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Das Wichtigste zur Lagune von Venedig in Kürze
Die meisten Reisenden beschränken sich bei einer Reise nach Venedig auf einen Besuch der der Altstadt. Wer ein wenig mehr Zeit mitgebracht hat, sollte sich jedoch auch unbedingt auf eine Entdeckungstour durch die die Stadt umgebende Lagune machen. Zum einen ist die Lagune ein einzigartiges Ökosystem. Zum anderen sind die vielen Inseln der Lagune einen Besuch wert, da sie alle ihren eigenen Charakter haben. Von der bunt bebauten Insel Burano über das mondäne Seebad Lido di Venezia und die berühmte Glasbläser-Insel Murano bis hin zu den naturnahen Inseln Sant’Erasmo und Torcello wird jeder Besucher ihre/seine Lieblingsinsel in der Lagune von Venedig entdecken.
Die Geographie der Lagune von Venedig
Die Lagune von Venedig ist ein durch Landzungen und Inseln weitgehend abgetrenntes Haff im Norden der Adria. Sie entstand um 4.000 v. Chr. durch Ablagerungen des Flusses Brenta und anderer die Po-Ebene entwässernder Flüsse.
Die Lagune hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 50 Kilometern und eine Breite von etwa 15 Kilometern. Die Fläche von ca. 550 Quadratkilometern besteht zu rund acht Prozent aus Inseln (darunter Venedig selbst und einer Vielzahl von kleineren Inseln). Nur 11 Prozent der Lagune sind dauerhaft von Wasser bedeckt. Der Rest besteht aus Watt und Marschland. Die Lagune von Venedig ist das größte Feuchtgebiet mit Anschluss an das Mittelmeer.
Die Lagune hat drei Ausgänge zum Mittelmeer: Den ersten im Nordosten zwischen dem Festland (bei Cavallino-Treporti) und der Insel Lido di Venezia, den zweiten zwischen die Inseln Lido und Pellestrina und den dritten im Südwesten zwischen Pellestrina und dem Festland (bei Chioggia).
Die Inseln der Lagune von Venedig
Die genaue Anzahl der Inseln in der Lagune von Venedig zu bestimmen, ist kein leichtes Unterfangen. Je nachdem, ob man Sandbänke und Inseln, die bei Flut unter Wasser stehen, berücksichtigt, ergibt sich eine unterschiedliche Zahl. Auch die Hauptinsel von Venedig selbst besteht aus einer Vielzahl kleinerer Inseln.
Derzeit gibt es 11 Inseln in der Lagune, die bewohnt sind. Die mit Abstand bevölkerungsreichste ist die Hauptinsel von Venedig, gefolgt von der Insel Lido di Venezia. Etwa 15 der Lagunen-Inseln sind mit Fähren zu erreichen. Auch einige nicht ständig bewohnte Inseln werden von Fähren angefahren.
Das Wasser der Lagune von Venedig
Weite Teile der Lagune von Venedig haben eine sehr geringe Wassertiefe und sind bei Ebbe über Wasser. Frühen war das Navigieren in der Lagune deshalb nicht ungefährlich, weshalb Venedig sehr gut vor Angriffen vom Meer aus geschützt war. Im Zeitalter guter Seekarten, Satellitennavigation und Bojenmarkierung hat die Schifffahrt durch die Lagune jedoch ihre Gefahr weitgehend verloren.
Berühmt-berüchtigt sind Venedig und seine Lagune für ihr Hochwasser. Wer kennt die Bilder des unter Wasser stehenden Venedigs nicht aus dem Fernsehen. Bedingt durch die Lage am nördlichen Ende des langen Meeresarmes der Adria und die von südlichen Winden verursachten Wasserbewegungen, können Springtiden auftreten, die auf Italienisch als „Acqua alta“ (dt. „Hohes Wasser“) bezeichnet werden.
Das Ökosystem der Lagune von Venedig
Das Ökosystem der Lagune von Venedig ist einmalig. Diese Einmaligkeit ist vor allem auf den in allen Teilen der Lagune stark unterschiedlichen Salzgehalt des Wassers zurückzuführen. Die Lagune wird durch die drei großen, in sie mündenden Flüsse Brenta, Piave und Sile mit Süßwasser gespeist. An den Flussmündungen im Norden des Haffes ist der Salzgehalt somit gering. Durch den Wechsel von Ebbe und Flut wird jedoch auch viel Salzwasser von der Adria durch die drei Öffnungen in die Lagune gespült. Je nach Salzgehalt siedeln sich unterschiedliche Tiere und Pflanzen in den verschiedenen Bereichen der Lagune an.
Die über Jahrhunderte erfolgten menschliche Eingriffe in die Lagune von Venedig, sowohl aus militärischen als auch als wirtschaftlichen Motiven, haben inzwischen zu einer ernsthaften Bedrohung des gesamten Ökosystems geführt. Die vielfältige Abfolge von Salzmarschen, Sandbänken und Untiefen sowie die Artenvielfalt der Lagune sind seit Jahrzehnten massiv gefährdet.
