Projekt Beschreibung

CONEY ISLAND




Beschreibung

Das Wichtigste zu Coney Island in Kürze

Die Halbinsel Coney Island (dt. „Kanincheninsel“) ist die direkt an der Atlantikküste liegende, äußerste südliche Spitze von Brooklyn. Coney Island war und ist sozusagen der Hausstrand und das Vergnügungszentrum der New Yorker, wobei die einstigen großen und bekannten Vergnügungsparks heute eher einen nostalgischen Charme versprühen. Coney Island hat eine lange und bewegte Geschichte voller Aufstiege und Niedergänge.

Lage und Name von Coney Island

Ursprünglich war Coney Island eine echte Insel, die sich rund acht Kilometer in Ost-West-Richtung erstreckte und einen knappen Kilometer breit war. Sie war von Brooklyn durch die Meerenge Coney Island Creek getrennt, die in den 1940er-Jahren gut zur Hälfte zugeschüttet wurde, um an dieser Stelle die Shore-Parkway-Stadtautobahn zu errichten.

Der Name der Insel rührt wohl tatsächlich von der großen Kaninchenpopulationen her, die zu Zeiten der ersten Besiedlung New Yorks im 17. Jahrhundert die Insel Long Island bevölkerten. Eindeutig historisch geklärt ist dies jedoch nicht; es existieren auch konkurrierende Legenden zur Namensherkunft.

Die Geschichte von Coney Island

19. Jahrhundert: Baden, Trinken, Glückspiel und Prostitution

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Coney Island zu einem Bade- und Ferienort für wohlhabende amerikanische Bürger, die es sich leisten konnten, die gut 20 Kilometer von New York City in die Sommerfrische zu reisen. Im Jahre 1829 wurde die erste Straßenverbindung mit Brücke über den Coney Island Creek gebaut; gleichzeitig eröffnete das erste Hotel, weitere kamen in den darauf folgenden Jahrzehnten hinzu. Vor allem Neureiche und Geschäftemacher errichteten auf der Insel Hotels, die in Wahrheit jedoch vor allem dem Glücksspiel und der Prostitution dienten.

In den 1880er-Jahren kam das Baden im Meer in der Oberschicht in Mode, weshalb in den Folgejahren auf Coney Island einige der nobelsten und größten Strandhotels der Vereinigten Staaten entstanden. Zu dieser Zeit wurde Coney Island auch an das Eisenbahnnetz angebunden, was für einen stetig wachsenden Besucherstrom sorgte. Nachdem die noble Kundschaft in den Hotels bald nach Zerstreuung verlangte, entstanden in den 1890er-Jahren drei Pferderennbahnen. Coney Island wurde so zur Hauptstadt der Pferderennen und zog wettsüchtige Menschen auf der Suche nach dem schnellen Geld magisch an. Nachdem im Jahre 1908 auf Druck der Kirche Pferdewetten verboten worden waren, wurden die Rennbahnen bis 1910 geschlossen. Mit den Pferderennen verschwanden bald darauf auch die Wohlhabenden aus der Gegend, so dass die vornehmen Hotels in den Jahren darauf schließen mussten.

Doch gerade der Andrang weniger nobler Leute sorgte für den Bau weiterer Etablissements. Zu den Spielhallen und zwielichtigen Bars gesellten sich drittklassige Theater, Showbühnen und regelrechte Trinkmeilen. Die Insel war somit endgültig geprägt von Alkohol, Prostitution und Glücksspiel und der Ruf von Coney Island als Seebad ruiniert.

Anfang des 20. Jahrhunderts: Die Zeit der Vergnügungsparks

In diese Zeit fiel aber auch die Errichtung der ersten Fahrgeschäfte, die zuerst vor allem der Mittelschicht zur Zerstreuung dienten. Achterbahnen, Schießbuden, Zirkuszelte und schließlich ganze Vergnügungsparks säumten bald den Strand entlang der Atlantikküste. Viele Attraktionen entstanden aus Überresten von Weltausstellungen, die zusammengekauft und nach Coney Island verbracht worden waren.

Mit dem Anschluss an die U-Bahn schwoll der Besucherstrom weiter an, etwa von durchschnittlich 100.000 Besuchern pro Tag um 1900 auf über eine Million im gleichen Zeitraum von 1920. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ereigneten sich auf Coney Island eine Reihe folgenschwerer Brände ereignet. In den Jahren 1907 und 1911 brannte sogar je ein Vergnügungspark vollständig ab. Die Kombination aus engen Straßen, vorwiegend aus Holz errichteten Bauten und Küstenwind waren ideale Bedingungen für eine schnelle Ausbreitung der Flammen. Außerdem kam die Feuerwehr in den engen Gassen kaum voran.

