazu, dass der Werfende sich in einen Römer oder eine Römerin verliebe, drei Münzen würden zu einer Heirat mit der entsprechenden Person führen.

Ursprünglich gab es den Brauch, einen Schluck aus dem Brunnen zu trinken, um wieder nach Rom zurückzukehren. Unbedingt zu beachten ist, dass die Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter (bzw. mit der linken Hand über die rechte Schulter) geworfen wird und man beim Münzwurf dem Brunnen den Rücken zuwendet. Man darf beim Werfen keinesfalls über die Schulter spitzen – glücklicherweise ist der Brunnen aber so groß, dass man eigentlich gar nicht daneben werfen kann.

Die Münzen werden regelmäßig von Bediensteten der Stadt Rom aus dem Wasser gefischt. Jährlich kommen so über eine Million Euro zusammen. Bis März 2018 wurde das Geld an die Caritas gespendet. Danach fließt es – so wie bisher auch schon das Geld aus allen anderen römischen Brunnen – in die Stadtkasse von Rom.




Website

Nicht vorhanden.

Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Keine.

Eintrittspreise

Keine.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Buslinie 119: Haltestelle Tritone/Fontana Di Trevi

Buslinien 51, 52, 53, 62, 63, 71, 80, 83, 85, 117, 160 und 492: Haltestelle S. Claudio

Mit dem Auto:

In unmittelbarer Nähe des Trevi-Brunnens gibt es keine Parkhäuser.

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Bilder: By trolvag, CC BY-SA 3.0, Link / By Thomas Wolf, www.foto-tw.de, CC BY-SA 3.0 de, Link / By Goldmund100Own work, CC BY-SA 3.0, Link
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