Der nördliche Teil der Lagune (etwa ab Torcello), der vorwiegend Süßwasser enthält und kaum vom Gezeitenwechsel erreicht wird, verlandet zunehmend. Die Salzwasserlagune im Süden, deren Wasserstand stark von Ebbe und Flut beeinflusst ist, wird hingegen immer tiefer und lebensfeindlicher. Die beiden Hauptgründe dafür sind das regelmäßige Ausbaggern der Schiffszufahrten in die Industriehäfen von Mestre und Marghera und das Abpumpen von Grundwasser, das eine weitere Absenkung des Lagunenbodens verursacht.
Die wichtigsten Inseln der Lagune von Venedig
Burano
Liebhaber von farbenfrohen Häusern und von Spitzen sollten bei einer Reise nach Venedig unbedingt einen Ausflug nach Burano machen. Die kleine Insel in der nördlichen Lagune von Venedig ist in ca. 40 Minuten mit dem Wasserbus zu erreichen. Getreu dem Motto „bunt, bunter, Burano“ ist der Ort für seine in kräftigen Farben gestrichenen Fischerhäuser berühmt, die fast das gesamte Farbspektrum abdecken und sich wunderschön im Wasser der Kanäle spiegeln. Außerdem ist Burano für seine traditionell von Hand gefertigten Spitzen, wie zum Beispiel Tischdecken und Tücher, weltberühmt.
Lido di Venezia
Thomas Mann Liebhaber und Filmfans wird diese Insel ein Begriff sein: Der Lido di Venezia (dt. „Lido von Venedig“). Schließlich ist der Lido Schauplatz von Manns berühmten Roman „Tod in Venedig“ und Austragungsort der weltberühmten Filmfestspiele von Venedig. Aber auch Liebhaber von Luxushotels und Strandratten werden auf dem Lido di Venezia ihr Glück finden. Seit dem 19. Jahrhundert ist der Lido das mondäne Seebad von Venedig mit zahlreichen luxuriösen Unterkünften und den größten und schönsten Stränden in der Umgebung der Stadt.
Murano
Murano ist eine Inselgruppe in der Lagune von Venedig, die nur unweit nordöstlich der Altstadt von Venedig gelegen ist. Murano hat viele Ähnlichkeiten mit Venedig: Es ist autofrei, dicht bebaut und anstatt Straßen gibt es Kanäle. Neben Venedig ist Murano die zweitwichtigste Insel in der Lagune von Venedig und erfreut sich unter Touristen ebenso großer Beliebtheit. Das liegt vor allem an der jahrhundertealten und weltberühmten Glaskunst, die bis heute in Murano praktiziert wird. Wer einmal bei der Herstellung von Glas zusehen möchte oder sich ein mehr oder weniger kunstvolles Glasobjekt kaufen will, wird ihr/sein Glück in Murano finden.
San Giorgio Maggiore
Die kleine Insel San Giorgio Maggiore ist eine der meistfotografierten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Venedig und sollte bei einer Reise in die Lagunenstadt definitiv auf dem Besuchszettel stehen. Jeden Tag strömen Touristenmassen auf die nur 200 Meter vom Markusplatz entfernte Insel, um sich die gleichnamige Kirche und das Kloster anzusehen. Das wahre Highlight der Insel ist jedoch die fantastische Aussicht, die man von San Giorgio Maggiore aus genießt. Vom Glockturm der Kirche genießt man einen atemberaubend schönen Panoramablick auf ganz Venedig. Viele Leute behaupten, es sei der schönste Blick auf Venedig überhaupt.
Torcello
Wer ein wenig mehr Zeit für ihren/seinen Venedig-Besuch mitgebracht hat, sollte einen kleinen Abstecher auf die Insel Torcello machen. Torcello liegt in der sogenannten „laguna morta“, dem nördlichen Teil der Lagune von Venedig, in dem die Gezeiten nicht mehr bemerkbar sind. Die rund 44 Hektar große Insel ist heute kaum mehr bewohnt und trotzdem eine Touristenattraktion. Grund dafür sind die Kathedrale Santa Maria Assunta, die älteste noch erhaltene Kirche in der Region Venedig, und die ausgezeichnete Gastronomie auf Torcello.
Website
Nicht vorhanden.
Telefon
Nicht vorhanden.
Öffnungszeiten
Keine.
Eintrittspreise
Keine.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Die Inseln in der Lagune von Venedig sind über eine Vielzahl von Fährlinien miteinander und mit dem Festland verbunden.
Mit dem Auto:
Nicht erreichbar.
Bilder: Tony Hisgett from Birmingham, UK, Venice Lagoon from above (7264045440), CC BY 2.0
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