Projekt Beschreibung

RÜSTKAMMER DES KREMLS




Beschreibung

Das Wichtigste zur Rüstkammer des Kremls in Kürze

Für all diejenigen, die sich für Militaria und das Leben russischer Adeliger und der Zarenfamilie interessieren, ist ein Besuch der Rüstkammer des Kremls absolut lohnenswert. Die Rüstkammer ist eines der bedeutendsten Museen angewandter Kunst und zeigt eine vielfältige Sammlung aus historischen Exponanten von fürstlichen Gewändern über komplexe Waffen und Rüstungen bis hin zu wertvollen Schmuckstücken. Das Gebäude der Rüstkammer befindet sich im südwestlichen Teil des Kremls in unmittelbarer Nähe zu dessen Eingang über den Borowizki-Turm. Im selben Gebäude befindet sich auch Diamond Fund, der jedoch eine separate Ausstellung darstellt.

Die Geschichte der Rüstkammer des Kremls

Die Ursprünge der Rüstkammer des Kremls

Ursprünglich handelte es sich bei der Rüstkammer um eine große Sammlung von Werkstätten im Moskauer Kreml, in denen für den dort ansässigen Hof des russischen Zaren vor allem besonders repräsentative Klingen- und Schusswaffenexemplare sowie Schilder, Helme, Panzerhemde oder Kettenrüstung hergestellt wurden. Die Kreml-Rüstkammer wurde wahrscheinlich rund um den Wechsel vom 15. auf das 16. Jahrhundert gegründet und erstmals in einer schriftlichen Urkunde des Jahres 1547 erwähnt, als eine Feuersbrunst große Teile ihrer Bestände zerstörte.

Die  Rüstkammer des Kremls unter den ersten Zaren

Im 17. Jahrhundert, unter der Herrschaft der ersten Zaren aus der Romanow-Dynastie, arbeiteten in der Rüstkammer ausgewählte Künstler des Eisen-, Silber- und Goldschmiedehandwerks sowie Juweliere und Ikonenmaler aus verschiedenen Gegenden des Russischen Zarenreichs und auch aus dem europäischen Ausland. Bereits damals wurden in der Rüstkammer nicht nur Waffen samt Zubehör gefertigt, sondern auch repräsentative Alltagsgegenstände. Allen in der Rüstkammer hergestellten Erzeugnissen war ihre kunstvolle Ausgestaltung – oft unter Einsatz von Edelmetallen und wertvollen Edelsteinen – gemein, die jedem Betrachter bis heute die einstige Pracht und den Luxus des Zarenhofs vor Augen führt.

Die Rüstkammer des Kremls unter Peter I.

Die Umwandlung der ursprünglichen Hofwerkstatt mit ihren über Jahrhunderte angesammelten Meisterwerken der angewandten Kunst in ein Museum begann Anfang des 18. Jahrhunderts, als der Zarenhof unter Peter I. vom Moskauer Kreml in die neue Hauptstadt Sankt Petersburg verlegt wurde. Seit dieser Zeit wurden Alltagsgegenstände und Regalien für den Zarenhof ebenfalls in Petersburg gefertigt. Die historischen, in Moskau gefertigten Erzeugnisse waren jedoch ursprünglich nicht für die öffentliche Besichtigung vorgesehen. Erst unter Alexander I. wurde – ebenfalls auf dem Gelände des Moskauer Kremls – erstmals ein eigenes Gebäude zur Aufbewahrung und Exposition der Bestände der Rüstkammer erbaut. Dieses Gebäude, ein frühklassizistisches Palais, wurde in den Jahren 1806 bis 1812 errichtet.

Die Rüstkammer des Kremls unter Nikolaus I.

Das Museumsgebäude erwies sich jedoch schon bald als zu klein für die wachsenden Bestände der Rüstkammer. Deswegen wurde bereits drei Jahrzehnte später, unter dem Zaren Nikolaus I., der Bau eines neuen Gebäudes für die Ausstellung beschlossen. Mit der Konzeption und Ausführung wurde der bekannte Moskauer Architekt Konstantin Thon betraut. Ungefähr zur gleichen Zeit erhielt Thon auch den Auftrag für den Bau einer neuen Moskauer Residenz des Zaren im Kreml. Für beides wurde ein großzügiges Grundstück nahe dem Borowizki-Tor zur Verfügung gestellt. Das Zarenpalais, das seitdem zum Komplex des Großen Kremlpalastes gehört, baute Thon in den Jahren 1838–1849, gleich nebenan wurde 1844–1851 die neue zweistöckige Rüstkammer errichtet.

