Projekt Beschreibung

MARIÄ-VERKÜNDIGUNGS-KATHEDRALE




Beschreibung

Das Wichtigste zur Mariä-Verkündigungs-Kathedrale in Kürze

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale ist eine der drei orthodoxen Kathedralen im Kreml von Moskau. Wie auch die Mariä-Entschlafens- und die Erzengel-Michael-Kathedrale steht sich auf dem zentralen Kathedralenplatz. Historische Bedeutung hat die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale vor allem in ihrer über 100-jährigen Funktion als Hauskirche der russischen Zaren.

Die Geschichte der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale vom 13. bis 15. Jahrhundert

Laut Überlieferungen befand sich bereits Ende des 13. Jahrhunderts eine Holzkirche an Stelle der heutigen Kathedrale. Nachdem die Holzkirche einer der im damaligen Moskau häufigen Feuersbrünste zum Opfer fiel, wurde an ihrer Stelle ein Gotteshaus aus Stein erbaut (wahrscheinlich Ende des 14. Jahrhunderts). Die alte Kathedrale existierte bis Ende des 15. Jahrhunderts als sie baufällig wurde und man sie bis auf den Sockel abtragen ließ. Der damalige Moskauer Großfürst Iwan III. (der Große) lud für einen großflächigen Umbau des Kremls neben italienischen Architekten unter anderem Baumeister aus der russischen Stadt Pskow ein. Diese begannen mit dem Aufbau auf dem bestehenden Sockel im Jahre 1484 und konnten fünf Jahre später die neue Mariä-Verkündigungs-Kathedrale fertigstellen. Möglicherweise handelte es sich bei den Pskower Erbauern der Verkündigungskathedrale um die gleichen Meister, die die 1472 eingestürzte Vorgängerin der heutigen Mariä-Entschlafens-Kathedrale errichtet hatten.

Da die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale unmittelbar an die damaligen Großfürstengemächer im Kreml angrenzten (die in etwa dort standen, wo der heutige Große Kremlpalast zu finden ist), wurde die Kathedrale vom Großfürsten zu seiner Hauskirche auserkoren, wozu die Pskower Meister einen direkten Treppenübergang, der in Teilen bis heute erhalten ist, von der Kathedrale in den Palast erbauten.

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im 16. Jahrhundert

Anfangs hatte die heutige Mariä-Verkündigungs-Kathedrale nur drei Kuppeln. Nachdem sie bei einem erneuten Brand im Jahre 1547 stark beschädigt wurde, leitete der damalige Großfürst und der erste russische Zar Iwan IV. (der Schreckliche) eine Restaurierung der Kirche ein. Hierbei kamen zwei zusätzliche Kuppeln auf der westlichen Seite sowie vier ebenfalls jeweils mit einer Kuppel gekrönten Nebenaltare hinzu, so dass die Kathedrale heute insgesamt neun Kuppeln zählt.

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im 17. Jahrhundert

Von Iwans Zarenkrönung an war die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale nunmehr Hauskirche der Monarchen des Russischen Zarentums und blieb dies bis zur Errichtung des benachbarten Terempalastes samt Palastkirchen im Jahr 1636. In diesem Zeitraum beteten Mitglieder der Zarenfamilie in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale, ließen sich hier trauen und ihre Kinder taufen. Aber auch nach Verlust des Status der Hauskirche des Zaren und sogar nach dem Umzug des Zarenhofs nach Sankt Petersburg blieb die Verkündigungskathedrale eines der wichtigsten Gotteshäuser Russlands. Deren Vorsteher war zugleich Beichtvater des Zaren und den Gottesdiensten in der Kathedrale wohnte bei besonderen Anlässen die Zarenfamilie bei.

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im 18. und 19. Jahrhundert

Nach dem 16. Jahrhundert wurde die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale noch mehrmals arg in Mitleidenschaft gezogen. So wurde ein Großteil der Kirchenschätze im Zuge der polnisch-litauischen Invasion Anfang des 17. Jahrhunderts geraubt, die Kathedrale im Jahre 1737 bei einer verheerenden Feuersbrunst im Kreml schwer beschädigt und während des Krieges gegen Napoléon 1812 von den französischen Besatzern als Kaserne genutzt und größtenteils ausgeraubt. Von 1815 bis 1820 wurde die Kathedrale wieder aufgebaut und im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrfach umgebaut.

