PUSCHKIN-MUSEUM

Beschreibung

Das Wichtigste zum Puschkin-Museum in Kürze

Kunstfans sollten in Moskau unbedingt das Puschkin-Museum gesehen haben. Das offiziell Staatliches Museum für Bildende Künste A. S. Puschkin genannte Museum beherbergt nämlich eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Russlands und ist vor allem für seine Sammlung impressionistischer und post-impressionistischer Kunst weltweit bekannt.

Die Geschichte des Puschkin-Museums

Die Idee für ein bürgerliches Bildungsmuseum geht zurück in die 1850er-Jahre. Historischer Kern des Puschkin-Museums war die Kunstsammlung des Grafen Nikolai Petrowitsch Rumjanzew, die 1862 in Moskau erstmals in einem eigenen Museum ausgestellt wurde. Da das sogenannte Rumjanzew-Museum ständig unter einem Mangel an Geld und Ausstellungsfläche litt, initiierte dessen Direktor die Gründung eines Museumsneubaus. Nach einer Bauzeit von 14 Jahren wurde das neue Museum 1912 feierlich unter dem Namen Kaiser-Alexander-III.-Museum der schönen Künste eröffnet.

Den Grundbestand der Sammlung bildeten Gipsabgüsse berühmter Skulpturen westeuropäischer Kunst aus dem Mittelalter und der Renaissance. Dass man sich nicht nur mit Kopien begnügen wollte, zeigte bereits die Tatsache, dass von Anfang an auch eine ansehnliche Sammlung altägyptischer Originale und einige frühe italienische Gemälde erworben bzw. gestiftet wurde. Dieser Gemäldebestand konnte in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut werden und entwickelte sich zum bedeutendsten und international bekanntesten Sammlungsteil des Museums.

In der Folgezeit wuchs der Sammlungsbestand des Puschkin-Museums durch reichliche Stiftungen zahlreicher Kunstsammler beständig an. Einen weiteren Schub verlieh dem Museum die Oktoberrevolution, in deren Zuge zahlreiche enteignete Privatsammlungen dem Museum übereignet wurden. Darüber hinaus wurden auch Sammlungen aus anderen Museum wie bspw. der Tretjakow-Galerie in das Puschkin-Museum transferiert. 1937, hundert Jahre nach dem Tod des russischen Nationaldichters Puschkin, wurde das Museum zu seinen Ehren umbenannt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude schwer beschädigt. Die Sammlungen des Museums überstanden die Zeit jedoch unbeschadet, da sie rechtzeitig ausgelagert wurden. Als Folge des Zweiten Weltkriegs gelangten auch zahlreiche Bestände aus deutschen und anderen europäischen Kunstsammlungen in das Puschkin-Museum. Bis heute ist diese Beutekunst ein umstrittenes Thema.

1948 brachte die Entscheidung, die Bestände des „Museums der Neuen Westeuropäischen Kunst“ auf das Puschkin-Museum und die Eremitage aufzuteilen, dem Museum noch einmal einen bedeutenden Zuwachs an Kunstwerken, insbesondere die bekannte Sammlung von Werken des französischen Impressionismus. Seit 1996 ist auch der weltberühmte Schatz des Priamos aus dem alten Troja Teil des Museums.

Die Sammlungen des Puschkin-Museums

Besucher sollten für die Besichtigung der umfangreichen Sammlungen des Puschkin-Museums auf jeden Fall ein paar Stunden einplanen. Das Museum ist schließlich im Besitz von fast 700.000 Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Möbeln, Münzen und sonstigen archäologischen Fundstücken sowie Fotografien aus den verschiedensten Epochen der Kunstgeschichte.

Die Liste der vertretenen Künstler liest sich wie das Who-is-who der Kunstgeschichte. Die italienische Malerei des 13. bis 18. Jahrhunderts ist durch Meister wie Sandro Botticelli, Paolo Veronese und Giovanni Battista Tiepolo vertreten. Aus der flämischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sind u.a. Werke von Peter Paul Rubens und Jan Brueghel d. Ä. zu sehen. Auch die holländische Malerei des 17. Jahrhunderts hat mit Jacob van Ruisdael, Paulus Potter und Rembrandt sehr prominente Vertreter.

Die Sammmlung europäischer und amerikanischer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts

Der wohl wichtigste Ausstellungsteil des Puschkin-Museums ist die Sammlung europäischer und amerikanischer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, die in einem separaten Gebäude untergebracht sind. Sie stellt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen impressionistischer und post-impressionistischer Kunst dar. Mit Cézanne, Degas, Gauguin, Matisse, Monet, Renoir, Toulouse-Lautrec und van Gogh sind die bekanntesten Vertreter dieser Stilrichtungen im Puschkin-Museum ausgestellt.