Projekt Beschreibung

GROßER KREMLPALAST




Beschreibung

Das Wichtigste zum Großen Kremlpalast in Kürze

Wer in einer Nachrichtensendung einen Bericht aus Moskau sieht, wird in der Regel ein Gebäude auf dem Bildschirm sehen: Den Großen Kremlpalast. Er ist der wahrscheinlich wichtigste Teil des gesamten Moskauer Kremls. Der Große Kremlpalast setzt sich aus mehreren Bauwerken verschiedener Stile zusammen, die vom 15. bis zum 19. Jahrhundert entstanden. Der zentrale Teil des Palastkomplexes entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und diente ursprünglich als Moskauer Hauptresidenz des Zaren und seiner Familie. Heute gehört der Große Kremlpalast zum Dienstgebäudekomplex des russischen Präsidenten.

Das Gebäude des Großen Kremlpalastes

Da das aus dem 19. Jahrhundert stammende zentrale Gebäude des Kremlpalastes bei dessen Errichtung an die bereits bestehenden Gebäude des Terem-Palastes, des Facettenpalastes und der Goldenen Zarinnenkammer angebaut wurde, werden diese ebenfalls zum Komplex des Großen Kremlpalastes gezählt. Nicht unmittelbar an den Palast angebaut, jedoch mit ihm durch geschlossene Übergänge verbunden, sind darüber hinaus das benachbarte Gebäude der Rüstkammer und die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale.

Mit einer Fassadenlänge des zentralen Gebäudes von 125 Metern und einer Höhe bis zur Kuppel von 44 Metern nimmt der Große Kremlpalast im Gebäudeensemble des Moskauer Kremls eine führende Stellung ein. Das Gebäude befindet sich im südlichen Teil des Kremlgeländes, nahe dem Abhang zum Moskwa-Ufer hin und ist daher besonders gut von der Moskwa bzw. deren gegenüberliegendem Ufer aus zu sehen. Innerhalb des Kreml-Ensembles befindet sich der Große Kremlpalast zwischen der Kremlmauer im Süden, dem Gebäude der Rüstkammer im Westen, dem Staatlichen Kremlpalast im Norden und dem Kathedralenplatz (mit der Erzengel-Michael-, der Mariä-Entschlafens- und der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale) im Osten.

Das zentrale Palastgebäude erscheint von außen her dreistöckig, verfügt jedoch im Inneren über nur zwei Ebenen, da die fünf Paradesäle im zweiten Stockwerk bei einer Deckenhöhe von bis zu 18 Metern jeweils zwei übereinander liegende Fensterreihen aufweisen. Die Anzahl der Räumlichkeiten im Inneren des Kremlpalastes beläuft sich auf rund 700 mit einer Gesamtfläche von 24.000 Quadratmetern. Werden auch die anliegenden Gebäude des Terem-Palastes, des Facettenpalastes und der Goldenen Zarinnenkammer mitgezählt, so ergibt sich eine Gesamtfläche der Räumlichkeiten von knapp 35.000 Quadratmetern.

Die Funktionen des Großen Kremlpalastes

Während der Palast im 19. Jahrhundert als Zarenresidenz und unter anderem für feierliche Empfänge der Zarenfamilie bei deren Moskauer Aufenthalten diente, ist er heute Bestandteil des zum UNESCO-Welterbe gehörenden Museumsensembles des Kremls, aber auch Teil der offiziellen Arbeitsresidenz des Präsidenten Russlands. Aus diesem Grund sind die Bauten (einschließlich des Terem- und des Facettenpalastes) grundsätzlich nicht öffentlich zugänglich; sie können aber im Rahmen einer (sehr kostspieligen) Sonderführung für angemeldete Gruppen von innen besichtigt werden.

