Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zum Hagapark
Der im Norden Stockholms gelegene Hagapark ist eine der größten und beliebtesten Parkanlagen von Einheimischen und Touristen gleichermaßen. Hier lässt es sich nicht nur herrlich entspannen, spazierengehen, Sport treiben, Boot fahren und picknicken. Der Park hat auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Hier kann man sich königliche Schlösser und Pavillons ansehen, merkwürdige Gebäude wie Kupferzelte, Finnenhütten und einen türkischen Kiosk besuchen und Schmetterlinge und Haie entdecken. Und mit ein wenig Glück erhascht man sogar einen Blick auf die schwedischen Thronfolger.
Die Geschichte des Hagaparks
Die Idee zur Gestaltung des Hagaparks geht auf den schwedischen König Gustav III. zurück. Auf einer Italienreise Ende des 18. Jahrhunderts reifte in ihm der Entschluss, die Umgebung des Binnensees Brunnsvikken zu einer italienischen Landschaft im Stile der Campagna Romana (der hügeligen Umgebung Roms) zu gestalten. Zu Gustavs Lebzeiten entstand jedoch nur der Park beim Gut Haga selbst.
Der eigentliche Hagapark entstand erst in den Jahren nach seinem Tod. Der Generalplan für den Park stammt vom Architekten Fredrik Magnus Piper. Er sah die Gestaltung eines englischen Gartens mit weichen Übergängen vor. Zur Anlage des Hagaparks wurden sogar zwei Baumschulen geschaffen und bis zum Jahr 1800 über 25.000 Bäume auf dem Gelände gepflanzt.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Park für die Allgemeinheit geöffnet. Seitdem ist der Hagapark mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten und Erholungsmöglichkeiten ein beliebtes Ausflugsziel für die Stockholmer. Auf der großen Wiese, die von den Kupferzelten aus sanft zum Brunnsviken hin abfällt, darf der Rasen ausdrücklich betreten werden. Im Sommer treffen sich die Einheimischen dort zum Grillen und im Winter wird gerodelt.
Seit 1994 ist der Hagapark Teil von Schwedens und dem weltweit ersten Nationalstadtpark, dem Ökopark (Ekoparken). In den 1960er-Jahren wurde der ca. 100 Meter hohen Hügel Hagakullen aufgeschüttet, von dem man eine gute Aussicht auf Stockholm hat.
Die Sehenswürdigkeiten im Hagapark
Schloss Haga
Schloss Haga (Haga slott) wurde in den Jahren 1802 bis 1805 für König Gustav IV. Adolf gebaut. Das Gebäude ist im Stil einer italienischen Villa gehalten. Über viele Jahrzehnte wohnten keine Mitglieder der königlichen Familie mehr in Schloss Haga. Seit Ende der 1960-Jahre wurde es als Gästehaus der schwedischen Regierung genutzt. 2009 beschloss die schwedische Regierung jedoch, Schloss Haga Kronprinzessin Victoria und ihrem Ehemann als Wohnsitz zu überlassen. Seit ihrer Hochzeit im Jahr 2010 wohnt nun das königliche Paar im Schloss.
Die Kupferzelte
Die Kupferzelte (Koppartälten) sind eines der architektonisch ungewöhnlichsten Gebäude Stockholms. Die aus drei Gebäuden bestehende Anlage ist Militärzelten des römischen Heeres nachempfunden und besteht aus bemaltem Kupferblech. Ursprünglich dienten sie als Wach- und Versorgungsgebäude der berittenen Leibgarde der königlichen Familie. Heute befinden sich in den Kupferzelten Cafés, Restaurants und das Parkmuseum.
Das obere Haga
Das Obere Haga (Övre Haga) war ursprünglich ein Wirtshaus mit zwei Küchen, drei Speisesälen und mehreren Gästezimmern. König Gustav IV. Adolg ließ das Gebäude zur Orangerie umbauen. Während das Hauptgebäude seit den 1960er-Jahren als Künstlerwerkstatt dient, wird der östliche Anbau heute vom Schmetterlingshaus genutzt.
Das Schmetterlingshaus und Haga Ocean
Das Schmetterlingshaus (Fjärilshuset) wurde 1983 eröffnet und ist in erster Linie eine Anlage für tropische Schmetterlinge. Besucher können hier bei über 25 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit Hunderte frei fliegende exotische Schmetterlinge in der Umgebung eines wunderschönen Regenwaldes beobachten. Neben Schmetterlingen gibt es auch Schildkröten, Wachteln, Eidechsen und jede Menge Fische zu sehen.
