AUSSTELLUNG DER ERRUNGENSCHAFTEN DER VOLKSWIRTSCHAFT

Beschreibung

Das Wichtigste zur Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft in Kürze

Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft – es ist wohl der sperrigste und undurchsichtigste Name für eine Sehenswürdigkeit, den man sich nur vorstellen kann (deshalb verwenden wir ab sofort die russische Abkürzung „WDNKH“). Was früher eine Art „Weltausstellung“ für die sozialistischen Sowjetrepubliken war, ist heute ein riesiges Erholungs- und Unterhaltungsgelände, das für diverse Kultur-, Vergnügungs- und Sportveranstaltungen genutzt wird und auch heute noch bei den Moskauern hoch im Kurs steht. Jedes Jahr kommen ca. 20 Millionen Einheimische und Touristen auf das Gelände der WDNKH, um sich hier zu erholen, zu vergnügen, zu unterhalten, zu bilden, Sport zu treiben und natürlich auch Fotos zu machen.

Die Geschichte der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft

Der Bau der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft

Die WDNKH wurde ursprünglich 1939 als Leistungsschau der sowjetischen Volkswirtschaft gegründet. In Norden Moskaus wurde damals eine gigantische Ausstellungsstadt mit etwa 250 Gebäuden aus dem Boden gestampft, um dem Publikum die Errungenschaften der sozialistischen Wirtschaft darzustellen. In riesigen Pavillions stellten die damaligen Unionsrepubliken die wichtigsten Güter und Entwicklungen ihrer Industrie und Landwirtschaft dar. Architektonisch gesehen ist die WDNKH ein Mix aus verschiedenen Baustilen – von Neoklassizismus über Art Deco und Barock bis hin zu orientalischen Stilisierungen und sowjetischem Modernismus durften die Architekten hier ihre Phantasien weitgehend ausleben (solange sie natürlich mit den Dogmen des sozialistischen Realismus vereinbar waren).

Die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft im und nach dem Zweiten Weltkrieg

Mit Beginn des Zeiten Weltkrieges im Sommer 1941 wurde die Ausstellung offiziell geschlossen – ein Teil der Exponate wurde verkauft, ein anderer Teil wurde evakuiert. In den Kriegsjahren gerieten viele der Pavillions in Verfall, wurden aber nach dem sowjetischen Sieg wieder aufgebaut. Zwischen den 1950-er und 1990er-Jahren stellte die WDNKH ein idealisiertes Modell eines glücklichen und fortschrittlichen Landes dar. In wunderschönen Pavillions, gestaltet in der Tradition der sowjetischen Republiken, wurden die vielfältigen Errungenschaften und Fortschritte der sozialistischen Welt in Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und Wissenschaft dargestellt. Aufgrund der nationalen Bedeutung für die Sowjetunion wurde besonders das Thema Weltraum hervorgehoben.

Die Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft nach dem Ende der Sowjetunion

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion begann die WDNKH zu zer- und verfallen. Die Pavillions wurden ausgeräumt und vielfach als Marktfläche vermietet. Ab 2005 wurde das Ausstellungsgelände als Messeplatz ausgebaut, auf dem Fach- und Publikumgsmessen veranstaltet wurden. Ab 2014 bekam das WDNKH jedoch wieder neues Lebens eingehaucht. Viele der Pavillions wurde in ihrer früheren Schönheit restauriert, ein Theater wurde eröffnet und das Polytechnische Museum und Europas größtes Ozeanarium auf dem Gelände errichtet.

Die Sehenswürdigkeiten auf dem Gelände der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft

Außerdem befinden sich auf dem Ausstellungsgelände bzw. in seiner unmittelbaren Nähe das ehemals größte Riesenrad Europas (bevor es das London Eye gab), der berühmte Brunnen der Völkerfreundschaft, der als Symbol der Einheit des Vielvölkerstaates Sowjetunion galt (und übrigens der erste Licht- und Musik-Brunnen weltweit war), der wunderschöne Brunnen der steinernen Blume in Form einer riesigen Blume, die mit Glasmosaik verziert ist und das bekannte Denkmal Arbeiter und Kolchosbäuerin (die Paarskulptur von einem Mann und einer Frau, die über ihren Köpfen Hammer und Sichel halten, avancierte zum Symbol der Sowjetunion). Und zu guter Letzt sei noch das Kosmonautenmuseum erwähnt, das ein besonderes Hightlight des WDNKH darstellt. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann auch noch den nur unweit vom WDNKH entfernt gelegenen Fernsehturm Ostankino und den Botanischen Garten Moskaus besuchen.