Die Geschichte des Großen Kremlpalastes

Vorgängerbauten des Großen Kremlpalastes

Beschreibungen der ersten Vorgängerbauten des heutigen Großen Kremlpalastes sind nicht überliefert. Bekannt ist allerdings, dass ein erster Großfürstenpalast hier bereits im frühen 14. Jahrhundert stand. Dass die Residenzen der Herrscher über das Großfürstentum Moskau bzw. später das Zarentum Russland und das Russische Reich genau an dieser Stelle des Kremls standen, dürfte vor allem durch die äußerst repräsentative Lage des Grundstücks zu erklären sein. Das sich südlich hiervon erstreckende steile Ufer der Moskwa verlieh den Gebäuden, die damals vom Fluss aus weithin sichtbar waren, eine besondere Stellung unter allen Bauwerken der Festung.

Der erste Große Kremlpalast

Da nahezu alle nichtsakralen Gebäude Moskowiens damals aus Holz gebaut waren, führten zahlreiche Großbrände im Laufe des 15. Jahrhunderts zur Zerstörung der fürstlichen Gemächer auf dem Kremlgelände. Erst im Jahre 1487 entstand mit dem bis heute erhaltenen Facettenpalast eine der ersten steinernen Bauten des Kremls. Nachdem im Jahre 1493 ein besonders verheerender Großbrand abermals einen Großteil des Kremls einschließlich der alten hölzernen Fürstengemächer verwüstete, begann die Errichtung des ersten steinernen Palastes, der den vor allem repräsentative Zwecke erfüllenden Facettenpalast als Hauptresidenz der Großfürsten ergänzen sollte.

Mit der Ausführung der Arbeiten wurden Baumeister aus Italien beauftragt – ähnlich wie es auch beim Neubau der Mauern, der Türme und vieler anderer bis heute erhaltener Bauwerke des Kremls der Fall war. Speziell den Bau des Fürstenpalastes vertraute der damalige Großfürst Iwan III. „der Große“ dem Mailänder Baumeister Aloisio da Milano an. Die Errichtung begann 1499 und wurde 1508, somit erst nach dem Tod Iwan III., vollendet. Im Gegensatz zu den früheren Holzbauten sollte der neue Palast von da an über 200 Jahre lang stehen. Im Laufe des 16. und des 17. Jahrhunderts wurde er mehrmals umgebaut und erweitert, wobei die bekannteste Erweiterung der 1636 fertiggestellte und bis heute erhaltene Terem-Palast darstellt.

Die Vorgängerbauten des Großen Kremlpalastes dienten den russischen Zaren noch bis Ende des 17. Jahrhunderts ganz oder teilweise als Residenz. Dies änderte sich um 1703 in der Herrschaftszeit Peter I. „des Großen“, der die Residenz in die neue Reichshauptstadt Sankt Petersburg verlegen ließ. Die alten Moskauer Gemächer wurden kaum noch ihrem ursprünglichen Zweck nach genutzt und verfielen mit der Zeit. Einige hölzerne Nebenbauten fielen einem erneuten Brand zum Opfer und wurden nicht wieder aufgebaut, der Rest des Palastkomplexes wurde unter anderem als Verwaltungsgebäude genutzt.

Der Rastrelli-Palast

1749 ließ Kaiserin Elisabeth einen Teil der alten Zarengemächer abtragen, um an ihrer Stelle einen repräsentativen Palast bauen zu lassen, der die neue Moskauer Hauptresidenz der russischen Kaiser werden sollte. Mit der Ausführung wurde der renommierte italienische Architekt Bartolomeo Francesco Rastrelli beauftragt. Das Gebäude wurde 1753 fertiggestellt und erhielt den Namen Winterpalast (im gleichen Barock-Stil erbaute Rastrelli übrigens einige Jahre später auch den weitaus bekannteren Winterpalast in Sankt Petersburg, der von da an als Petersburger Kaiserresidenz diente). Im Krieg gegen Napoleon wurde der Moskauer Winterpalast 1812 zerstört und bis 1817 wiederhergestellt.