Im Haga Ocean erleben Besucher das das Leben unter der Wasseroberfläche. Highlight ist zweifellos eines der größten Hai-Aquarien Skandinaviens. Hier drehen Schwarzspitzen-Riffhaie, Sandbankhaie und Hai-Rochen ihre Runden. Zudem gibt es im Haga Ocean mehrere kleinere Salzwasseraquarien mit Clownfischen, Seetang, Seesternen und vielem mehr.
Pavillion Gustavs III.
Der Pavillion Gustavs III. (Gustav III:s paviljong) wurde ab 1787 nach Entwürfen von Olof Tempelman gebaut. An der Stelle des Pavillions befand sich schon ein älteres Gebäude, das heute die Mittelpartie des neuen Pavillons bildet. König Gustav III. beteiligte sich persönlich am Planungs- und Bauprozess. In den 1840er-Jahren ließ König Oskar I. das Gebäude restaurieren und teilweise neugestalten. Eine weitere Restaurierung erfolgte 1937 bis 1946, wobei die Einrichtung ihr ursprüngliches Aussehen zurückerhielt. Im Gebäude ist ein großer Teil von Gustavs III. Bibliothek untergebracht. Obwohl das Gebäude nicht den Namen Schloss trägt, wird es zu den zehn königlichen Schlössern Schwedens gezählt.
Der Echotempel
Der Echotempel (Ekotemplet) entstand 1790 als sommerlicher Speisesaal für König Gustav III., der es liebte, im Freien zu speisen. Unter Leitung des Architekten Carl Christoffer Gjörwell entstand ein speziell angefertigter ovaler Tisch, der in die Mitte des Gebäudes gestellt wurde. Bei einer Renovierung im Jahre 1846 kam ein Deckengemälde mit Eroten und Vögeln hinzu, das heute im Parkmuseum zu sehen. Den Namen „Echotempel“ verdankt der Temepel seiner Eigenschaft, unter dem gewölbten Dach des Bauwerks ein Echo entstehen zu lassen.
Die Ruine des Großen Schlosses
Die Ruine des Großen Schlosses (Stora Haga slottsruin) sind die Reste eines geplanten riesigen Lustschlosses von Gustav III. Es sollte das Ende einer freien Sichtachse nach Südosten hin bilden, über den Brunnsviken, durch die nördlichen Teile Stockholms bis hin zum Stockholmer Schloss in der Altstadt Gamla stan, immerhin eine Strecke von knapp fünf Kilometern.
Der Grundstein für das Große Schloss wurde 1786 vom König persönlich gelegt. Die Bauarbeiten wurden den Plänen des Architekten Olof Tempelman begonnen. König Gustav III., selbst ein großer Architekturfan, schwebte ein Schlossbau mit Theater, Festsälen und Wohnungen für den gesamten Hof vor. Zudem sollte das Schloss ein Kunstmuseum enthalten, in dem der König seine beachtliche Sammlung von Gemälden und römischen Skulpturen ausstellen wollte. Inspirierte wurde Gustav III. durch die auf einer Italienreise Ende des 18. Jahrhunderts besuchten Vatikanischen Museen.
Nach er Ermordung Gustav III. im März 1792 wurden jedoch sämtliche Arbeiten am Großen Schloss eingestellt. Das unfertige Fundament wurde mit Holzplanken überdeckt, die schon gelieferten Ziegelsteine wurden noch im selben Jahr für die Flügelbauten am Schloss Karlberg (Karlbergs slott) verwendet. Große Mengen an feingemeißeltem Granit für die Sockelleisten des Bauwerkes kamen später beim Bau des Drottningens paviljong (Pavillion der Königin) zum Einsatz. Das Einzige, was fertig wurde, sind ein gigantischer deckenloser Kellerbau sowie ein detailliertes Modell der Schlossanlage, das man im Haga Parkmuseum besichtigen kann. Die Ruine des Großen Schlosses ist heute eine beliebte Kulisse für Theatervorstellungen.
