HIGH LINE

Beschreibung

Das Wichtigste zur High Line in Kürze

Die High Line ist eine der jüngsten Sehenswürdigkeiten New York Citys, hat sich aber seit ihrer Eröffnung im Jahr 2009 schnell zu einer der beliebtesten Attraktionen der Stadt sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen entwickelt. Bei der High Line handelt es sich um eine 2,3 Kilometer lange, stillgelegte Güterzugtrasse im Westen von Manhattan, die zu einer Parkanlage umgestaltet wurde. Die High Line zählt jedes Jahr über fünf Millionen Besucher und ist sicherlich einer der spannendsten Spazierwege in ganz New York City.

Die Geschichte der High Line

Anders als das restliche Hochbahnnetz von New York City wurde die High Line nicht für den Personenverkehr erbaut, sondern war als ein ehemaliger Streckenabschnitt der West Side Freight Line für den Güterverkehr errichtet worden. Die Güterverkehrslinie führte Mitte des 19. Jahrhunderts zur Erschließung des sogenannten Meatpacking Districts, einem Gewerbegebiet im Westen von Manhattan, in Sichtweite des Hudson Rivers. Der Verkehr der Güterzüge der West Side Line auf einer Straße führte jedoch zu zahlreichen Unfällen mit Fußgängern und Fahrzeugen, weshalb sich die Eisenbahngesellschaft und der Staat New York darauf einigten, die Strecke durch eine Hochbahntrasse – die High Line – zu ersetzen. 1932 wurde die High Line in Betrieb genommen. Die Erschließung der Industriebetriebe in West Chelsea und im Meatpacking District erfolgte durch Gebäudeanschlüsse im 2. bzw. 3. Obergeschoss der Fabriken und Lagerhäuser.

In den 1950er-Jahren ging die Nachfrage nach Schienenanschlüssen durch die Fabriken und Fleischereibetriebe zurück, weil sich zum einen durch den starken Ausbau des Highway-Netzes der Güterverkehr immer mehr auf die Straße verlagerte und zum anderen die Industriebetriebe das Gebiet sukzessive verließen. In den 1960er-Jahren wurde der südliche Abschnitt der High Line zwischen der Gansevoort Street und der Clarkson Street abgerissen. Der letzte Zug auf der High Line verkehrte im Herbst 1980.

In den 1990er-Jahren wollten ansässige Unternehmer die High Line abreißen, um Bauflächen zu gewinnen. Eine Abrissgenehmigung der Stadtverwaltung lag bereits vor, als 1999 von Anwohnern die Initiative Friends of the High Line zum Erhalt des Bauwerks gegründet wurde. Nachdem der Abriss abgewendet war, wurde von der Initiative als Nachnutzung die Anlage eines öffentlichen Parkes auf der aufgeständerten Trasse vorgeschlagen. Als Vorbild diente dabei der Anfang der 1990er-Jahre in Paris ebenfalls auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse angelegte Wanderweg Coulée verte René-Dumont. Dieses Konzept fand unter den Anwohnern, Architekten, Stadt- und Landschaftsplanern sowie Künstlern viele Unterstützer. So stimmte die Stadt New York 2004 zu, für 50 Millionen Dollar eine Parkanlage zu errichten.

Der Bau der High Line

Das Projekt bestand aus drei Bauabschnitten, 2006 erfolgte der Spatenstich. Zur Gestaltung des Parks wurden überwiegend Pflanzenarten gewählt, die zuvor als Ruderalvegetation von der aufgelassenen Bahnanlage Besitz ergriffen hatten. Der erste Abschnitt der High Line von der Gansevoort Street bis zur 20th Street wurde am im Juni 2009 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Zeitschrift Wallpaper verlieh dem neuen Park den Titel „Life Enhancer of the Year“ (dt. „Lebensverbesserer des Jahres“).

Die Arbeiten am zweiten Abschnitt (von der 20th bis zur 30th Street) wurden direkt im Anschluss begonnen. Die Kosten von über 150 Millionen Dollar wurden größtenteils aus Spenden aufgebracht. Der zweite Abschnitt wurde im Juni 2011 eingeweiht. Der dritte Bauabschnitt von der 30th zur 34th Street wurde schließlich im Zeitraum vom September 2010 bis September 2014 vollendet.

Das Umfeld der High Line

Seit der Umgestaltung zur Parkanlage ist der Bereich beiderseits der Trasse der High Line ein bevorzugter Ort für Unternehmen insbesondere der Kreativbranche geworden. Diverse Gebäude zu beiden Seiten wurden oder werden restauriert und als hochwertiger (Wohn-)Raum in bevorzugter Lage vermarktet.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass die High Line nicht nur ein interessanter Spaziergang durchs Grüne ist, sondern auch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm bietet. Botanik- und Architekturführungen, Parties, Workshops, Meditation, Tai Chi, Sternengucken, Kunstperformances Literaturvorlesungen – all das und noch viel mehr wird auf der High Line veranstaltet.