GÜLHANE-PARK

Beschreibung

Das Wichtigste zum Gülhane-Park in Kürze

Wer durch das historische Zentrum von Istanbul spaziert, wird unweigerlich im Gülhane-Park landen. Er befindet sich innerhalb der äußeren zinnenbewehrten Mauern des Topkapi-Palastes und nimmt den westlichen Teil des Palastgeländes ein. Mit seinen großen Grünflächen, Blumengärten, Gewächshäusern, Terrassengängen, Cafés und Brunnen ist der Park eine wunderschöne grüne Oase der Ruhe inmitten des pulsierenden Stadtlebens von Istanbul.

Die Anlage und Bauwerke des Gülhane-Parks

Namensgeber des Parks war das ehemalige „Gülhane“ (dt. „Rosenhaus“). Einst war der Gülhane-Park Teil des äußeren Gartens des Topkapi-Palastes. Ein Teil des Gartens wurde im Jahre 1912 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. War er früher ein Ort für ritterliche Spiele und Bogenschießwettbewerbe, so ist der Garten heute ein bewaldeter Volkspark mit Livekonzertangeboten, Teegärten und weiteren Vergnügungs- und Erholungsangeboten.

Neben dem Haupteingang, dem „Tor des kalten Brunnens“, befindet sich auf einem Mauerturm der polygonale „Pavillon der Festaufzüge“, durch dessen Fenster der Sultan die Bewegungen vor der gegenüber liegenden Hohen Pforte, dem Amtssitz seines Großwesires, überwachen konnte. Den Pavillon in seiner heutigen Gestalt mit seinem Schweifdach ließ Sultan Mahmud II. 1819 restaurieren und gestalten.

Im Norden des Parks befindet sich die sogenannte Gotensäule. Über drei Stufen erhebt sich ein Sockel, der die 15 Meter hohe monolithische Granitsäule trägt, bekrönt von einem korinthischen Kapitell. Der Sockel trägt eine lateinische Inschrift, die übersetzt lautet: „Der Fortuna, die der besiegten Goten halber zurückkehrt.“ Sie erinnert an den Sieg Ostroms über die Goten. Der Auftraggeber der Säule ist strittig, möglicherweise war es Konstantin der Große. Nach einem byzantinischen Geschichtsschreiber war sie bekrönt von einem Standbild des sagenhaften Gründers der Stadt, Byzas von Megara.

Der Park wurde in den letzten Jahren stark restauriert und renaturiert. Künstliche Einrichtungen wie ein kleiner Zoo, ein Vergnügungspark und Picknickgelände wurde zugunsten größerer Grünflächen aufgelöst, Wanderwege neu geordnet und der große Pool in einem modernen Stil gestaltet. Außerdem wurde 2008 das Museum der Geschichte der Wissenschaft und Technik im Islam am westlichen Rand des Parks in den ehemaligen Stallungen des Topkapi-Palastes eröffnet. Es zeigt über 140 Nachbauten von Erfindungen des 8. bis 16. Jahrhunderts aus den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen.