NATIONALPARK TYRESTA

Beschreibung

Das Wichtigste zum Nationalpark Tyresta

Wer den Trubel der Millionenstadt Stockholm gegen die Ruhe der Natur eintauschen möchte, muss nicht weit fahren. Nur wenigen Kilometer vor den Toren der schwedischen Hauptstadt liegt der Nationalpark Tyresta. Die wunderschöne unberührte Wald- und Seenlandschaft des Parks macht das größte Urwaldgebiet im Süden Schwedens zu jeder Jahreszeit zu einem herrlichen Ausflugsziel.

Die Lage des Nationalparks Tyresta

Der Nationalpark Tyresta ist rund 20 Quadratkilometer groß und befindet sich auf dem Gebiet der benachbarten Gemeinden Haninge Tyresö. Der Haupteingang des Nationalparks befindet sich im historischen Dorf Tyresta By, das rund acht Kilometer östlich des Zentralortes Handen liegt.

An der West-, Nord- und Ostseite wird der Tyresta Nationalpark wie ein Hufeisen vom Naturschutzgebiet Tyresta Naturreservat umschlossen. Das Naturschutzgebiet hat die Aufgabe einer Pufferzone für das strenger geschützte Areal des Nationalparks und erstreckt sich über eine Fläche von rund 30 Quadratkilometern.

Die Landschaft des Nationalparks Tyresta

Das Terrain des Nationalparks ist hügelig und wurde von riesigen Gletschern während der letzten Eiszeit geformt. Am deutlichsten ist die Wirkung der Eismassen an den abgerundeten Formen der Felsen und manchmal auch an den tiefen Schleifspuren, die der Gletscher in das Urgestein gefräst hat, zu erkennen. An Stellen, wo die Felsen durch die Vegetationsschicht treten, sind sie von einer Vielzahl verschiedener Flechten und Moose bedeckt.

Von besonderer Schönheit ist Wald im Nationalpark Tyesta. Er besteht aus uralten riesigen Nadelbäumen. Zwischen den mächtigen Stämmen herrscht teilweise ein schwer zu durchdringendes Dickicht aus Ästen und umgestürzten Baumriesen.

Auf den felsigen Hochlagen wachsen überwiegend riesige Kiefern, die meist zwischen 200 bis 300 Jahre alt sind. In den etwas feuchteren Niederungen wachsen überwiegend dicht stehende hochstämmige Fichten, von denen ein Großteil etwas jünger ist als die Kiefern. Sie erreichen jedoch Höhen bis zu 30 Metern und ihr dichteres Geäst sorgt dafür, dass es in den Tallagen deutlich dunkler ist und der Wald dort eine ganz andere Atmosphäre als auf den Höhenlagen besitzt.

In den Tälern zwischen den Hügeln befinden sich zahlreiche kleine Moore und Sümpfe mit einer ganz speziellen Vegetation. Darübr hinaus gibt es zehn unterschiedlich große Seen, deren klares Wasser im Sommer auch zum Baden einlädt. Am Stensjö, einem der größten Seen im Nationalpark, befindet sich eine Anhöhe mit den Resten einer frühgeschichtlichen Fluchtburg, von der man einen wunderbaren Ausblick über den See und die tiefen Wälder genießt.

Die Tierwelt des Nationalparks Tyresta

Die Fauna innerhalb des Nationalparks ist äußerst vielfältig. Als Säugetiere sind Rehe, Schneehasen, verschiedene Marderarten, Füchse, Eichhörnchen und mehrere Arten von Fledermäusen vertreten. Die Vogelpopulation besteht aus über 100 unterschiedlichen Arten. Darunter auch seltene Arten wie der Sperlingskauz als kleinste europäische Eulenart oder das Auerhuhn, das als größter europäischer Hühnervogel ausschließlich in unberührten Wäldern vorkommt.

Der Besuch des Nationalparks Tyresta

Durch den Nationalpark führen 15 markierte Rundwege mit einer Gesamtlänge von 55 Kilometern. Die Wege sind unterschiedlich lang, besitzen verschiedene Schwierigkeitsgrade und führen durch unterschiedliche Gebiete innerhalb der abwechslungsreichen Natur des Nationalparks. Am einfachsten zu gehen ist die sogenannte Barnvagnsslingan, ein fünf Kilometer langer Rundweg durch ebenes Gelände, der sogar gut mit Kinderwagen und Rollstühlen zu befahren ist.

Der 2,5 Kilometer lange Urskogsstigen ist ideal für ein erstes Kennenlernen des Nationalparks. Dieser Weg ist mit Informationtafeln beschildert, die die Besonderheiten des Urwaldes kindgerecht erklären. Ein Rundweg für Fortgeschrittene ist hingegen die sechs Kilometer lange Fornborgsslingan, der als der schwierigster Weg innerhalb des Nationalparks gilt. Er führt rund um den Stensjön und über die steile Anhöhe in Seenähe mit den Überresten einer frühgeschichtlichen Fluchtburg.

Der Nationalpark Tyresta eignet sich übrigens auch für einen mehrtägigen Aufenthalt. Der Park verfügt über mehrere ausgewiesene Feuerstellen, Schutzhütten und Lagerplätze, an denen auch eine Übernachtung mit dem Zelt gestattet ist.

Als gute Informationsquelle für den Nationalpark empfiehlt sich der Besuch des Naturums am Haupteingang im Dorf Tyresta By. Der Grundriss des Gebäudes entspricht dem Umriss der schwedischen Landkarte und informiert nicht nur ausführlich über die Besonderheiten des Tyresta Nationalpark, sondern stellt auch alle anderen Nationalparks in Schweden vor.