Projekt Beschreibung

MARIÄ-ENTSCHLAFENS-KATHEDRALE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Mariä-Entschlafens-Kathedrale in Kürze

Wer den Moskauer Kreml besucht sollte keinesfalls vergessen, der Mariä-Entschlafens-Kathedrale einen Besuch abzustatten. Die häufig auch Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale genannte Kirche ist nämlich das größte der vielen Gotteshäuser im Kreml und das älteste vollständig erhaltene Gebäude in Moskau. Außerdem hat die Kathedrale große historische Bedeutung: Hier wurden die russischen Zaren von Mitte des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts gekrönt und die Moskauer Metropoliten sowie die Patriarchen der russisch-orthodoxen-Kirche vom späten 16. bis ins frühe 18. Jahrhundert beigesetzt.

Die Lage der Mariä-Entschlafens-Kathedrale

Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale steht frei auf dem höchsten Punkt des Kreml-Hügels an der Nordseite des Kathedralenplatzes. Eine schmale Gasse trennt sie im Norden vom Patriarchenpalast mit der Zwölf-Apostel-Kirche. Südwestlich erhebt sich der Glockenturm Iwan der Große und im Süden am gegenüberliegenden Platzende die Erzengel-Michael-Kathedrale. Im Südwesten, ebenfalls nur durch einen schmalen Durchgang von der Kirche getrennt, steht der Facettenpalast.

Die Geschichte der Mariä-Entschlafens-Kathedrale

Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale vom 12. bis 14. Jahrhundert

Über die frühe Baugeschichte der Kathedrale existieren keine Aufzeichnungen. Aufgrund der Ausgrabung eines mittelalterlichen Gräberfeldes mit kostbaren Grabbeigaben wird vermutet, dass bereits Mitte des 12. Jahrhunderts an Stelle der heutigen Kathedrale eine Holzkirche stand. Der erste sicher nachweisbare Kirchenbau wurde in den Jahren 1326/27 errichtet und stand im Zusammenhang mit dem planmäßigen Ausbau des Kremls unter Fürst Iwan Kalita. Es handelte sich um eine bescheidene Kirche aus Kalkstein, die nicht nur die städtische Hauptkirche war, sondern nach der Sitzverlegung der Metropoliten nach Moskau auch als deren neue Hauskirche fungierte.

Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale im 15. Jahrhundert

Diese erste Steinkiriche war bereits um 1470/71 in so schlechtem baulichen Zustand, dass 1472 ein Neubau begonnen wurde. Die neue Moskauer Kathedrale sollte ein Prachtbau werden, um den Rang Moskaus als neues Zentrum der Orthodoxie zu verdeutlichen, den die Stadt seit der Eroberung von Byzanz im Jahre 1453 durch die Osmanen innehatte. Allerdings stürzte das Bauwerk kurz vor seiner Vollendung 1474 in sich zusammen. Ob ein Erdbeden der Auslöser war oder ob statische und materielle Unzulänglichkeiten die Katastrophe auslösten, ist bis heute nicht geklärt.

Fakt ist jedoch, dass in der Folge des Unglücks den bisherigen Architekten die Bauleitung entzogen wurde und Zar Iwan III. einen Baumeister in Italien anwerben ließ, das seinerzeit als Wiege der Renaissance für seine hochentwickelte Bautechnik bekannt war. Im Bologneser Aristotele Fioravanti wurde man fündig, der sich 1475 auf den Weg nach Moskau machte. Fioravanti ließ die Ruine der Kathedrale vollständig abräumen und errichtete in nur vierjähriger Bauzeit die heutige Kirche. Auf ausdrücklichen Wunsch des Moskauer Metropoliten nahm sich Fioravanti zwar die gleichnamige Mariä-Entschlafens-Kathedrale in Wladimir zum Vorbild für seinen Neubau, bediente sich aber auch Elementen und Techniken der renaissancezeitlichen Architektur. Obwohl die Kathedrale bereits im August 1479 geweiht werden konnte, dauerte die Fertigstellung der reichen Innenausstattung noch bis in das zweite Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts.

Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale vom 16. bis 19. Jahrhundert

Die Leuchtturmwirkung der neuen Hauptkirche der Orthodoxie und die revolutionären Konstruktionsmethoden, die Fioravanti in Russland eingeführt hatte, brachten andernorts zahlreichen Kirchenneubauten hervor, die sich mehr oder minder eng am Moskauer Vorbild orientierten. Vor allem der Fünfkuppeltypus (die Kuppeln symbolisieren dabei Jesus Christus und die vier Evangelisten) fand in der Folge weitestgehende Verbreitung.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kathedrale mehrfach durch Brände und Invasoren verwüstet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kathedrale wieder in ihren ursprünglich Zustand versetzt. Dabei rekonstruierte man unter anderem die ursprüngliche Größe der Apsisfenster und befreite die Wand- und Deckenmalereien im Inneren von den Übermalungen des späten 17. bis 19. Jahrhunderts.

Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale im 20. Jahrhundert

Bald nach der Übersiedlung der neuen sowjetrussischen Regierung nach Moskau im Jahre 1918 wurde die Kathedrale, wie auch alle anderen Kirchen im Moskauer Kreml, für Gottesdienste geschlossen und zum Museum erklärt. 1922 beschlagnahmte das Sowjetregime den größten Teil der Ausstattung und des Kirchenschatzes, der zum Großteil in den Fundus der Rüstkammer des Kremls und der Tretjakow-Galerie überging. Einige Stücke wurden gegen Devisen ins Ausland verkauft. Eine Wiederbelebung der Mariä-Entschlafens-Kathedrale als Gotteshaus erfolgte erst wenige Jahre vor der Auflösung der Sowjetunion. 1991 wurde die Kathedrale schließlich der Russisch-Orthodoxen Kirche zurückübereignet.

Architektur und Innenausstattung der Mariä-Entschlafens-Kathedrale

Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale ist sowohl von außen als auch von innen ein prächtiges Bauwerk. Von außen dominieren die fünf großen goldenen Kuppeln, die der in Weiß gehaltenen Fassade aufgesetzt sind. Im Inneren der Kathedrale erwarten die Besucher eine prachtvolle Ausstattung an religiösen Kunstwerken. Die ältesten Teile der reichen Ausmalung gehen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Der überwiegende Teil der Fresken der Kirche stammt jedoch aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Das Hightlight der Kathedrale ist die gewaltige, fünfrangige Ikonostase vor der mittleren Ostapsis. Sie stammt im Kern aus dem Jahr 1547, wurde jedoch im 17. Jahrhundert ergänzt. Neben ihrer liturgischen Funktion diente die Ikonostase auch als Ruhmesgalerie der moskowitischen Kriegserfolge, da in ihr die bedeutendsten Ikonen aus den eroberten Städten eingebaut wurden. Eines der ältesten und kunsthistorisch bedeutsamsten Beispiele ist eine Ikone mit dem Brustbild des Heiligen Georg aus dem 12. Jahrhundert. Zur Linken der Königstür befand sich mit der Ikone der Gottesmutter von Wladimir (ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert), eines der bedeutendsten Kultbilder der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Und wer immer schon den Thron von Zar Iwan dem Schrecklichen sehen wollte, kann dies ebenfalls in der Mariä-Entschlafens-Kathedrale. Die prächtigen Holzschnitzereien des Throns zeigen die Übergabe der byzantinischen Kaiserinsignien an den Kiewer Großfürsten Wladimir Monomach und die Übergabe der Mütze des Monomach an Iwan IV.




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Eintrittspreise

Normalpreis (Besichtigung des Kremls): 500R

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie 1: Haltestelle Biblioteka imeni Lenina

Metrolinie 4: Haltestelle Alexandrovskiy Sad

Mit dem Auto:

Nächstgelegener Parkplatz ist MSD Parking.

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