Der Chinesische Pavillion
Der Chinesische Pavillion (Kinesiska paviljongen) wurde 1787 unter König Gustav III. fertiggestellt. Die dachverzierenden Drachenköpfe trugen ursprünglich kleine Glöckchen, die im Wind erklangen. In der Mitte des Pavillons befand sich ein achteckiger Tisch, umgeben von vier chinesischen Figuren auf Steinsockeln. Davon sind nur noch drei leere Sockel vorhanden. Bei einer Renovierung im Jahr 1974 wurden die bemalten Holzdrachen durch Attrappen aus glasfaserverstärktem Kunststoff ersetzt. Einige der Originaldrachen sind im Parkmuseum zu sehen.
Der Türkische Kiosk
Der Türkische Kiosk (Turkiska kiosken) wurde ebenfalls im Auftrag Gustavs III. zwischen 1786 und 1788 erbaut und war der erste Neubau im Hagapark. Gustav III. hielt hier mitunter Beratungen mit seinen nächsten Gefolgsleuten ab. Um nicht zu frieren, ließ der schwedische König einen mit Tannenzweigen geschützten und mit Kachelöfen beheizten provisorischen Gang zwischen dem Kiosk und der königlichen Wohnung (das jetzige Gamla Haga) anlegen.
Die Finnenhütten
Die Finnenhütten (Finnstugorna) sind eine Gruppe von Gebäuden im südwestlichen Teil des Parks, nur unweit des Türkischen Kiosks. Stora Finnstugan (die große Finnenhütte) ist ein Wohnhaus, das sich schon auf dem Parkgelände befand, als Gustav III. es 1771 kaufte. Im mystischen „Haga Wirtshaus“ soll sich Gustav III. bereits als Kronprinz amüsiert haben. Lilla Finnstugan (die kleine Finnenhütte) bestand ursprünglich aus zwei einfachen Flügelbauten, von denen noch der westliche Teil vorhanden ist. Durch einen Umbau 1810 bekamen die Flügel ihr heutiges Aussehen.
Der Stallmeisterhof
Der Stallmeisterhof (Stallmästaregården) liegt im südlichsten Teil des Hagaparks am Brunnsviken, direkt an der Stadtgrenze von Stockholm. Er ist das älteste noch bestehende Landgasthaus in der Umgebung von Stockholm mit ununterbrochenem Betrieb seit Mitte des 17. Jahrhunderts. Ebbe Håkansson, Stallmeister des Reichsadmirals Karl Karlsson Gyllenheim, baute sich hier seinen Hof. Königin Christina von Schweden war gerne in der Gegend um den Brunnsviken auf der Jagd. 1645 kam sie mit ihrem Gefolge am Hof des Stallmeisters vorbei und beschloss spontan, dort Mittsommer zu feiern. Dies machte schnell die Runde und Ebbe Håkansson eröffnete hier noch im selben Jahr ein Wirtshaus.
Die heutigen Gebäude entstanden um 1740. Damals wurden auch vier Linden angepflanzt, von denen heute noch zwei erhalten sind. Trotz unzähliger Veränderungen hat der Stallmästaregården viel vom Charakter des 18. Jahrhunderts bewahrt. Die ursprünglichen Wand- und Deckenbemalungen sind beispielsweise erhalten geblieben.
Heute ist der Stallmästaregården, von den Stockholmern auch kurz „Stallis“ genannt, wegen seiner schönen Lage an Brunnsviken ein beliebtes Restaurant der gehobenen Preisklasse mit Hotelbetrieb und Konferenzräumen.
Website
keine
Telefon
nicht vorhanden
Öffnungszeiten
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
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00:00 – 24:00 | 00:00 – 24:00 | 00:00 – 24:00 | 00:00 – 24:00 | 00:00 – 24:00 | 00:00 – 24:00 | 00:00 – 24:00 |
Eintrittspreise
kostenlos
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Buslinien 515, 516, 591, 592, 595 und 596: Haltestelle Haga södra
Buslinien 57, 515, 526, 591, 592, 593, 595, 598, 599 und 697: Haltestellen Haga norra und Linvävartorpet
Mit dem Auto:
Es gibt mehrere Parkplätze rund um den Hagapark.
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Bilder: Peter Isotalo, Haga lawn, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons / Frankie Fouganthin, Koppartälten, Hagaparken 3, CC BY-SA 3.0 / Holger.Ellgaard, Haga slott 2008y, CC BY-SA 3.0
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