MUSEU NACIONAL DOS COCHES

Beschreibung

Das Wichtigste zum Museu Nacional dos Coches in Kürze

Wer sich für historische Fahrzeuge interessiert, sollte sich in Lissabon auf den Weg in das Museu Nacional dos Coches (dt. „Nationales Kutschenmuseum“) machen. Das im Stadtteil Belém gelegene Museum besitzt eine der schönsten und einmaligsten Sammlungen historischer Kutschen und sonstiger Transportmittel, wie Karossen, Sänften und Tragsessel, die vom portugiesischen Hof und europäischen Adelshäusern vom 17. bis zum 19. Jahrhundert verwendet wurden.

Die Gebäude des Museu Nacional dos Coches

Der Lissabonner Teil des Museums ist inzwischen zweigeteilt: Sein älterer (nunmehr kleinerer) Teil befindet sich in der ehemaligen klassizistischen Reithalle des Palácio Nacional de Belém. Gegenüber ist seit 2015 in einem futuristischen Neubau der größere Teil der gesamten Sammlung zu besichtigen. Ein weiterer Teil der Sammlung des Museu Nacional dos Coches befindet sich in den alten Reitställen des Herzogspalasts in Vila Viçosa in der Provinz Alentejo.

Die ehemalige Reithalle des Palácio Nacional de Belém wurde 1787 vom italienischen Architekten Giacomo Azzolini erbaut. Das Halleninnere wurde vom Künstler Francisco de Setubal mit Darstellungen und Azulejo-Mosaiken der Wissenschaft, des Handels, des Friedens und des Sieges ausgeschmückt. Die 50 Meter lange und 17 Meter breite Reitbahn wurde für die Ausbildung von Pferden und für Vorstellungen genutzt. Das ursprüngliche Kutschenmuseum wurde 1905 in diesem Gebäude auf Veranlassung der letzten portugiesischen Königin Amélie etabliert.

2010 wurde der Grundstein für den vom brasilianischen Stararchitekten Paulo Mendes da Rocha entworfenen Neubau gelegt. Bis 2013 wurde das Museum zwar fertiggestellt und der Öffentlichkeit vorgestellt, konnte jedoch aufgrund fehlender finanzieller Mittel vorerst nicht eröffnet werden. Seit 2015 ist es nun für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Ausstellungen des Museu Nacional dos Coches

Beide Häuser beherbergen eine umfangreiche Sammlung von Kutschen der portugiesischen Königsfamilie und des portugiesischen und europäischen Adels. Zu den zahlreichen Exemplaren aus dem 16. bis 19. Jahrhundert gehören die Reisekutsche Philipps II. von Spanien oder die in England gefertigte Königskutsche von Johann VI. aus Portugal. Die Sammlung gibt ebenso einen umfangreichen Überblick über die Entwicklung der Kutschen mit Ausstellungsstücken aus England, Frankreich, Italien, Österreich Portugal und Spanien.

Zu den Highlights der Ausstellung zählen mehrere pompöse Barock-Kutschen aus dem 18. Jahrhundert, die bemalt und mit vergoldeten Schnitzereien verziert sind. Zu den eindrucksvollsten Ausstellungsstücken gehören eine Karosse, die Papst Clemens XI. 1715 dem portugiesischen König Johann V. schenkte, und die beiden 1716 für Papst Clemens XI. gebauten Kutschen. Neben den Kutschen präsentiert die Sammlung in beiden Häusern auch Gemälde, Sänften, Kutscherlivreen, Zaumzeug, Sättel und andere Accessoires.