Projekt Beschreibung

JÜDISCHES MUSEUM IN PRAG




Beschreibung

Das Wichtigste zum Jüdischen Museum in Prag in Kürze

Wer sich für die jüdische Geschichte und Religion interessiert, sollte unbedingt das Jüdische Museum in Prag besucht haben. Das im ehemaligen jüdischen Viertel Josefov gelegene Museum ist eines der ältesten und kontinuierlich existierenden jüdischen Museen der Welt. Anhand einer umfangreichen Sammlung religiöser Gegenstände von jüdischen Gemeinden aus Böhmen und Mähren dokumentiert das Museum die Geschichte, Traditionen und Gebräuche der jüdischen Bevölkerung von Tschechien.

Die Geschichte des Jüdischen Museums in Prag

Historisch geht das Museum auf den Historiker Hugo Lieben und den Vertreter der tschechisch jüdischen Gemeinde, August Stein, zurück. Sie gründeten das Museum im Jahre 1906 mit dem Ziel der Erhaltung der Gegenstände aus Prager Synagogen, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Zuge der Umgestaltung des jüdischen Viertels Josefovs abgerissen wurden.

Mit der deutschen Besetzung von Böhmen und Mähren 1939 wurde das Museum geschlossen. Ein Rundschreiben des Jüdischen Rathauses in Prag aus dem Jahr 1942 mit der Aufforderung an die jüdischen Kultusgemeinden, ihre bewegliche Habe an das Prager Museum zu schicken, führte dazu, dass große Mengen religiöser Gegenstände und Dokumente nach Prag gesendet wurden. Auf diese Weise sammelte das Museum rund 100.000 synagogale Gegenstände an.

1942 ergab sich eine unerwartete historische Wende als das Eichmann-Referat unter Adolf Eichmann auf Basis der beschlagnahmten sakralen Gegenstände der jüdischen Gemeinden in Böhmen und Mähren die Gründung eines „Museums einer untergegangenen Rasse“ forcierte. Im Rahmen der Museumsgründung wurden sogar die Prager Synagogen restauriert und in das Museum eingegliedert. Die verbliebenen Mitglieder der jüdischen Gemeinde Prags verbanden mit dem Museum die Hoffnung, ihre religiösen Gegenstände vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten bewahren zu können. Über die Motive der Nationalsozialiseten in Bezug auf das Museum ist kaum etwas bekannt, da ein Großteil der Unterlagen vor dem Abzug aus Prag durch die SS vernichtet wurde.

Die auf weniger als 1.000 Mitglieder geschrumpfte jüdische Gemeinde fand nach Ende des Zweiten Weltkrieges ein noch vollständig erhaltenes Museum vor. An eine private Weiterführung war aufgrund der im Holocaust massiv dezimierten Mitgliederzahl der Prager jüdischen Gemeinde nicht mehr zu denken, weshalb das Museum 1950 der Stadt Prag übergeben wurde. Zu Zeiten des Kommunismus war die Unterstützung des Museums von staatlicher Seite sehr mangelhaft und die museale Arbeit ideologisch eingeschränkt.

Heute präsentiert sich das Jüdische Museum in Prag jedoch als eines der modernsten und beliebtesten der Stadt. Mit Hilfe von elektronischen Medien wird nicht nur die lange Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren dargestellt, sondern auch das aktuelle jüdische Leben in der Tschechischen Republik beleuchtet.

Die Gebäude des Jüdischen Museums in Prag

Das Museum besteht aus folgenden Gebäuden: Der Klausen-, Maisel-, Pinkas- und der Spanischen Synagoge, der Zeremonienhalle, dem Alten Jüdischen Friedhof, der Robert-Guttmann-Galerie im ehemaligen jüdischen Krankenhaus und dem Archiv in der Smíchover Synagoge.

Der Alte Jüdische Friedhof

Europas bekanntester jüdischer Friedhof liegt im Herzen des ehemaligen jüdischen Viertels Josefov. Schätzungen gehen davon aus, dass seit dem 15. Jahrhundert mehr als 100.000 Menschen auf dem Gelände des Alten Jüdischen Friedhofs ihre Ruhestätte fanden. Auf einer Fläche von nur einem Hektar stehen rund 12.000 Grabsteine. Da der Platzmangel eine Schichtung der Toten erforderte, ist der Friedhof heute eine bizarre Hügellandschaft aus kreuz und quer stehenden Grabsteinen.

