Projekt Beschreibung
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Das Wichtigste zum Edo-jō in Kürze
Das in Chiyoda, dem Zentrum Tokios gelegene Edo-jō (dt. „Burg Edo“), war einst die größte Burg Japans und der Sitz des Tokugawa-Shōguns. 260 Jahre lang war die Burg Edo das politische Machtzentrum Japans und eine Art „Stadt in der Stadt“. Heute ist das Edo-jō eine der Hauptsehenswürdigkeiten der japanischen Hauptstadt. Auf dem ehemaligen Burggelände befinden sich nicht nur der Kaiserpalast, sondern auch wunderschöne Gartenanlagen und einige der interessantesten Museen Tokios.
Die Geschichte und Architektur des Edo-jō
Die Entstehung der Burg
Die Burg war 1457 vom Militärstrategen Ōta Dōkan im heutigen Tokio, das damals „Edo“ hieß, angelegt worden, verfiel aber nach dessen Tode. Tokugawa Ieyasu, der Begründer des Tokugawa-Shōgunats, der sich im Jahre 1590 die Provinzen um die Bucht von Tokio hatte übertragen lassen, entschloss sich, die Burg zu erneuern, um sich und seine Familie zu sichern. Dafür muss Ieyasu die abgelegene, auf einer Bergnase über der Tokio-Bucht gelegene Burg gerade richtig erschienen sein.
Die Burganlage
Nachdem Ieyasu im Jahre 1600 die Macht im Lande übernommen hatte, wurde Japan von der Burg aus regiert, die nun weiter ausgebaut wurde. Die Burg folgte dem Muster der Zeit und bestand aus der Hauptburg (jp. „Honmaru“) auf der Bergnase und einer Reihe von Vorburgen. Burg und Vorburgen waren durch Gräben, Wälle und an wichtigen Punkten durch Wehrtürme (jp. „Yagura“) und gesicherte Toranlagen geschützt.
Vor der eigentlichen Burg erhielten die wichtigsten Gefolgsleute (jp. „Daimyo“) ihre Anwesen, die ebenfalls durch Gräben, Mauern und Tore geschützt waren. Die Gesamtlage, also Burg und Daimyo-Residenzen, wurden von einem Graben umschlossen, der ebenfalls nur durch gesicherte Tore zu passieren war.
Der Honmaru
Der Honmaru (die Hauptburg) wurde ganz von der ausgedehnten Hauptresidenz ausgefüllt. Diese brannte während eines Großbrandes im Jahre 1657 ab, war aber bereits zwei Jahre später wiederhergestellt. 1858 brannte die Residenz wieder vollständig ab, wurde aber zumindest teilweise wieder aufgebaut. Zu Beginn der Meiji-Zeit im späten 19. Jahrhundert wurde die Residenz zwar abgerissen, aber durch Pläne ist die Architektur der Anlage im Detail überliefert worden.
Sie war einstöckig angelegt und enthielt viele Innenhöfe. Die Burg hatte, wie bei Fürstenresidenzen üblich, einen vorderen Teil, der die Audienzräume, eine Nō-Bühne (Theaterbühne) und die Privatgemächer des Shōgun umfasste. In einem abgetrennten Teil dahinter befanden sich die Wohnräume der Frau, die der Konkubinen und der Dienstmädchen sowie die Küchenräume, Speicher und weitere Wirtschaftsräume.
Der Tenshukaku
Ursprünglich gehörte zur Residenz der übliche hölzerne Turm einer japanischen Burg. Er wurde 1606 an der höchsten Stelle des Honmaru, hinter dem Ōoku am Nordende mit fünf Stockwerken errichtet auf einer steinernen Basis von 36,5 mal 33 Meter. Die Pläne des Turms sind überliefert, die ihn mit über 50 Meter Höhe ausweisen. Damit war er der höchste Tenshukaku in Japan. Er musste 1622 und 1637 repariert werden, erhielt einmal weißen Verputz und beim zweiten Mal eine dunkle Holzverkleidung. Nach der Zerstörung beim Meireki-Großbrand des Jahres 1657 verzichtete man auf einen Wiederaufbau des aufwändigen Bauwerks, zumal das Tokugawa-Shōgunat nach der Vernichtung der Toyotomi 1615 nicht mehr in Frage gestellt wurde.
