Projekt Beschreibung
Beschreibung
Das Wichtigste zu den San Francisco Cable Cars in Kürze
Gemeinsam mit der Golden Gate Bridge sind sie das weltbekannte Wahrzeichen San Franciscos: Die Cable Cars. Eine Fahrt mit einer der Straßenbahnen ist ein absoluter Pflichtprogrammpunkt bei einem Besuch der kalifornischen Metropole. Das bei Touristen so beliebte Verkehrsmittel ist schließlich die einzige verbliebene Kabelstraßenbahn der Welt mit entkoppelbaren Wagen. Außerdem genießt man bei der Fahrt über die Hügel von San Francisco tolle Aussichten auf die Stadt und die San Francisco Bay.
Die Geschichte der San Francisco Cable Cars
Die Anfänge und der Aufschwung der San Francisco Cable Cars
Im Jahre 1873 testete Andrew Smith Hallidie erfolgreich das erste Kabelbahn-System in der Clay Street und Jones Street nahe Nob Hill. Der Legende nach beobachtete Hallidie den Tod von Pferden, als sie beim Ziehen eines Fuhrwerks auf der sehr steilen Jackson Street stürzten, was ihn zum Bau einer Kabelbahn inspirierte. Noch im gleichen Jahr nahm die Clay Street Linie den öffentlichen Betrieb auf. Von 1877 bis 1892 wurden fast zwei Dutzend weitere Linien in Betrieb genommen, unter anderem 1878 die California Street Cable Railroad, die heute die älteste der noch in Betrieb stehenden Linien ist. Interessanterweise wurden die meisten Linien von unterschiedlichen Betreibergesellschaften betrieben. Aus Konkurrenzüberlegungen heraus waren die Spurweiten aller Betreibergesellschaften verschieden, so dass ein Betrieb der Fahrzeuge auf den Strecken der Konkurrenz nicht möglich war.
Der Niedergang der San Francisco Cable Cars
Um die Jahrhundertwende begann jedoch der schleichende Niedergang der Cable Cars, denn elektrische Straßenbahnen wurden zunehmend konkurrenzfähig. Mehrere Linien wurden auf das neue System umgestellt, da die elektrifizierten Straßenbahnen deutlich schneller waren als die Kabelwagen. Der Widerstand gegen die Umrüstung auf elektrische Straßenbahnen basierte vor allem auf der empfundenen Verunstaltung der Stadt durch die Oberleitungen.
Der endgültige Sargnagel für die Cable Cars war das große Erdbeben von San Francisco im Jahre 1906, das praktisch die gesamte Infrastruktur der Linien zerstörte. Beim Wiederaufbau wurden, wo möglich, elektrische Straßenbahnen gebaut. Die Cable Cars blieben nur auf den steilsten Strecken des Netzes bestehen. Ab 1912 waren nur noch acht Cable Car Linien in Betrieb, auf deren Strecken die Steigungen für elektrische Straßenbahnen zu hoch waren. In den 1920er- und 1930er-Jahren kamen jedoch auch diese unter Druck, da nun leistungsfähigere Diesel- und Oberleitungsbusse verfügbar wurden, die auf den steilen Straßen eingesetzt werden konnten. 1944 waren nur noch fünf Linien in Betrieb.
Der Erhalt der San Francisco Cable Cars
1947 wollte San Franciscos Bürgermeister die letzten Abschnitte der Cable Car Linien durch Busse ersetzen lassen. Es regte sich jedoch Widerstand gegen ein vollständige Aufgabe der Cable Cars, der eine Volksabstimmung zur Zukunft des historischen Verkehrsmittels erzwang. Die Abstimmung ergab ein deutliches Votum zum Weiterbetrieb der Cable Cars.
1951 musste die California Street Cable Railroad als letzte verbliebene unabhängige Betreibergesellschaft ihre Linien einstellen, weil sie nicht mehr in der Lage war, die Versicherungsprämien zu bezahlen. Die Stadt kaufte darauf das Netz auf und nahm den Betrieb 1952 wieder auf. Erneut schlug die Stadtregierung jedoch deren Ersatz durch Busse vor. Als Kompromiss blieb die California Street Linie erhalten und ein Abschnitt auf der Hyde Street erhalten, der heute zur Linie Powell-Hyde gehört. Alle weiteren Strecke wurden jedoch stillgelegt. Seit 1964 sind deshalb nur noch drei Linien in Betrieb: The Powell-Hyde, The Powell-Mason und The California Street.
