FERNSEHTURM OSTANKINO

Beschreibung

Das Wichtigste zum Fernsehturm Ostankino in Kürze

Wer die beste und weiteste Aussicht auf Moskau genießen will, muss sich auf den Weg zum Fernsehturm Ostankino machen. Der etwa acht Kilometer nördlich des Stadtzentrums stehende Fernsehturm ist ein Bauwerk der Superlative. Mit einer Höhe von 537 Metern ist er das höchste Bauwerk Europas und war von seiner Fertigstellung im Jahre 1967 bis 1975 auch das höchste freistehende Bauwerk der Welt (1976 wurde er vom 553 Meter hohen CN Tower in Toronto übertroffen). Auch heute noch gehört der Fernsehturm Ostankino zu den höchsten Bauwerken seiner Art weltweit (nur der Tokyo Sky Tree, der Canton Tower und der CN Tower übertreffen ihn noch). Von seinen Aussichtsplattformen in 340 Metern Höhe genießt man eine grandiose Aussicht über die Millionenmetropole Moskau.

Die Geschichte des Fernsehturms Ostankino

Der Fernsehturm Ostankino geht auf einen Entwurf des russischen Bauingenieurs und Architekten Nikolai Wassiljewitsch Nikitin zurück. Baubeginn war im Jahr 1963. In nur vier Jahren Bauzeit wurde das Megabauwerk fertiggestellt. Im August 2000 war der Fernsehturm Schauplatz einer Tragödie. Bei einem Brand in 450 Metern Höhe stürzten vier Menschen mit einem Aufzug in den Tod. Der Turm erlitt bei der Brandkatastrophe so starke strukturelle Schäden, dass sogar ein Abriss in Erwägung gezogen wurde. Wegen der anschließenden Renovierungsarbeiten waren die Aussichtsplattform und das Turmrestaurant für mehrere Jahre geschlossen. Seit 2009 ist der Fernsehturm jedoch wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Architektur des Fernsehturms Ostankino

Der Fernsehturm Ostankino steht auf einem Ringfundament mit 74 Meter Durchmesser, das 3,5 Meter in die Erde ragt. Sein Turmfuß besteht aus einem 63 Meter hohen Kegelstumpf mit zehn trapezförmigen Aussparungen. Darüber befinden sich unterschiedlich große Bullaugen. Der ungewöhnliche stelzenartige Turmfuß lehnt sich formenmäßig an die Pflanzenwelt an; Baumstämme ragen ähnlich in den Himmel.

Der Durchmesser des Turmschafts verjüngt sich von 18 auf 8,10 Meter. Der Betonteil ist 385 Meter hoch. Daran schließt sich ein Stahlmast als Antennenträger an. Auf unterschiedlichen Höhen kragen Ringplattformen für Richtfunkantennen und Windmessgeräte sowie Einzelgeschosse für Sendezwecke aus. Der eigentliche Turmkorb befindet sich auf einer Höhe von 325 bis 360 Metern und hat acht Geschosse. Aus seiner zylindrischen Grundform springt aus der Mitte ein ebenfalls zylindrisches Geschoss hervor. Trotz seines Höhe von über 500 Metern und seines Gewichts von mehr als 50.000 Tonnen ist der Fernsehturm Ostankino eine äußerst filigrane Erscheinung und wirkt fast wie eine feine Nadel, die sich in den Moskauer Stadthimmel erhebt.

Die Aussichtsplattformen des Fernsehturms Ostankino

Hauptgrund für einen Besuch des Fernsehturms wird für die meisten Leute jedoch nicht die gelungene Architektur des Fernsehturms sein, sondern seine Aussichtsplattformen. Dieser werden nach einer knapp einminütigen Fahrt mit einem Hochgeschwindigkeitsaufzug erreicht. Der Fernsehturm Ostankino hat zwei Aussichtsplattformen: Eine offene in 340 Metern Höhe (die nur von Mai bis Oktober zugänglich ist) und eine geschlossene in 337 Metern Höhe.

An Schönwettertagen kann man von den Aussichtsplattformen bis zu 20 Kilometer weit sehen. Wer schwindelfrei ist, kann durch einen Glasboden auch die über 300 Meter nach unten blicken. Die Besichtigungstour des Turms und der Aussichtsplattform, bei der man technische und historische Details über den Fernsehturm erfährt, erfolgt als geführte Exkursion. Wer will, kann sich im Anschluss noch im unterhalb der Aussichtsplattformen befindlichen dreistöckigen Restaurantkomplex verköstigen. Er besteht aus einem Bistro, einem Café und einem Drehrestaurant mit dem bezeichnenden Namen „7. Himmel“, das einem die Möglichkeit bietet, Moskau beim Essen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.