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale im 20. Jahrhundert

In den Kampfhandlungen in Moskau während der Oktoberrevolution 1917 erlitt die Kathedrale abermals Schäden und wurde kurz darauf von den neuen bolschewistischen Machthabern, wie auch die anderen russischen Sakralbauten, als Gotteshaus geschlossen und verstaatlicht. In den 1950er-Jahren wurde die Verkündigungskathedrale zusammen mit den anderen erhaltenen Kirchenbauten des Moskauer Kremls als Museum wieder öffentlich zugänglich gemacht. Auch heute ist die Kathedrale ein Museum und gehört zum Ensemble des Staatlichen Museumsreservats „Moskauer Kreml“. Seit 1992 werden in der Kathedrale am orthodoxen Feiertag der Mariä Verkündigung wieder ein Gottesdienst zelebriert.

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale von außen

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale weist im Vergleich zu den beiden anderen Kremlkathedralen etwas geringere Ausmaße auf. Da sie nicht von italienischen, sondern von russischen Architekten erschaffen wurde, unterscheidet sie sich in der Architektur auch etwas von der Mariä-Entschlafens- und der Erzengel-Michael-Kathedrale. Charakteristisch für die Verkündigungskathedrale sind vor allem ihre neun Kuppeln, für deren Vergoldung Zar Iwan der Schreckliche einer Legende nach Kirchenschmuck aus Nowgorod umschmelzen ließ.

Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale von innen

Beim Betreten der Verkündigungskathedrale merken Besucher eine der Besonderheiten der Konstruktion der Kirche. Relativ hohe Freitreppen führen zu den Eingänden. Hintergrund ist, dass die Kathedrale auf dem erhobenen Sockel ihres Vorgängerbaus errichtet wurde. Das Sockelgeschoss diente dem Zarenhof im 15. und 16. Jahrhundert unter anderem zur Aufbewahrung von Geld und anderen Schätzen.

Das Innere des Gotteshauses besteht neben dem eigentlichen Gebetsraum aus mehreren ihn umgebenden Galerien, die bei den Anbauten von Nebenaltaren im 16. Jahrhundert entstanden. Im gesamten Inneren der Kathedrale sind bis heute Teile der Wandmalereien aus dem Jahre 1508 erhalten geblieben. Sie sind sowohl in den Seitengalerien als auch im Hauptraum zu sehen und beinhalten neben vielfältigen biblischen Motiven unter anderem Abbildungen heroisierter russischer Fürsten und Großfürsten. Bei einem Großteil der heutigen Wandbemalung der Verkündigungskathedrale handelt es sich allerdings um spätere Nachbildungen, da viele Originalfresken bei Bränden im 16. und 17. Jahrhundert zerstört wurden.

Im Haupt- bzw. Altarraum der Kathedrale, dessen Gewölbe von vier rechteckigen (und ebenfalls reichlich bemalten) Pfeilern gestützt wird, stellt die fünfrängige bronzene Ikonostase mit Ikonen aus der Zeit um 1405, die ursprünglich im Vorgängerbau untergebracht waren, die Hauptsehenswürdigkeit dar. Ebenfalls auffällig ist im Altarraum der Fußboden, bestehend aus Platten aus achatartigem gelb-rotem Jaspis, die ursprünglich möglicherweise aus Konstantinopel stammen. Hinter dem Altar befindet sich ein 1894 hergestellter großer silberner Reliquienschrein, in dem sich Überreste von rund 50 Heiligen befinden. Die Reliquien wurden ab dem 15. Jahrhundert und noch bis ins 20. Jahrhundert hinein aus verschiedenen Orten des Christlichen Orientes hierher gebracht.




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Eintrittspreise

Normalpreis (Besichtigung des Kremls): 500R

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie 1: Haltestelle Biblioteka imeni Lenina

Metrolinie 4: Haltestelle Alexandrovskiy Sad

Mit dem Auto:

Nächstgelegener Parkplatz ist MSD Parking.

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