Projekt Beschreibung

YASUKUNI-SCHREIN




Beschreibung

Das Wichtigste zum Yasukuni-Schrein in Kürze

Übersetzt heißt Yasukuni-Schrein „Schrein des friedlichen Landes“ – eine etwas beschönigende Umschreibung dessen Zwecks. Denn der Schrein wurde eingerichtet, um den seit der Meiji-Restauration von 1868 gefallenen japanischen Soldaten zu gedenken. Heute werden im Yasukuni-Schrein rund 2,5 Millionen Soldaten geehrt, von denen die meisten im Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen. Politisch höchst problematisch ist die Tatsache, dass unter den im Schrein geehrten auch mehr als ein Dutzend Kriegsverbrecher sind. Wer den Schrein besucht, sollte sich deshalb vorab mit dessen Geschichte und politischer Bedeutung auseinandersetzen.

Die Geschichte des Yasukuni-Schreins

Der Yasukuni-Schrein war 1869 unter dem Namen Tōkyō Shōkonsha (dt. „Tokioter Schrein zum Herbeirufen der Totengeister“) im Stadtbezirk Chiyoda unmittelbar nördlich des Kaiserpalastes in der neuen Hauptstadt Tokio gegründet worden. Er befindet sich auch heute noch an gleicher Stelle. Im Schrein sollte aller Kriegsgefallenen als kami und „Heldenseelen“ gedacht werden, die auf der kaiserlichen Seite in den Restaurationswirren gekämpft hatten.

Der Schrein wurde später auch auf die Toten aus anderen Konflikten erweitert, wie der japanischen Strafexpedition nach Taiwan im Jahre 1874. 1879 bestimmte ihn der Tennō zum Bekkaku kanpeisha (dt. „Reichsschrein der Sonderklasse“) und gab ihm den Namen „Yasukuni“ mit der Bedeutung „ich tat es, um das Land zu befrieden“.

Ab dem Russisch-Japanischen Krieg im Jahre 1904 wurde im Fall einer Kriegserklärung diese rituell den Toten am Yasukuni-Schrein verlesen. Ebenso wurde der Friedensschluss rituell den Geistern in einer offiziellen Staatsfeierlichkeit vorgetragen. Der Schrein diente als Kulisse militärischer Massenveranstaltung, wie dem siegreichen Einmarsch nach dem Krieg gegen Russland oder dem 1907 eingeführten Tag des Heeres am 30. April.

Aufgrund der in der japanischen Nachkriegsverfassung verfügten Trennung von Staat und Religion im Rahmen der Abschaffung des Staats-Shintō musste der Schrein entweder säkularisiert oder aus staatlicher Trägerschaft entlassen werden. Er entschied sich für Letzteres und hat heute einen Status als unabhängige religiöse KörperschaftDer immer wieder von konservativen Kreisen erhobenen Forderung, den Yasukuni-Schrein zur nationalen Gedenkstätte zu erheben, steht bislang noch die japanische Verfassung entgegen. Trotzdem wird er jedes Jahr von etwa sechs Millionen Japanern besucht, vornehmlich von Hinterbliebenen, einflussreichen Veteranenverbänden, aber auch von nationalistischen und rechtsextremen Vereinigungen.

Der Yasukuni-Schrein als Gegenstand politischer Auseinandersetzungen

Kaum ein anderer Ort Japans ist politisch so umstritten wie der Yasukuni-Schrein. Im Schrein werden die knapp 2,5 Millionen japanischen Soldaten geehrt, die in den Kriegen des Landes seit der Meiji-Restauration im Jahre 1868 für Kaiser und Vaterland ihr Leben verloen. Mit über 2 Millionen Toten fielen die meisten davon im Zweiten Weltkrieg.

Auf dem Gelände des Yasukuni-Schreins sind übrigens keine Toten beerdigt. Vielmehr werden die Namen der Gefallenen in der Haupthalle in einem sogenannten „Seelenregister“ geführt – als „Kami“, übernatürliche Wesen im Schintoismus, einer weitverbreiteten Religion in Japan. Zu diesen verehrten Kami gehören auch eine Reihe verurteilter japanischer Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs. 1948 wurden sie vom Internationalen Militärgerichtshof in Tokio wegen „Verbrechen gegen den Weltfrieden“ schuldig gesprochen.

1978 nahm die private Stiftung, die nach Kriegsende Träger des Schreins wurde, heimlich die Namen von 14 angeklagten Kriegsverbrechern in das Seelenregister auf. Seitdem der Schritt der Stiftung 1979 publik wurde, verzichtete Kaiser Hirohito auf seinen bis dahin üblichen alljährlichen Besuch des Schreins. Auf keinen Fall wollen Japans Nachbarländer wie China und Südkorea, die stark in den Kriegen gegen Japan gelitten hatten, akzeptieren, dass verurteilte Kriegsverbrecher als verehrungswürdige Geister behandelt werden. Gegen jeden Yasukuni-Besuch durch japanische Politiker legen sie Protest ein.

Das Yushukan Museum

Auf dem Gelände des Yasukuni-Schreins befindet sich auch das Yushukan Museum. Das 1882 gegründete Museum nimmt für sich in Anspruch, das älteste Militärmuseum Japans zu sein. Die Ausstellung im Yushukan Museum dreht sich um die Seelen der japanischen Soldaten, die in den Kriegen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderst für ihr Land fielen. Zu sehen sind auch Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände der japanischen Armee.




Telefon

+81 3 3261 8326

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Yasukuni-Schrein Nov. – Feb.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
06:00 – 17:00 06:00 – 17:00 06:00 – 17:00 06:00 – 17:00 06:00 – 17:00 06:00 – 17:00 06:00 – 17:00

Öffnungszeiten Yasukuni-Schrein Mrz. – Okt.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
06:00 – 18:00 06:00 – 18:00 06:00 – 18:00 06:00 – 18:00 06:00 – 18:00 06:00 – 18:00 06:00 – 18:00

Öffnungszeiten Yushukan Museum:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30

Eintrittspreise

Eintrittspreise Yasukuni-Schrein:

Kostenlos

Eintrittspreise Yushukan Museum:

Erwachsene: 1.000¥

Studenten: 500¥

Schüler: 300¥

Grundschüler und Kleinkinder: frei

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Lage

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In unmittelbarer Nähe des Yasukuni-Schreins gibt es nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten.

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