ALTSTÄDTER RING

Beschreibung

Das Wichtigste zum Altstädter Ring in Kürze

Diesen Platz sollte jeder einmal im Leben gesehen haben. Der Altstädter Ring ist nicht nur der wichtigste und älteste Platz Prags, sondern definitiv auch einer der schönsten Plätze der Welt. Der mehr als 9.000 Quadratmeter große Platz ist umrahmt von einer Fülle an wunderschönen historischen Bauten. Am besten setzt man sich auf eine der Terrassen der zahlreichen Restaurants und genießt von dort aus das bunte Treiben auf dem Platz vor der beeindruckenden historischen Kulisse.

Der Name „Altstädter Ring“

Der älteste bekannte Name des Platzes war „Großer Platz“. Im 13. Jahrhundert kam erstmals der Name „Alter Marktplatz“ auf, der sich im 14. Jahrhundert in „Altstädter Ring“ änderte. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich der Name des Platzes zwar noch mehrmals; seit Ende des 19. Jahrhunderts ist jedoch die heutige Bezeichnung geläufig.

Die Geschichte des Altstädter Rings

Der Altstädter Ring existierte bereits im 10. Jahrhundert als Marktplatz an der Kreuzung bedeutender Handelswege. Historisch belegt ist, dass es schon damals ein Spital mit einer Marienkirche, Gaststätten und Ställe gab. Im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts wurden um den Platz herum zahlreiche Häuser gebaut, in denen ursprünglich romanische und frühgotische Fundamente, Keller und manchmal auch Teile des Erdgeschosses erhalten blieben. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde das Gelände im Rahmen einer Hochwasserschutzaktion ziemlich hoch mit Erdreich aufgeschüttet, weshalb die ursprünglich romanischen Erdgeschosse unter die Straßenebene gelangten.

Im 14. Jahrhundert wurden auf dem Platz zwei der bedeutendsten Prager Bauwerke errichtet: Das Altstädter Rathaus und die Teynkirche. Diese Bauten trugen maßgeblich zur Bedeutung des Altstädter Rings bei, der sich als ökonomisches als auch politisches Zentrum der Prager Altstadt etablierte.

In den darauffolgenden Jahrhunderten änderte sich das Aussehen des Altstädter Rings mehrfach. Brunnen, Säulen, Häuser und Straßenbahngleise wurden erbaut und später wieder abgerissen. Die wohl wesentliche bauliche Veränderung erfuhr der Platz Ende des 19. Jahrhunderts als die Häuser am nördlichen Rand abgerissen wurden, um eine neue Straße (die Mikulášská) anzulegen.

Im Laufe der Geschichte war der Altstädter Ring Austragungsort vieler Feiern und Volksversammlungen, aber auch Schauplatz zahlreicher tragischer Ereignisse. Im Jahre 1422 fanden hier nach der Hinrichtung von Johann von Seelau, dem Anführer armer Leute, Unruhen statt. 1437 wurden hier die letzten Hussiten unter Führung ihres Hauptmanns Johann Roháč von Dauba und von Sion hingerichtet. Und schließlich fand auf dem Altstädter Ring auch die historisch bedeutendste Hinrichtung der tschechischen Geschichte statt: Im Jahre 1621 wurden die 27 führenden Köpfe des Böhmischen Ständeaufstandes gegen die Habsburger Monarchie auf dem Platz hingerichtet. Zum Andenken an die böhmischen Rebellen sind im Bürgersteig 27 Kreuze eingelassen.

Die Gebäude am Altstädter Ring

Dominiert wird der Altstädter Ring vom monumentalen Denkmal von Jan Hus, das im Jahre 1915 anlässlich des 500. Todestages des Reformators in seiner Mitte erbaut wurde. Rund um den Platz reihen sich zahlreiche historische Gebäude, wie das Altstädter Rathaus, die Teynkirche, die Barockkirche St. Niklas, das Rokoko-Palais Kinský und das gotische Stadtpalais „Zur Steinernen Glocke“.