1930er-Jahre: Der Bau neuer Strandpromenaden

Schließlich sah sich die Stadtverwaltung zum Eingreifen gezwungen: Die Surf Avenue und die Bowery Street wurden 1923 durch den Abbruch von rund 175 Gaststätten und Bars verbreitert.  Zur Vorbeugung gegen Küstenerosion rammte man im gleichen Jahr entlang der Küstenlinie auf einer Länge von vier Kilometern Baumstämme in den Boden, die das Fundament für die neue Strandpromenade, den knapp 25 Meter breiten Riegelmann Boardwalk, bildeten. Davor wurden Tonnen von Sand an den Strand gekippt, der von da an auf ganzer Länge als öffentlicher Badestrand zugänglich war.

1950er- und 1960er-Jahre: Niedergang und sozialer Wohnungsbau

Zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs waren die Attraktionen auf Coney Island zwar immer noch eine willkommene Abwechslung, seit den 1950er-Jahren erfreuten sich jedoch solche Ausflugsziele zunehmender Beliebtheit, die gut mit dem Auto zu erreichen waren, was für Coney Island überhaupt nicht zutraf. Ärmere Familien zogen aus Brooklyn weg, gingen lieber ins Kino oder amüsierten sich zu Hause vor dem Fernseher. An Stelle der Vergnügungsparks entstanden in den 1960er-Jahren große Wohnblöcke vorwiegend des Sozialen Wohnungsbaus, die heute vor allem den Westteil der Insel beherrschen.

Doch gerade durch die Bewohner jener Hochhäuser, die aus ärmlichen Verhältnissen stammten, veränderte sich die Gegend rapide, die fortan von Arbeitslosigkeit, Vandalismus und vermehrter Straßenkriminalität geprägt war. Der zunehmend schlechte Ruf der Gegend ließ immer mehr Besucher ausbleiben, so dass die Vergnügungsparks aufgeben mussten. Coney Island wurde zu einer No-go-Area, die man teilweise sogar bewusst verfallen ließ, um sie später nach neuen Vorstellungen umgestalten zu können. Nachdem diese Pläne aber kaum umgesetzt wurden, ist die Gegend um die einstigen Vergnügungsparks bis heute teilweise von Ruinengrundstücken und Brachland gesäumt.

Die Gegenwart: Renovierung und Revitalisierung

Seit einiger Zeit geht es mit Coney Island jedoch wieder langsam aufwärts. Die Stadt New York City kaufte im Jahr 2009 knapp drei Hektar der Gegend rund um den Broadwalk, der hölzernen Flaniermeile, auf und half maßgeblich dabei, den letzten verbliebenen Vergnügungspark Luna Park mit all seinen Attraktionen wieder in einem neuen Glanze erstrahlen zu lassen. Der Luna Park ist zwar nicht wirklich groß, eine Menge Spaß ist aber trotzdem garantiert. Einige der Attraktionen des Luna Parks wie die Achterbahn Cyclone und das Riesenrad Wonder Wheel sind wahre Urgesteine aus der Geschichte Coney Islands.

Die zunehmende Durchmischung der Bevölkerungsschichten macht sich zudem positiv bemerkbar; Arbeitslosigkeit und Kriminalität sind überdurchschnittlich zurückgegangen. Die Stadt New York City achtet penibel auf den Erhalt des Nostalgiefaktors und auf die Sicherheit auf Coney Island.

Insgesamt bietet Coney Island heute das Bild einer „gewöhnlichen“, etwas heruntergekommenen New Yorker Vorstadt mit Wohnblöcken, kleinen Einfamilienhäusern und diversen Einkaufszentren entlang der Stadtautobahn – und eben einem Vergnügungspark, der sich zwischen einigen Ruinengrundstücken erhebt. Dazu kommen der Boardwalk und der Badestrand, die an heißen Sommertagen nach wie vor sehr gut besucht sind.




Telefon

Nicht vorhanden.

Öffnungszeiten

Keine.

Eintrittspreise

Keine.

Lage

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Subway-Linien D, F, N und Q: Haltestelle Coney Island – Stillwell Av

Subway-Linien F und Q: Haltestelle W 8 St – NY Aquarium

Mit dem Auto:

Auf Coney Island gibt es eine Reihe von Parkplätzen.

Flüge nach New York City suchen