FACETTENPALAST

Beschreibung

Das Wichtigste zum Facettenpalast in Kürze

Der Facettenpalast ist eines der eher unbekannten Gebäude des Moskauer Kremls, aber trotzdem unbedingt einen Blick wert. Der sich an den Großen Kremlpalast anschließende Facettenpalast ist nicht nur der älteste Teil des Großen Palastes, sondern auch gleichzeitig das älteste bis heute erhaltene profane Bauwerk Moskaus. Von außen sind die südliche und die östliche Fassade des Facettenpalast zu sehen, die sich unmittelbar am Kathedralenplatz des Kremls, zwischen der Mariä-Verkündigungs- und der Mariä-Entschlafens-Kathedrale, befinden. Der markanten Gestalt seiner Ostfassade verdankt der Facettenpalast auch seinen Namen. Diese wird nämlich von horizontalen Reihen scharfkantiger Steine geziert, die den Eindruck einer Facettenoberfläche erwecken. An seiner Westseite schließt sich der Palast unmittelbar an das zentrale Gebäude des Großen Kremlpalastes an, wo auch ein Übergang zwischen den beiden Häusern existiert.

Die Geschichte des Facettenpalastes

1487 ließ Großfürst Iwan III. „der Große“ den Facettenpalast als einen der ersten steinernen Bauten des Kremls errichten, nachdem eine Reihe von Feuersbrünsten die bis dahin von Holzbauten dominierte Festung immer wieder verwüstet hatte. Mit dem Bau wurden mit Marco Ruffo und Pietro Antonio Solari jene zwei italienischen Baumeister beauftragt, die das Ensemble des Kremls architektonisch mit am stärksten geprägt haben. Fertiggestellt wurde der Palast im Jahre 1492 und diente fortan als wichtigste Räumlichkeit für feierliche Empfänge des Zaren, Krönungsfeiern, Festmähler, Staatsakte und ähnliche Zeremonien.

Im Laufe der Jahrhunderte behielt der Facettenpalast im Wesentlichen seine Funktion als Fest- und Tagungsraum, auch wenn er bei Großbränden immer wieder Schäden erlitt und mehrmals in seiner Geschichte umgestaltet bzw. umgebaut wurde. Bis heute wird der Palst für offizielle Empfänge des russischen Präsidenten für hohe Staatsgäste genutzt.

Die Architektur des Facettenpalastes

Obwohl das quaderförmige Gebäude von außen dreistöckig wirkt, verfügt es in Wirklichkeit nur über eine Etage, zu der die zwei an den Fassaden nicht immer symmetrisch angeordneten Fensterreihen gehören, sowie über ein nur für Wirtschaftszwecke verwendetes Sockelgeschoss. Die Verkleidung aller vier Fassaden des Palastes ist aus weißem Stein gehalten, was das Bauwerk zu einem der typischen Architekturdenkmäler des frühneuzeitlichen Moskowiens macht.