Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zur Casa Amatller in Kürze
Die Casa Amatller (dt. „Haus Amatller“) ist eines der berühmtesten Häuser Barcelonas. Das im Jahr 1875 am Prachtboulevard Passeig de Gràcia erbaute Wohn- und Geschäftsgebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom berühmten Architekten Josep Puig i Cadafalch im Stile des katalanischen Jugendstils (Modernisme) umgebaut und ist seitdem eines der kulturhistorisch interessantesten und bedeutendsten Gebäude Barcelonas.
Der Häuserblock der Zwietracht
Dass die Casa Amatller zu den am meisten fotografierten Häusern Barcelonas zählt hat seinen Grund auch darin, dass direkt daneben zwei weitere Häuser berühmter katalanische Architekten aus der Zeit des Modernisme stehen: Die Casa Batlló von Anton Gaudí und die Casa Lleó Morera von Lluís Domènech i Montaner. Aufgrund ihrer Konkurrenz und der unterschiedlichen Stile der drei Stararchitekten wird das Gebäudeensemble auch oft als „Häuserblock der Zwietracht“ oder „Zankapfel“ bezeichnet. Bis heute streiten sich Architekten und Architekturinteressierte, welches der drei Häuser das schönste ist.
Die Geschichte der Casa Amatller
Der Passeig de Gràcia entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem edlen Boulevard und wurde zur bevorzugten Adresse wohlhabender Familien. Mit luxuriösen Stadtresidenzen wollte das katalanische Bürgertum sein erstarktes Selbstbewusstsein zum Ausdruck bringen, nachdem es durch die Industrielle Revolution in Barcelona zu einem großen wirtschaftlichen Aufschwung gekommen war. Der Modernisme erschien vielen zu Wohlstand gekommenen Bürgerfamilien als angemessenes Ausdrucksmittel, da er besonders regionaltypisch für Katalonien war und dabei Modernität mit den Idealen der Katalanischen Renaissance verknüpfte.
Auch Antoni Amatller i Costa, vielgereister und kunstinteressierter Besitzer einer Schokoladenfirma, kaufte sich 1898 am Passeig de Gràcia ein ganzes Mehrfamilienwohnhaus. Da das Gebäude jedoch eher schlicht gestaltet war, ließ Amatller es vom Architekten Puig i Cadafalch im Stil des Modernisme aufwendig umbauen. Unter der Leitung des Architekten waren rund 50 Kunsthandwerker am Umbau beteiligt, darunter einige der damals hervorragendsten Künstler Kataloniens.
Die Architektur der Casa Amatller
Cadafalch ließ die komplette Fassade des bestehenden Hauses abreißen und durch eine horizontal asymmetrische, dreigeteilte Fassade ersetzen. Die drei Fassadenteile haben alle eine unterschiedliche Höhe und jedes Geschoss hat eine unterschiedliche Anzahl von Fenstern/Türen in der sich abwechselnden Folge ungerade/gerade.
Das Erdgeschoss wirkt durch größtenteils undekorierten Montjuïc-Stein abweisend. Aufgelockert wird der Eindruck durch eine Skulpturengruppe, die die Legende vom Drachentöter Sant Jordi wiedergibt. Den vier Wohnetagen setzte Cadafalch eine mit ocker-farbenen Sgraffiti dekorierte, quadratische Fassade vor, die an ein Stück Schokolade erinnern soll. Die Symmetrie des Quadrats wird dabei durch einen kleinen Balkon im zweiten Obergeschoss sowie durch den großen, neogotischen Beletage-Erker gezielt durchbrochen. An den mittleren drei Fenstern der Beletage weisen Tierskulpturen auf den Beruf und die Hobbys Antoni Amatllers hin, zum Beispiel Ratten mit einem Fotoapparat. Am Dach des Erkers befinden sich Chimären, wie man sie von gotischen Kirchen kennt. Dort ist auch der Buchstabe A als Initiale des Nachnamens des Hausbesitzers zu erkennen. Für das Dachgeschoss wählte Cadafalch einen mit Fliesen verzierten, abgestuften Giebel, der an die Architektur Flanderns erinnert. Gleichzeitig wird durch die dreieckige Form einmal mehr die Initialie A angedeutet.
Von 2009 bis 2014 wurde das Gebäude umfassend restauriert und die Beletage, die Amattler mit seiner Tochter bewohnte, weitgehend in den Zustand von 1900 zurückversetzt. Seit 2015 kann die Beletage erstmals als Museumswohnung besichtigt werden. In den oberen Etagen des Hauses hat die Amatller-Stiftung, die sich um die Verwaltung des Nachlasses von Amattler kümmert, ihren Sitz. Im linken Teil des Erdgeschosses befinden sich ein Café und ein Museumsshop, in dem Amatller-Schokolade verkauft wird. Im rechten Teil des Erdgeschosses befindet sich seit 1950 das Geschäft von Bagués-Masriera, einem der traditionsreichsten Juweliere von Barcelona.
Telefon
+34 932 160 175
Öffnungszeiten
Montag | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag | Sonntag |
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10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 | 10:00 – 18:00 |
Eintrittspreise
Eintrittspreise Video-Führung:
Erwachsene: 19,00€
Kinder (7 – 12): 9,50€
Kleinkinder (unter 7): frei
Studenten: 17,10€
Senioren: 17,10€
Eintrittspreise Führung:
Erwachsene: 24,00€
Kinder (7 – 12): 12,00€
Kleinkinder (unter 7): frei
Studenten: 21,60€
Senioren: 21,60€
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Metro-Linien 2, 3 und 4: Haltestelle Passeig de Gràcia
Buslinien 7, 22, 24, N4, N5, N6, N7, V15: Haltestelle Pg. de Gràcia – Aragó
Mit dem Auto:
Nächstgelegenes Parkhaus ist der Parking Saba Passeig de Gràcia – Gran Via.
Bilder: Elisa.rolle, Casa Amatller, 2013, CC BY-SA 3.0 ES / Eli Beckman, Casa Amatller Foyer, CC BY-SA 4.0 / Xavier Badia Castellà, Passeig de Gràcia 41.interior, CC BY-SA 3.0
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