Die Klausen-Synagoge

Das barocke Gebäude der Klausen-Synagoge befindet sich direkt neben dem Alten Jüdischen Friedhof. Einst die größte Synagoge im Prager Ghetto, können Gäste hier heute eine Ausstellung zu den jüdischen Traditionen besuchen. Besucher bekommen einen Einblick in die Bedeutung der Bräuche bei Geburt, Beschneidung, Ehe, Scheidung und können sich im Detail zu Talmud und Thora informieren.

Die Maisel-Synagoge

In der Maisel-Synagoge ist die Geschichte böhmischer Juden zwischen dem 10. und 18. Jahrhundert zu sehen. Da das ursprüngliche Renaissance-Gebäude der Synagoge bei einem Brand stark beschädigt wurde, erstrahlt die Synagoge heute im neugotischen Stil. Besucher können mit Hilfe einer audiovisuellen Projektion auf Zeitreise gehen und in die Straßen des alten jüdischen Viertels eintauchen. Am Abend verwandelt sich die Synagoge in einen Kunstraum mit Poesie, Theater und Musik.

Die Pinkas-Synagoge

In der Pinkas-Synagoge befindet sich die Gedenkstätte für den Holocaust. An den Wänden der Synagoge sind die Namen von fast 80.000 Juden aus Böhmen und Mähren alphabetisch angeordnet, die in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet wurden. Die heutige Dauerausstellung zeigt berührende Kinderzeichnungen, die zwischen 1942 und 1944 im Ghetto Theresienstadt entstanden.

Die Spanische Synagoge

Die Spanische Synagoge ist die jüngste der Prager Synagogen. Der im 19. Jahrhundert errichtete Bau ist durch seinen maurischen Stil besonders bemerkenswert. Kunstvoll gestaltete Fenster, Türen, Geländer, Wände und Decken erinnern an die maurischen Bauwerke Andalusiens. In der dauerhaften Ausstellung sind Objekte aus der jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts zu besichtigen.

Die Robert-Guttmann-Galerie

In dem 80 Quadratmeter großen Ausstellungsraum werden seit 2001 wechselnde Kunstausstellungen gezeigt. Die Galerie befindet sich im Gebäude des ehemaligen jüdischen Krankenhauses, das 1935 neben der Spanische Synagoge errichtet wurde. Namensgeber ist der zionistische Künstler und naive Maler Robert Guttmann, der von 1880 bis 1942 lebte.

Die Zeremonienhalle

Die Zeremonien- und Leichenhalle wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Alten Jüdischen Friedhof im neoromanischen Stil errichtet. Bis 1920 diente das Gebäude rituellen Totenwaschungen und jüdischen Bestattungszeremonien. Die heutige Ausstellung in der Halle ist Themen rund um den Tod gewidmet und erläutert Gebete, Begräbnisabläufe und Grabsteininschriften.




Telefon

+420 222 749 211

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Jan. – Mrz. und Nov. – Dez.

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 09:00 – 16:30 geschlossen 09:00 – 16:30

Öffnungszeiten Apr. – Okt.:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 09:00 – 18:00 geschlossen 09:00 – 18:00

Eintrittspreise

Erwachsene: 500 CZK

Studenten: 370 CZK

Kinder und Jugendliche (6 – 15): 180 CZK

Kinder (0 – 5): kostenlos

Die Karten für das Jüdische Museum in Prag schließen den Eintritt in die Maisel-Synagoge, die Pinkas-Synagoge, den Alten Jüdischen Friedhof, die Klausen-Synagoge, die Zeremonienhalle, die Spanische Synagoge und die Wechselausstellung in der Robert-Guttmann-Galerie mit ein.

Für weitere Ticketvarianten siehe die Website.

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Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Tramlinien 17 und 93: Haltestelle Právnická fakulta

Buslinie 207: Haltestelle Právnická fakulta

Buslinie 194: Haltestellen Pařížská und U Staré školy

Mit dem Auto:

Nächstgelegenes Parkhaus ist die Garáže Pařížská.

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