Projekt Beschreibung

NOWODEWITSCHI-KLOSTER




Beschreibung

Das Wichtigste zum Nowodewitschi-Kloster in Kürze

Das Nowodewitschi-Kloster (dt. „Neujungfrauenkloster“) ist neben dem Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad unweit von Moskau das wohl bekannteste russische Kloster. Es liegt etwa vier Kilometer südwestlich des Stadtzentrums in einer Biegung des Flusses Moskwa. 2004 wurde das Frauenkloster als herausragendes Beispiel des als Moskauer Barock bekannten Baustils in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Geschichte des Nowodewitschi-Klosters

Das Neujungfrauenkloster wurde 1524 vom Moskauer Großfürsten Wassili III. in Erinnerung an die Rückeroberung der altrussischen Stadt Smolensk im Jahre 1514 und ihrer Eingliederung in das Moskauer Reich gegründet. Dank großzügiger Schenkungen von angesehenen Familien, die ihre Töchter und Witwen in das Kloster schickten, entwickelte sich das Nowodewitschi-Kloster zum reichsten und stärksten Wehrkloster im südlichen Moskauer Befestigungsring, zu dem eine Reihe weiterer Klöster gehörten.

Im Laufe seiner Geschichte wurde das Kloster mehrfach niedergebrannt und ausgeplündert, 1571 von den Krimtataren und 1611 von polnischen Invasoren. Unter Zar Michail Fjodorowitsch wurde es wieder aufgebaut und zur Verteitigung sogar durch Soldaten verstärkt. Die Blütezeit des Klosters begann mit der Regentschaft seines Sohnes und seines Enkels, der Zaren Alexei Michailowitsch und Fjodor Alexejewitsch. Das Neujungfrauenkloster entwickelts sich Mitte des 17. Jahrhunderts zu einem der reichsten Frauenklöster Russlands, das über große Ländereien verfügte und dem sogar 36 Dörfer mit rund 15.000 Bauern gehörten.

Mit der Verlegung der Hauptstadt 1712 von Moskau nach Sankt Petersburg verlor das Nowodewitschi-Kloster an Bedeutung. In der Folge beherbergte es verschiedene soziale Einrichtungen, unter anderem ein Militärhospital und ein Waisenhaus für Findelkinder. Die Klosterländereien wurden 1764 säkularisiert. 1812 wurde das Kloster durch die Truppen Napoleons besetzt und ausgeplündert. Bei ihrem Rückzug versuchten die Franzosen das Kloster zu sprengen, was aber durch das Eingreifen einiger Nonnen vereitelt werden konnte. 1871 wurde im Kloster schließlich ein Waisenhaus für Mädchen eingerichtet.

1922 wurde das Frauenkloster geschlossen, die letzte Kirche musste ihren Betrieb 1929 einstellen. Das Gebäude beherbergte in der Folgezeit verschiedene Organisationen. Seit 1934 ist das Neujungfrauenkloster eine Außenstelle des Staatlichen Historischen Museums. 1945 wurde die Maria-Entschlafens-Kathedrale auf dem Klostergelände wieder für Gläubige geöffnet. Seit 1964 residiert im Neujungfrauenkloster der Metropolit von Krutizy und Kolomna, der für die Außenbeziehungen der russisch-orthodoxen Kirche zuständig ist und dem auch das 1994 wieder eingerichtete Frauenkloster untersteht.

Die Anlage des Nowodewitschi-Klosters

Die architektonische Entwicklung des Neujungfrauenklosters vollzog sich zwischen dem 16. und dem 17. Jahrhundert, weshalb die vorherrschende Stilrichtung der Klostergebäude der sogenannte Moskauer Barock ist. Die fast quadratische Anlage wird umgeben von einer meterdicken Mauer, die auf jeder Seite von einem Tor unterbrochen wird. Das Schutzbedürfnis wird durch vier Ecktürme und weitere acht Türme im Verlauf der Mauer berücksichtigt.

Die Gebäude des Nowodewitschi-Klosters

Der früheste Bau der Klosteranlage ist die 1524–1525 angeblich von dem italienischen Architekten Aloisio da Milano errichtete Smolensker Kathedrale. Es handelt sich um eine traditionelle Kreuzkuppelkirche mit sechs Säulen, fünf Kuppeln und drei Apsiden. Bekannt ist die Kathedrale vor allem für ihre Fresken aus dem 16. Jahrhundert.

Zu den weiteren Highlights innerhalb der Klostermauern gehören der 73 Meter hohe Glockenturm, die Mariä-Entschlafen-Kathedrale aus dem späten 17. Jahrhundert mit dem angrenzenden Refektorium, in dem sich ein riesiger Speisesaal mit pfeilerlosem Gewölbe befindet, die prunkvolle Torkirche über dem nördlichen Hauptportal und der Lopushin-Palast, in der im 18. Jahrhundert die erste Frau Peters I. lebte.

Nach einem Besuch des Nowodewitschi-Kloster bietet sich auch ein Spaziergang über den benachbarten Nowodewitschi-Friedhof an, auf dem einige der berühmtesten Persönlichkeiten der Sowjetunion und Russlands beerdigt sind.



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Eintrittspreise

Normalpreis: 300R

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Es gibt Parkplätze vor Ort.

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Bilder: A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace), Moscow 05-2012 Novodevichy 01, CC BY-SA 3.0 / A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace), Moscow 05-2012 Novodevichy 21, CC BY-SA 3.0 / This photo was taken by Anton Zelenov. If you would like special permission to use, license, or purchase the image please contact me to negotiate terms.
English | +/−, Novodevichy Convent Night, CC BY-SA 3.0
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