Beide Gebäude wurden von Thon stilistisch ähnlich ausgeführt, nämlich in einer strengen klassizistischen Art eines repräsentativen Verwaltungsbaus mit gleichmäßigen Reihen ornamentierter Fenstereinfassungen und nicht sehr reichlich vorhandenen dekorativen Details an den Fassaden. Die Innenräumlichkeiten wurden überaus prunkvoll, nach der Art eines Palastes, ausgestaltet. Die Paradesäle im zweiten Obergeschoss, in denen sich heute der größere Teil der Ausstellung befindet, zeichnen sich durch hohe, von Säulen gestützte Gewölbe mit von Saal zu Saal variierender farblicher Gestaltung sowie durch Wandornamente mit marmornen Darstellungen russischer Fürsten und Zaren aus.

Die Rüstkammer des Kremls unter Sowjet-Herrschaft

Nach der Oktoberrevolution 1917 kamen die Bestände der Rüstkammer, wie auch andere Schätze des Kremls, unter die Kontrolle der neuen bolschewistischen Staatsmacht. Das Museum blieb einige Jahre lang geschlossen, eröffnete jedoch 1924 als „Museum für angewandte Kunst“ wieder seine Pforten. Zu den historischen Erzeugnissen von Juwelier- und Schmiedemeistern kam eine Vielzahl von Exponaten hinzu, die aus nunmehr entwidmeten Kirchen und Palästen des Kremls hierher übertragen wurden. Während des Zweiten Weltkriegs schloss das Museum, da die meisten Bestände für den Fall einer möglichen Einnahme Moskaus durch die Deutsche Wehrmacht ins Uralgebiet evakuiert wurden. Mitte der 1950er-Jahre wurde das Museum wiedereröffnet und trägt seitdem wieder seinen historischen Namen – die Staatliche Rüstkammer.

Der erste Stock der Rüstkammer des Kremls

Im ersten Stockwerk der Rüstkammer sind Meisterwerke des russischen Stickereihandwerks ausgestellt, darunter besonders repräsentative Paradegewänder russischer Fürsten, Zaren, Kaiser und Kirchenoberhäupter. Zu sehen sind beispielsweise Mitren und Patriarchengewänder sowie Paradekleidungsstücke russischer Zaren, wie bspw. jenes, das Katharina II. (die Große) bei ihrer Krönungszeremonie trug. Außerdem sind im ersten Stock staatliche Regalien des russischen Zarenhofs ausgestellt, von denen einige ebenfalls bei Krönungsfeiern verwendet wurden.

Einer der berühmtesten Gegenstände ist die sogenannte Mütze des Monomach, eine etwa im 14. Jahrhundert aus Gold, Edelsteinen und Zobelfell hergestellte Krone aller Moskauer Großfürsten und russischer Zaren bis hin zu Peter dem Großen. Darüber hinaus sind in diesem Saal mehrere Originalthrone russischer Monarchen zu sehen, darunter ein im 14. Jahrhundert hergestellter und mit Elfenbeinplatten verkleideter Thron Iwan des Schrecklichen sowie ein mit Silber ausgiebig ornamentierter Doppelthron aus dem 17. Jahrhundert, der für die beiden Zarewitsche Iwan und Peter bestimmt war. Im Equipagensaal im ersten Stock sind schließlich noch über ein Dutzend der ehemaligen Zarenkutschen aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert zu sehen (darunter sogar eine Schlittenkutsche für den Winter).

Der zweite Stock der Rüstkammer des Kremls

Den Schwerpunkt der Ausstellung im zweiten Stockwert der Rüstkammer bilden historische Waffen sowie kunstvoll gefertigte Alltagsgegenstände, Gold- und Silberschmiedeerzeugnisse und Kirchenutensilien aus dem Zeitraum vom 11. bis zum 20. Jahrhundert, die ehemals dem Zarenhof oder den Palästen, Kirchen und Klöstern des Kremls gehörten. Große Teile der Ausstellung in der ersten Halle nehmen Bestände aus den Kremlkirchen ein, die im Zuge der Verstaatlichung der Kirchen nach der Oktoberrevolution auf die Rüstkammer übertragen wurden.

Die wohl bekanntesten Schuckstücke der Rüstkammer sind die weltberühmten Ostereier-Unikate aus dem Hause Fabergé, hergestellt vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die Sammlung historischer Waffen und militärischer Ausrüstungsgegenstände der Rüstkammer ist nicht nur für Waffennarren einen Blick wert. Sie wurden einst als Paradeexemplare hergestellt oder gehörten den Zaren oder anderen Monarchen. So ist ein lebensgroßes Modell eines Ritters zu Pferde in einer Paraderüstung ausgestellt. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an erbeuteten Gewehren, Klingenwaffen und Rüstungen sowohl aus europäischen Ländern als auch aus dem Orient zu sehen.




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Telefon

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Öffnungszeiten

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 geschlossen 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00 10:00 – 18:00

Eintrittspreise

Erwachsene: 700R

Kinder und Jugendliche (unter 16): frei

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Metrolinie 1: Haltestelle Biblioteka imeni Lenina

Metrolinie 4: Haltestelle Alexandrovsky sad

Mit dem Auto:

In unmittelbarer Nähe der Rüstkammer des Kremls gibt es keine Parkplätze.

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