Der heutige Große Kremlpalast

Erst Zar Nikolaus I. ließ in den 1830er-Jahren Rastrellis Palast abtragen, um an seiner Stelle eine neue Moskauer Zarenresidenz in einem dem Klassizismus angenäherten Stil errichten zu lassen, welcher im damaligen Russland als zeitgemäß galt. Der Entwurf des neuen Palastes stammte von Konstantin Thon, der für eine Reihe bekannter Moskauer Bauwerke des 19. Jahrhunderts (darunter die Christ-Erlöser-Kathedrale) bekannt ist.

Die Bauarbeiten am zentralen Palastgebäude dauerten 1838 bis 1849. Im Ergebnis entstand der im Wesentlichen heute noch bestehende Komplex des Großen Kremlpalastes. Der Terem-Palast und die Goldene Zarinnenkammer wurden nahezu vollständig vom dominierenden zentralen Teil umschlossen, so dass sie seitdem von außen kaum noch sichtbar sind. Von seiner Fertigstellung bis zum Sturz des Zaren stellte der Große Kremlpalast die Residenz der russischen Monarchen in Moskau dar. Hier wohnten der Zar samt Familie und Gefolge bei seinen Aufenthalten in Moskau, zudem wurden hier wichtige staatliche Zeremonien durchgeführt.

Der Große Kremlpalast zu Sowjetzeiten

Nach dem Sturz der Monarchie in Russland und der Oktoberrevolution im Jahr 1917 verloren die Gebäude des Großen Kremlpalastes ihre Funktion als Zarenresidenz. Gleichzeitig zog die neue Staatsmacht von Sankt Petersburg wieder nach Moskau, und der Kreml wurde damit wieder zum Standort der wichtigsten staatlichen Behörden. Wie viele andere Kremlgebäude wurde daher auch der ehemalige Palast der Zaren nunmehr für Verwaltungszwecke genutzt.

Ab den 1930er-Jahren wurden dort unter anderem Tagungen des Obersten Rates der UdSSR und der Russischen SFSR, Kongresse der Komintern sowie Parteitage der KPdSU durchgeführt. Außerdem dienten die fünf Festsäle des zentralen Palastes für feierliche Veranstaltungen wie beispielsweise für die Ehrung der Helden der Sowjetunion. Auch in der Architektur des Palastes wurden in der Sowjetzeit einige Veränderungen vorgenommen. Zwei Festsäle wurden 1934 zu einem großen Sitzungssaal umgebaut, in dem von da an die größeren Tagungen stattfanden, und die Fassaden zierten nunmehr die sowjetischen Staatssymbole anstatt des Doppeladlers des Zarenreiches.

Der Große Kremlpalast in der Gegenwart

Nach dem Ende der Sowjetunion 1991 ging der Palastkomplex in die Verwaltung des Präsidenten Russlands über und ist bis heute offiziell Teil der Diensträumlichkeiten des russischen Präsidenten. Die während der Sowjetzeit vorgenommenen Umbauten wurden im Zuge einer aufwändigen Sanierung des Gebäudekomplexes in den Jahren 1994–99 wieder rückgängig gemacht, so dass die heutige Innenausstattung des Palastes zu einem großen Teil dem prunkvollen Originalzustand des 19. Jahrhunderts entspricht. Nach wie vor werden die großen Empfangssäle im zweiten Stock des zentralen Palastgebäudes für feierliche Staatsakte genutzt, so beispielsweise für die Amtseinführung des Präsidenten. Da das Innere des Großen Kremlpalastes nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist, sei an dieser Stelle auch auf eine Beschreibung verzichtet.




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Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Mitte Mai – Ende Sep.:

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09:30 – 18:00 09:30 – 18:00 09:30 – 18:00 geschlossen 09:30 – 18:00 09:30 – 18:00 09:30 – 18:00

Öffnungszeiten Okt. – Mitte Mai:

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Der Große Kremlpalast kann nur von außen besichtigt werden.

Eintrittspreise

Normalpreis (Besichtigung des Kremls): 500R

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie 1: Haltestelle Biblioteka imeni Lenina

Metrolinie 4: Haltestelle Alexandrovskiy Sad

Mit dem Auto:

Nächstgelegener Parkplatz ist MSD Parking.

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