Der Gripman und der Bremser
Wer auf einen der Cable Cars aufspringt wird feststellen, dass die Besatzung aus zwei Bediensteten besteht: Dem Gripman und dem Bremser. Der Gripman befindet sich im vorderen, offenen Teil des Wagens und bedient die Steuerhebel. Neben dem Hebel, der die Klaue am Seil öffnet und schließt, gibt es einen weiteren Hebel für die Schienenbremse. Wird dieser angezogen, senken sich Holzklötze auf die Schienen und bremsen den Wagen ab. Die Fußbremse ist mit Bremsbacken am vorderen Drehgestell verbunden. Die zweite Person ist der Bremser, der die Radbremse am hinteren Drehgestell mittels einer Kurbel am Wagenende bedient. Er amtiert gleichzeitig als Schaffner solange die zusätzliche Bremsleistung nicht benötigt wird. Versagen alle normalen Fahrbremsen, steht dem Gripman noch eine Notbremse zur Verfügung. Wird diese betätigt, wird ein Stahlkeil in den Kabelschlitz der Straße gerammt, was den Wagen augenblicklich zum Stehen bringt.
Aufgrund der starken Kräfte, die zum Bedienen der Hebel erforderlich sind, müssen die Gripmen körperlich fit sein und feste Lederhandschuhe tragen. Frauen waren übrigens bis Ende der 1990er-Jahre wegen der hohen physischen Anforderungen nicht vertreten. Erst seit 1998 gibt es auch weibliche Gripmen (korrekter Gripwomen). Gripman und Bremser verständigen sich während der Fahrt über zwei Glocken.
Neben ihrer Hauptaufgabe muss die Besatzung auch die Sicherheit der Fahrgäste beachten. Zusätzlich zu den Gefahren beim Ein- und Aussteigen mitten auf einer Kreuzung muss besonders im offenen Teil auch die Platzierung der Personen beachtet werden. Das Stehen auf den Trittbrettern ist, entgegen den sonst üblichen hohen Sicherheitsvorkehrungen in den Vereinigten Staaten, erlaubt und üblich. Allerdings gilt dies für höchstens zwei Personen je Haltestange und nicht im Einstiegsbereich. Mitgeführte Rucksäcke oder Taschen müssen sicher verstaut werden.
Die Fahrt mit den San Francisco Cable Cars
Zu guter Letzt noch ein paar praktische Hinweise zur Fahrt mit den Cable Cars: Aufgrund ihrer enormen Beliebtheit bei Touristen sind die Cable Cars regelmäßig überfüllt und ein Zusteigen an einzelnen Stationen gar nicht möglich. Wer auf Nummer sicher gehen will und unbedingt einen Platz haben möchte, muss entweder ein wenig Geduld mitbringen und warten oder aber zu einer der Streckenendhaltestellen gehen, an denen die Cable Cars auf Plattformen gewendet werden. Dort bilden sich an den meisten Tagen und Uhrzeiten zwar auch Schlangen, aber meist geht es relativ schnell voran.
Die Cable Cars stammen aus einer Zeit in denen es noch keine Sicherheitsgurte und Airbags gab. Dementsprechend sollte man bei einer Fahrt auf die eigene Sicherheit achten. Vor allem Kinder sind entsprechend gut zu beaufsichtigen. Es kommt nämlich immer wieder zu Unfällen von Cable Cars mit Autos. Vorsicht ist vor allem beim Ein- und Aussteigen angesagt. Viele Stationen befinden sich in der Mitte der Straße, weshalb man unbedingt auf den Verkehr achten sollte.
Das San Francisco Cable Car Museum
Und zu allerletzt noch ein Hinweis für alle Cable Car Fans, denen eine Fahrt nicht reicht. Sie sollten unbedingt das San Francisco Cable Car Museum besuchen. Im Museum kann man sich historische Wagen anschauen, viele Exponate rund um die Cable Cars in Augenschein nehmen und vor allem das auch heute noch in Betrieb stehende Maschinenhaus live bei Arbeit sehen.
Telefon
+1 415 701 2311
Öffnungszeiten
Die Linien verkehren zwischen 06:30 und 00:30.
Eintrittspreise
Einfache Fahrt: $7,00. Es gibt 1-, 3- und 7-Tages-Pässe.
Lage
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Aufgrund der vielen Stationen gibt es eine Vielzahl an Anfahrtsmöglichkeiten.
Mit dem Auto:
Aufgrund der vielen Stationen gibt es eine Vielzahl an Anfahrtsmöglichkeiten.
Bilder: Thomas Wolf, www.foto-tw.de, Cable Car No. 1 and Alcatraz Island, CC BY-SA 3.0 / Listgod, SF Cable Car Grip, CC BY-SA 3.0 / Ronnie Macdonald from Chelmsford, United Kingdom, San Francisco Cable Car 16 (4256682894), CC BY 2.0
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