Die weiteren Maru
Neben der Honmaru befanden sich noch weitere Maru (dt. „Burgen“) auf dem Gelände des Edo-jō. Das unterhalb des Honmaru liegende Ni-no-maru enthielt eine kleine Residenz mit einer Nō-Bühne. Das schmale San-no-maru bildete den äußersten Schutz der Burg. Im Nishi-no-maru befand sich eine zweite große Residenz. Des Weiteren lag im Nishi-no-maru auf einer „Momijiyama“ genannten Anhöhe die umfangreiche Bibliothek des Shōguns. In der Kita-no-maru residierten nach 1700 die beiden Gosankyō-Familien Tayasu uns Shimizu. Seit dieser Zeit gehörte dieser Bereich nicht mehr zur Burg.
Die Burg nach den Shogun
Als 1868 der regierende Shōgun seine Macht verlor, einigten sich der Vertreter der kaiserlichen Truppen und der Unterhändler des Shōgunats auf eine friedliche Übergabe der Stadt und der Burg. Die Burg wurde zunächst in „Tōkei-jō“ (dt. „Burg Tokei“) umbenannt, dann 1869, als sie Sitz der Kaiserhofes wurde, in „Kōjō“ (dt. „Kaiserliche Burg“).
Die Hauptresidenz war schon am Ende der Edo-Zeit nicht mehr bewohnbar gewesen. So übernahm der Tennō (der Kaiser Japans) die vorhandene Residenz im westlichen Teil der Burg, im Nishi-no-maru. Diese Residenz brannte jedoch 1873 ab und der Tennō zog um in die nahe gelegene ehemalige Residenz des Kii-Zweiges der Tokugawa. Erst 15 Jahre später, im Jahre 1888, konnte die neue Residenz „Kōkyo“ (dt. „Tennō-Wohnsitz“) bezogen werden.
Das Edo-jō heute
Obwohl die Hauptburg des Edo-jō nach einem Brand abgerissen wurde, zeugen die Ruinen der Burg auch heute noch von der beeindruckenden Größe der Burganlage. Auch die steinerner Fundamente des Tenshukaku (Burgturmes) sind heute stille Zeugen der einstigen Größe der Burg Edo.
Am Höhepunkt der Macht des Tokugawa Shōgunats betrug alleine die innere Burganlage acht Kilometer im Durchmesser. Das äußere Burggelände hatte einen schier unglaublichen Durchmesser von 16 Kilometern. Sogar die künstliche Insel Odaiba in der Bucht von Tokio gehörte einst zu den Verteidigungsanlagen der Burg.
Die Attraktionen im Kitanomaru-Park
Der Kitanomaru Park liegt auf dem Gebiet des ehemaligen Nordbezirks der Burg Edo. Neben den wunderschönen Gärten des Kitanomaru-Parks haben einige der bedeutendsten und interessantesten Museen Tokios hier ihren Sitz, beispielsweise das National Museum of Modern Art und das Science Museum Tokyo.
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Öffnungszeiten
Anfang Mrz. – Mitte Apr.:
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Mitte Apr. – Ende Aug.:
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Sep.:
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Okt.:
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Anfang Nov. – Ende Feb.:
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Eintrittspreise
Kostenlos.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
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Metro-Linie Hanzomon: Haltestelle Hanzomon
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Metro-Linien Chiyoda, Hibiya und Mita: Haltestelle Hibiya
Metro-Linien Chiyoda, Hibiya und Marunouchi: Haltestelle Kasumigaseki
Mit dem Auto:
Rund um Edo-jō gibt es eine Vielzahl an Parkgaragen.
Bilder: Øyvind Holmstad, IMPERIAL GARDENS RUINS TOKYO 17, CC BY-SA 4.0 / Øyvind Holmstad, IMPERIAL JAPANESE HOUSE TOKYO ON WALL, CC BY-SA 4.0 / Kakidai, Seimon Ishibashi 3, CC BY-SA 4.0
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