EAST VILLAGE

Beschreibung

Das Wichtigste zu East Village in Kürze

East Village ist eines der trendigsten Szeneviertel von New York City. Das zwischen Greenwich Village im Westen, Lower East Side im Süden und Stuyvesant Town in Downtown Manhattan gelegene Viertel war einst Mittelpunkt der New Yorker Subkultur und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Wohn-, Arbeits- und Ausgehviertel New York Citys mit zahlreichen Museen, Bibliotheken, Theatern, Geschäften, Bars und Restaurants entwickelt.

Die Geschichte von East Village

Little Germany

Besonders für deutsche Touristen hat East Village große historische Bedeutung, lag doch hier einst die größte deutsche Auslandsgemeinde. Mitte des 19. Jahrhunderts siedelten sich in der Gegend vor allem irische und deutsche Einwanderer an. Das Viertel wurde zum Zentrum deutscher Migranten und erhielt aufgrund seiner typisch deutschen Subkultur mit Biergärten, Sport- und Schützenvereinen, deutschen Schulen und Kirchen bald den Namen „Little Germany“ (dt. „Kleindeutschland“). Zum Höhepunkt der Einwanderungswelle lebten hier rund 370.000 Menschen mit deutschem Migrationshintergrund. Little Germany war damit nach Berlin und Wien sogar die drittgrößte deutschsprachige Stadt der Welt.

Der Untergang der General Slocum

Im Jahre 1904 wurde die deutsche Gemeinde im East Village von einem schrecklichen Ereignis erschüttert, von dem sie sich nie mehr erholte. Am 15. Juni selbigen Jahres brachen über 1.000 Deutschamerikaner zu einem Ausflug auf dem Raddampfer General Slocum auf dem East River auf. Das aus Holz gebaute Schiff fing jedoch während der Fahrt Feuer. Da die Löscharbeiten auf Wasser scheiterten und das rettende Ufer nicht schnell genug erreicht werden konnte, starben offiziell 1.021 Personen im Feuer an Deck und in den Fluten des East Rivers (die Zahl der Todesopfer lag vermutlich höher, da es keine verlässlichen Angaben über die Anzahl der Kleinkinder an Bord gab). Bis heute ist der Untergang der General Slocum die größte zivile Schiffskatastrophe der USA. Aufgrund des Verlustes vieler für die deutsche Gemeinde wichtiger Personen zerfiel sie in den kommenden Jahren. Viele Deutschamerikaner zogen in andere Teile von New York City und East Village wurde von Einwanderern aus anderen Ländern, vor allem Polen und der Ukraine, besiedelt.

Die Beatniks

Bis Mitte der 1960er-Jahre war East Village noch ein Teil der Lower East Side mit ähnlichen ethnischen und sozialen Verhältnissen. Durch den Einzug der Beatniks in den 1950er-Jahren wurde das Viertel für Hippies, Musiker und Künstler attraktiv, die sich dort ab 1960 niederließen. Um das Gebiet von den Slums der Lower East Side abzugrenzen und die Nähe zu den populären Vierteln Greenwich Village und SoHo zu verdeutlichen, verbreiteten Immobilienspekulanten den Namen East Village. Der neue Name etablierte sich und wird seit den späten 1960er-Jahren ausschließlich benutzt.

Punkrock und Performance-Kunst

Im East Village entwickelte sich eine lebendige Musik- und Kulturszene. Die Musikclubs des Viertels trugen maßgeblich zur Entwicklung des Punkrocks bei. Die Theater im East Village beeinflussten signifikant die Performance-Kunst. Und die Galerien des Viertels verhalfen zahlreichen weltbekannten Künstler der Postmoderne zum Erfolg, darunter Keith Haring und Jeff Koons.

Die Gentrifizierung von East Village

Seit den 1980er-Jahren verzeichnet das Viertel tendenziell einen Rückgang der freien Kunst- und Kultureinrichtungen. East Village wurde zunehmend gentrifiziert, dadurch verließen Galerien, Kunstbühnen und die schwul-lesbische Szene das Stadtviertel. Heute ist East Village ein populäres Stadtviertel mit vielen Parkanlagen und zahlreichen Museen, Bibliotheken, Theatern, Geschäften, Bars und Restaurants.