Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zu Josefov in Kürze
Das Stadtviertel Josefov (dt. „Josephstadt“), heute Teil der Prager Altstadt, ist eine der schönsten und historisch interessantesten Gegenden der tschechischen Hauptstadt. Dies ist dem bemerkenswerten Wandel von Josefov zuzuschreiben. Über viele Jahrhunderte war es das jüdische Viertel Prags, das sich Ende des 19. Jahrhunderts in ein prunkvolles Jugendstilviertel wandelte, in dessen wunderschönen Gebäuden heute vorwiegend Edelboutiquen internationaler Marken zu Hause sind. Aber gerade diese unerwartete Mischung aus jüdischer Geschichte, Jugendstilarchitektur und Haute Couture-Schick machen das Flair von Josefov aus.
Die Geschichte von Josefov
Bereits im 10. Jahrhundert siedelten sich Juden in Prag an. Im 13. Jahrhundert wurde schließlich ein separates Ghetto – die Judenstadt – errichtet, in dem die Juden getrennt von der übrigen Bevölkerung leben mussten. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte das jüdische Ghetto sein Blütezeit mit vielen Synagogen, in denen berühmte Rabbiner lehrten, und einer eigenen jüdischen Hochschule.
Im Jahre 1848 erhielten die Juden schließlich die allgemeinen Bürgerrechte zugesprochen und durften sich fortan in ganz Prag niederlassen. Zwei Jahre später wurde das Viertel in „Josephstadt“ umbenannt. Namensgeber war Kaiser Joseph II., der den Juden mit dem Toleranzpatent die freie Ausübung ihrer Religion ermöglichte.
Wohlhabendere jüdische Einwohner von Josefov nutzten die Gelegenheit und verließen das Ghetto, was zu einem zunehmenden Verfall der Wohnhäuser führte. Der größte Teil des Viertels wurde schließlich zwischen 1893 und 1913 abgerissen. Nach Bürgerprotesten konnte der Abriss wichtiger jüdischer Gebäude, wie der sechs Synagogen, des Alten Jüdischen Friedhofes, des Alten Jüdischen Rathauses und der Jüdischen Zeremonienhalle verhindert werden. Die erhaltenen religiösen Gebäude und Friedhofsanlagen sind heute Teil des Jüdischen Museums.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Auftrag der Prager Stadtverwaltung neue prachtvolle Jugendstilgebäude errichtet. Die Bebauung und die Anlage der neuen Straßen orientierte sich dabei vor allem am Vorbild von Paris. Die zentrale Achse und zugleich prächtigste Straße der neuen Josephstadt wurde deshalb auch Pariser Straße genannt. Glücklicherweise wurde Josefov während der Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört.
Josefov als jüdisches Viertel Prags
Wer sich für jüdische Geschichte interessiert, sollte sich Josefov auf jeden Fall genauer ansehen. Kaum eine andere Stadt kann sich nämlich mit einem so gut erhaltenen jüdischen Viertel rühmen wie Prag. Sechs Synagogen, das Jüdische Rathaus und der Alte Jüdische Friedhof sind heute noch die Zeugen der jahrhundertealten jüdischen Kultur und Tradition in Prag.
Vor allem die Altneu-Synagoge ist unbedingt einen Besuch wert. Nicht nur, weil es sich um die älteste erhaltene Synagoge Europas handelt, sondern auch, weil ihr Interieur beeindruckend und geheimnisvoll ist. Aber auch die Pinkas-Synagoge mit ihren Mahnmal für die Opfer des Holocaust und die Spanische Synagoge mit ihren wunderschönen goldenen Verzierungen sind absolut sehenswert. Das aber wohl bizarrste Zeugnis des ehemaligen jüdischen Ghettos ist der Alte Jüdische Friedhof. Seine aufeinander gestapelten Grabsteine ergeben im Licht- und Schattenspiel der umliegenden Bäume ein wahrlich mystisches Erlebnis.
Website
Nicht vorhanden.
Telefon
Nicht vorhanden.
Öffnungszeiten
Keine.
Eintrittspreise
Keine.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Metrolinie A: Haltestelle Staroměstská
Tramlinien 17 und 93: Haltestelle Právnická fakulta
Buslinie 207: Haltestelle Právnická fakulta
Buslinie 194: Haltestelle Pařížská und U Staré školy
Mit dem Auto:
Nächstgelegenes Parkhaus ist die Garáže Pařížská.
Bilder: Martin Pauer (Power), Jewish tawnhall (Prague), CC BY-SA 2.5 / Jim Linwood, Jewish Ceremonial Hall Prague Czech Rep, CC BY 2.0 / Another Believer, Prague, Czech Republic, April 2016 – 160, CC BY-SA 4.0
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