THEATER DISTRICT

Beschreibung

Das Wichtigste zum Theater District in Kürze

Für Musical- und Theater-Fans ist New York City das reinste Paradies, denn an keinem anderen Ort der Welt gibt es so viele, so gute und so berühmte Bühnen wie hier. Und das Tolle ist, dass sich die meisten Theater in einem Viertel konzentrieren – dem sogenannten „Theater District“ (dt. „Theaterviertel“). Das Viertel rund um den Times Square, das sich von der 40th bis zur 54th Street und zwischen der Sixth und der Eighth Avenue erstreckt, ist das unbestrittene Zentrum der New Yorker Theater- und Musicalszene.

Die Broadway-Theater

Der Theater District wird häufig mit dem Broadway gleichgesetzt. Dies hat nichts mit Geographie zu tun – der Broadway geht schließlich deutlich über den Theater District hinaus -, sondern mit der Größe der Theater. Ein „großes“ bzw. auch „Broadway-Theater“ genanntes Haus bietet Platz für mehr als 500 Zuschauer. Alleine im Theater District gibt es 41 Stück davon. Die Stücke in kleineren Theatern werden zur Unterscheidung von den Broadway-Produktionen häufig als „Off-Broadway“ bezeichnet. Dies ist keinesfalls als Qualitätskriterium zu verstehen, sondern lediglich ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Aufführung in einem kleineren Haus handeln.

Broadway-Theater haben üblicherweise kein Repertoiresystem, sondern zeigen jeweils nur ein Musical oder ein Theaterstück, und dieses täglich, teilweise auch mehrmals. Die Spieldauer dieser Stücke ist in der Regel nicht festgelegt, sondern richtet sich nach der Beurteilung durch Kritik und Publikum. Aufgrund der großzügigen Beleuchtung der Straße und des Platzes wird der Broadway auch „The Great White Way“ genannt.

Die Geschichte des Theater Districts

Der Theater District Ende des 19. Jahrhunderts

Die Geschichte Theater Districts begann mit dem Bau des Empire Theaters. Der Impresario Charles Frohman ließ das Gebäude 1893 mit etwa 1.000 Sitzplätzen errichten. Es lag direkt gegenüber dem 1883 eröffneten Opernhaus der Metropolitan, an dessen altem Standort zwischen der 39th und 40th Street. Mit Frohman begann in vielerlei Hinsicht eine neue Zeit. Nicht nur, dass er im Jahr 1915 in New York City sechs, in London fünf und über 200 Theater in den gesamten Vereinigten Staaten besaß, er veränderte auch die Art des Theatergeschäfts. Zusammen mit weiteren Geschäftsmännern gründete er 1896 das Theatrical Syndicate. Während zuvor Schauspieler ihre Touren durch die USA nach eigenen Vorstellungen gestaltet haben, können seitdem Theatermanager, Produzenten und Schauspieler ihre Termine im Voraus sicher planen. Damit konnten Frohman und die anderen Theaterbesitzer ein Stück nach ihren eigenen Vorstellungen mit Schauspielern besetzen.

Der Theater District Anfang des 20. Jahrhunderts

Der Broadway erlebte zwischen 1910 und 1930 eine Vielzahl von Theater-Neugründungen. Das älteste, ununterbrochen bespielte Theater aus dieser Zeit ist das 1903 eröffnete Lyceum. Es war auch das erste Theater, das im gesamten Gebäude elektrisches Licht hatte, eingebaut von keinem Geringerem als Thomas Alva Edison.

Die Große Depression in den 1930er-Jahren und der aufkommende Tonfilm führten den Broadway in eine schwere Krise und verlangten eine Neuorientierung des Theaters. Im Rahmen des sogenannten New Deal gab es zwischen 1935 und 1939 finanzielle Hilfen in mehrstelliger Millionenhöhe zur Finanzierung von mehr als tausend Produktionen. Die Schaffung der Tony Awards 1947 verdeutlichte den Wunsch der Theater am Broadway, die Qualität ihrer Stücke zu verbessern. In den 1940er-Jahren gab es mit neuen Off-Broadway-Theatern in Greenwich Village erste Ansätze, ein neues Publikum anzusprechen.

Der Theater District in der Gegenwart

In den 1980er-Jahren gab es abermals ein Theatersterben am Broadway. Durch städtebauliche Maßnahmen und die Verpflichtung großer Namen die Krise konnte die Krise jedoch überwunden werden. Die Bühnenindustrie des Broadway, die traditionell die bedeutendste und umsatzstärkste des Landes ist, war für die Filmindustrie Hollywoods seit jeher eine Hauptressource und Teststrecke für Filmstoffe. Zahllose Hollywood-Drehbücher sind Adaptionen erfolgreicher Broadway-Bühnenstücke. Auch haben viele bekannte Hollywood-Schauspieler, wie z.B. Robert Redford, Katharine Hepburn und Marlon Brando, ihre Laufbahn als Bühnendarsteller am Broadway begonnen.